Zitat:Wasserstoff-Projekte kippen wie Dominosteine
Das ambitionierte Projekt „Grüner Wasserstoff aus Zerbst“ hat einen herben Rückschlag erlitten. Geplant waren Investitionen in Höhe von 95 Millionen Euro, in die auch die Zerbster Stadtwerke eingebunden werden sollten. Nun ist das Vorhaben vorerst vom Tisch, und die Hoffnungen, einen Beitrag zur Energiewende aus der Region zu leisten, sind vorerst zerschlagen.
Der Fall in Zerbst ist kein Einzelfall. Immer mehr Wasserstoffprojekte in Deutschland scheitern an explodierenden Kosten und wirtschaftlicher Unrentabilität. So wurde das Wasserstoffprojekt im Klärwerk Hannover-Herrenhausen gestoppt, nachdem die Kosten von ursprünglich 25 Millionen Euro auf 136 Millionen Euro gestiegen waren. Auch hier blieben viele Fragen zur Verwendung der Fördermittel offen.
Ein weiteres bedeutendes Projekt, das gestoppt wurde, ist die geplante Offshore-Wasserstoffpipeline zwischen Norwegen und Deutschland. Ursprünglich plante man, dass diese Verbindung eine wichtige Rolle für die europäische Wasserstoffversorgung spielen würde, doch der Traum platzte, und bisher sind keine Angaben über bereits geflossene Steuergelder bekannt.
Auch Wiesbaden hatte sich ambitionierte Ziele gesteckt, indem die Stadt wasserstoffbetriebene Busse in Betrieb nahm. Doch nach nur einem Jahr wurde das Projekt wieder eingestellt. Die genauen Kosten sind bis heute nicht veröffentlicht, was die Skepsis in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern weiter anheizt
Ein weiteres Beispiel für die Schwierigkeiten in der Wasserstoffbranche ist die Insolvenz der Dresdner Firma Wolf Energetik GmbH. Trotz Millionenförderungen von insgesamt drei Millionen Euro allein vom Bundeswirtschaftsministerium und weiterer Unterstützung vom Freistaat Sachsen musste das Unternehmen am 2. Oktober Insolvenz anmelden.
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