RE: Das Leben
| 18.09.2024, 07:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.09.2024, 07:36 von Boy Plunger.)Zitat:"Ich habe es gestern schon gesagt, dass ich mir einfach wünsche für dieses Land, dass wir verstehen, dass gemeinsam immer besser geht", sagte er. "Ich glaube, wir können alle anpacken, dass es nicht so traurig ist, wie es gerade wirkt und nicht alles schwarzgemalt werden muss, wie es gerade schwarzgemalt wird. Man kann immer Probleme sehen - und wir haben Probleme im Land. Man kann aber auch immer von Lösungen sprechen."
"Damit wir realisieren, in was für einem wunderschönen Land wir leben - landschaftlich, kulturell, aber auch welche Möglichkeiten haben, wenn wir zusammenhalten." Er habe noch nie einen Menschen getroffen, "der Dinge allein macht und automatisch Dinge schneller, besser, weiter macht, als mit irgendjemandem zusammen".
Julian Nagelsmann - Anfang Juli 2024
Zitat:"Eines der Lieblingswörter der Deutschen ist ‚Problem‘. Wenn ich das 500 Mal am Tag sage, geht es tatsächlich nicht nach vorn", sagt der 37-Jährige. "Ich bin nicht der große Zampano, der der Gesellschaft erklären will, wie die Dinge zu laufen haben. Das steht mir nicht zu. Es sind nur meine Gedanken: Ich würde mir wünschen, dass Dinge schneller gehen. Dass wir einfach mal ausprobieren, ob etwas funktioniert."
"Es gibt viel zu wenig Personal, alle in der Branche stöhnen. Warum sagt man nicht: Wir machen eine 35-Stunden-Woche, die normal versteuert wird, und alle Stunden, die darüber hinausgehen, sind steuerfrei. Vergleichbare Anreize müsste man in anderen Branchen natürlich auch machen. Deshalb muss man was probieren, schnell, ohne das zuvor mit 8000 Leuten zu diskutieren."
"Was Deutschland stark gemacht hat, bricht weg"
Die Gesellschaft fordert er auch in Zeiten der Vereinzelung zum Zusammenhalt auf: "Jeder hängt nur noch am Handy und postet Sachen. Jeder versucht, eine Marke zu werden, um daraus Kapital zu schlagen. Aber das, was Deutschland einmal stark gemacht hat, die Gemeinschaft, dieses Vereinsleben, bricht immer mehr weg."
Nach seiner Rede im Juli habe er jede Menge Einladungen erhalten, auch von hochrangingen Politikern. Angenommen habe er davon keine. "Es wäre anmaßend von mir zu glauben, da mitreden zu können. Dazu kenne ich mich nicht gut genug aus, und es ist nicht meine Aufgabe."
Julian Nagelsmann - Interview Stern - September 2024
Jetzt kann man natürlich sagen, dass es eine Anmaßung von Bundestrainer Nagelsmann ist, sich einzumischen.
Ich finde es gut, wenn sich Leute zu Wort melden, die Einfluss und ein Gesicht haben. Natürlich machen sich diese Menschen angreifbar und diskutierbar. Aber warum nicht? Oliver Kahn würde sagen: "Diese Menschen haben Eier."
Es sollte viel mehr Menschen in der Öffentlichkeit geben, die sich konstruktiv äußern und eine positive Diskussionskultur etablieren. Eine, in der es nicht nur Schwarz oder Weiß gibt, sondern auch Grautöne erlaubt sind. Kompromisse sollten keine Fremdwort sein, sondern die neue Moderne.
Ich habe im Leben gelernt, dass Streit nichts bringt. Streit verhärtet die Fronten und eskaliert. Es ist wichtig, Konflikte schnell anzusprechen und nicht unter den Teppich zu kehren. Emotionen herausnehmen, auf die Sachebene zurückkehren und den Gesprächspartner ernst nehmen.
Es geht nicht darum, immer Recht zu haben und andere Meinungen gar nicht zuzulassen. Wozu soll ich dann eine Diskussion führen? Ein Kompromiss sollte alle Argumente berücksichtigen.
Wenn nur eine Meinung zugelassen wird, fühlen sich viele ausgeschlossen und bevormundet. Das ist mein Eindruck, vor allem in der politischen Diskussion. Und das gilt nicht nur für den Osten, sondern auch für den Westen. Angefangen hat die ganze Problematik mit Corona und der Impfdiskussion. "Jetzt" haben wir die Asyl und Zuwanderungsdebatte.
Es zeigt sich immer mehr, dass Wahlen mit Polemik und nicht mit Sachdebatten gewonnen werden. Das ist leider die Wahrheit. Selbst in den USA hat Donald Trump das bewiesen.
Wahlen werden heute in den "sozialen Medien" gewonnen.
Lügen und Verdrehen von Fakten sind an der Tagesordnung. Andererseits gibt es natürlich gerade bei der Wahrheit meine berühmten "Grautöne". Was ich damit meine. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Das gilt auch für die Wissenschaft.
Besonders heikel wird es natürlich im Streit der Ideologien. Da habe ich kein Patentrezept.
Was meint ihr dazu?
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