Zitat:Auch Shell lässt in Norwegen Pläne zur Herstellung von blauem Wasserstoff fallen
Oslo, 24. September 2024. Nachdem der norwegische Energiekonzern Equinor ASA in der vergangenen Woche seine Pläne zur Herstellung von blauem Wasserstoff für Deutschland fallen ließ, verabschiedet sich nun auch die Tochter des britische Konzerns Shell, AS Norske Shell, von seinem Wasserstoffprojekt in Norwegen. Gegenüber der norwegischen Zeitung Energi og Klima erklärte Jan Soppeland, Kommunikationsdirektor bei Shell, dass das Unternehmen seine Pläne, im Jahr 2030 in Norwegen bis zu 450.000 Tonnen blauen Wasserstoff jährlich zu produzieren, auf Eis gelegt hat. Es sei nicht kosteneffektiv, mit dem Projekt fortzufahren. Es gebe keinen Markt für blauen Wasserstoff und es gebe auch keine Anzeichen dafür, dass der Markt auf dem Weg zur Reife ist. Grüner Wasserstoff sei eindeutig favorisiert, so Soppeland. Die Nachfrage der Industriekunde nach grünem Wasserstoff sei zu gering.
In der vergangenen Woche hatte Equinor mitgeteilt, dass das von deutscher und norwegischer Seite hoch angebundene Vorzeigeprojekt, eine Pipeline für den Transport von blauem Wasserstoff nach Deutschland zu bauen, nicht realisiert wird. Diese Entscheidung dürfte auch Shell zum Rückzug aus seinem Wasserstoff-Projekt veranlasst haben. Das Unternehmen wollte gemeinsam mit Aker Horizons und CapeOmega einer Fabrik zur Herstellung von blauem Wasserstoff in großem Maßstab in der Nähe der Verarbeitungsanlage Nyhamna in der Gemeinde Aukra in Møre og Romsdal bauen. Der Wasserstoff sollte nach Europa geliefert werden und hätte den Bau einer separaten Wasserstoffpipeline von Norwegen zum europäischen Markt erfordert. Mit der Absage zum Bau der Pipeline durch Equinor ist nun auch das Shell-Projekt gestorben.
Die Investition zum Bau der Pipeline sollte der Staatskonzern Equinor tragen. Auf mehreren deutsch-norwegischen Energie-Konferenzen und politischen Begegnungen hatte die norwegische Seite betont, dass für eine Investitionsentscheidung zum Bau der Pipeline und zur Produktion des blauen Wasserstoffs Sicherheiten zur Abnahme bestimmter Mengen aus Deutschland vorliegen müssten. Konkreten Zahlen jedoch konnte die deutsche Seite nicht nennen.
Nach der Absage zum gemeinsamen Aufbau einer Wertschöpfungskette hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima gegenüber BusinessPortal Norwegen erklärt, dass die deutsch-norwegische Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff erweitert werde. Nun solle blauer Wasserstoff in den Niederlanden produziert und nach Deutschland geliefert werden.
Der blaue Wasserstoff soll in einer Übergangsphase in erster Linie für die Umstellung von Gaskraftwerken in Deutschland genutzt werden. Auch war die Lieferung an den angeschlagenen Stahlkonzern thyssenkrupp Steel Europe AG in Duisburg im Gespräch.
Blauer Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen, von dem CO2 abgeschieden wird. Er ist dann zu etwa 95 Prozent emissionsfrei.
https://businessportal-norwegen.com/2024...ff-fallen/
Also - zu wenig Nachfrage nach blauem Wasserstoff (aus Erdgas) - grüner Wasserstoff (aus EE)
wird eher favorisiert. Die Pipeline wird nicht gebaut - also beendet auch Shell das Projekt.
Dafür wird der blaue Wasserstoff jetzt in den Niederlanden produziert.
Hört sich unterm Strich irgendwie anders an als auf telepolis....
https://www.untergrund-blättle.ch/gesell...-6755.html
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