(14.06.2024, 15:05)Speculatius schrieb: Aber praktisch jedes Unternehmen, das Deutschland seit einigen Jahren verlässt bzw. seine Pforten schließt, gibt als (Mit-)Grund für seine Entscheidung zu hohe Energiepreise an. Was machen denn dann alle falsch, wenn doch alles so ökonomisch ist, Sonne und Wind keine Rechnung schicken und D's Strompreise die billigsten in der EU sein müssten, denn immerhin hat D zusammen mit Schweden den Spitzenplatz an Erneuerbaren pro Kopf in der Europa?
Falsch läuft/lief z.B. dass Windkraftanlagen teils aus dem Wind gedreht werden (müssen). Letztens gab es einen Vortrag und Podiumsdiskussion beim BDEW. Dass die Windkraftanlagen aus dem Wind gedreht weden ist auf zwei Ebenen schlecht. Erstens wird verfügbare Energie nicht genutzt und sogar für die Nichtnutzung Entschädigung gezahlt. Und zweitens/drittens wird die Preisdynamik nicht ausgenutzt. Denn erst wenn die Dynamik groß genug ist, lohnen sich Elektrolyseure und Speichervermarktung im Stromsystem. Mit auf dem Podium stand auch jemand von RWE der vehement einen Kapazitätsmarkt forderte, also die Bereitstellung von fossilen Kraftwerken. Also das läuft falsch die Stromdynamik muss als Vorteil genutzt werden und nicht abgestellt werden, das ist viel effizienter.
Und das ist das zweite Problem: Oligopolisten und Parteien (insb. CDU/FDP) sind verwoben, die Führungsebene besetzt mit Parteimitgliedern. Dadurch können bisweilen marktferne und ineffiziente Strategien durchgesetzt werden. Und ineffiziente Strategien machen unser ganzes Land ineffizienter.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.