(18.01.2024, 20:16)Skeptiker schrieb: Interessant. Dann sind wir also schon im Kampf um die größte Subvention...
Btw, ist ein zweischneidiges Schwert.
Wenn man Einfuhrzölle oder -verbote durchdrückt, dann verhindert man, dass die Module massiv billiger verkauft werden. Grade letzteres will man aber bei einem Ausbau.
In der Tat ein Dilemma.
Das ist de facto ein staatliches Invest.
Die Frage ist: Wie hoch sind die Risiken?
Die Risiken sind bestimmt da.
Aber die Risiken bei unserem durch Deutschland vorran getriebenes CO2-Preis System in der EU sind auch vorhanden.
In den USA und China gibt der Staat Geld aus, subventioniert die Errichtung von EE. Was die Energiekosten für Privat+Unternehmen verringert. Also ein "Inflation Reduction Act". In der EU/Deutschland sparen die Staaten sich die Finanzierung. Aber die Energiepreise werden verteuert.
Also auch beim CO2-Preis gibt es Risiken.
Hier heisst es:
Zitat:Thieß Petersen von der Bertelsmann Stiftung kommt noch einmal auf die unterschiedlichen Instrumente der Klimapolitik in der EU und in den USA zurück, die auch Vöpel, Belitz und Gornig schon angesprochen hatten. Während die EU im Rahmen des Emissionshandelssystems vor allem auf den CO2-Preis setzt, fördern die USA primär durch Subventionen und Steuererleichterungen – mit sehr unterschiedlichen Konsequenzen: „In der EU geht die ökologische Transformation mit höheren Preisen für Konsum- und Investitionsgüter einher, in den USA mit sinkenden Preisen. Das kann gravierende ökonomische Konsequenzen für Deutschland haben.“
Das allergrößte Risiko ist, wenn es unser Wirtschaft nicht gelingt adäquate CO2-freie Energiequellen in ausreichender Menge aufzutreiben.
Im Kern trägt in den USA und China der Staat das Risiko und bei uns soll es die Wirtschaft. Wobei der Staat natürlich da dran hängt, also auf die Steuereinnahmen angewiesen ist.
Zitat:SSebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), sieht die Bewertung staatlicher Aktivitäten im Wirtschaftsprozess in einer Pendelbewegung. In einem Makronom-Interview sagt er: „Vor 30 Jahren, unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Zentralverwaltungswirtschaften in Mittel- und Osteuropa, hatte das Vertrauen in die vermeintlich heilsbringenden Marktkräfte den Höhepunkt erreicht.“ Nach diversen Krisen hat der Staat aber wieder ein Comeback erlebt. Allein eine horizontale Industriepolitik reiche nicht aus, um den technologischen Fortschritt in eine gesellschaftlich wünschenswerte Richtung zu lenken.
Die aktuell veröffentlichte industriepolitische Strategie des BMWK hält Dullien für eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Positionierungen.
im Fazit heisst es:
Zitat:Grundsätzlich halten alle AutorInnen es für erforderlich, dass der Staat die Basis für eine erfolgreiche private Wirtschaft gewährleistet: eine gute, vor allem aber auch digitale Infrastruktur, Rechtssicherheit und genügend gut ausgebildete Fachkräfte.
Unterschiedlich wird allerdings die Fähigkeit des Staates beurteilt, Investitionsentscheidungen zu treffen, also direkt in den Wirtschaftsprozess einzugreifen. Globale Abhängigkeiten und die angesichts des Klimawandels erforderliche Transformation können aber von der Privatwirtschaft nicht allein bewältigt werden.
Also es geht um Schulterung der Risiken und auch um die Fähigkeiten die man dem Staat oder der Privatwirtschaft zuschreibt.
Und auch um Methode wie man die Privatwirtschaft lenkt. Bei uns in Deutschland ist die Überzeugung groß mittels Austerität (hier CO2-Preis) die Privatwirtschaft am besten zu lenken. In den USA und China eher mittels Lockerung. Kann man das so grundsätzlich sagen?
Hier ist der ganze Artikel, da werden verschiedene Blickrichtungen aufgeführt: https://makronom.de/industriepolitik-sol...ifen-45677
Titel "Soll der Staat direkt in den Wirtschaftsprozess eingreifen?"
Er dürfte aber irgendwann hinter eine Paywall verschwinden.
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