CFD Handel; primär Gold und Dax; Analysen, Trades, Dokumentation des Echtgeldhandels

Ich denke, dass es für den Leser sehr interessant sein könnte, wie du die Erfolgswahrscheinlichkeit bemisst.

Das ist auch immer meine wichtigste Frage gewesen, um entscheiden zu können, ob ich ein Signal handle, daher ist die Antwort darauf vermutlich für die Mitlesenden nicht zufriedenstellend. Ich versuche es dennoch:

1. Wenn kein Signal vorliegt, gehe ich von einer 33%-Chance aus, dass der Basiswert entweder in einer Range bleibt, darüber steigt oder darunter fällt.
2. Ich schaffe mit Werkzeuge und sammle Erfahrung (das ist der größte und wichtigste Punkt), um an den Wahrscheinlichkeiten zu schrauben. Für mich sind das die EW-Theorie mit ihren Mustern, Kerzenfarbe, Kerzenhochs- und -tiefs, IKH, gleitende Durchschnitte. Einzelne der Signale, die von diesen Werkzeugen erzeugt werden, erhöhen oder senken die Wahrscheinlichkeit für eine Richtung. Prozentangabe aus der Summe der beobachteten Signale ist wieder ein Erfahrungswert, so wie bei der 80%-Angabe.
3. Wichtig ist, dass die Signale auf mehreren Zeitebenen beobachtet werden. Ich beobachte den Wochenchart, den Tageschart, den 4h-Chart und den 1h-Chart für meine Entscheidungen. Ein Signal auf einer höheren Zeitebene hat größeres Gewicht. Dennoch kann ich auf tieferen Zeitebenen ein Gegensignal handeln, wenn die Rahmenbedingen stimmen.

Beispiel:
Im Wochenchart ist eine grüne Wolke und ein potenzielles Hoch (Fibo-Extensionen) aufgetreten. Im Tageschart ist die Wolke auch grün und das Warnsignal aus dem Wochenchart wurde durch ein stärkeres Signal der Tageskerzen bestätigt. Im 4h-Chart hat die Wolkenfarbe bereits gewechselt und eine erste Welle Abwärts ist recht eindeutig als 1/A zu erkennen. Diese 1/A wurde um 61,8% korrigiert.
Im 1h-Chart habe ich gerade den oberen Rand der roten Wolke erreicht und das Retracement passt. Ich gehe also short.

So in etwa kann man sich den Prozess vorstellen. Eine Bewertung der Prozente erfolgt dann anhand der Kriterien, die ich herangezogen habe. Die grüne Wolke im Wochenchart senkt die Wahrscheinlichkeit deutlich, aber die die rote im 4h-Chart und die erreicht Fibo-Extension und die 61,8%-Korrekturmarke und und und erhöhen diese, so dass ich dann bei einer Wahrscheinlichkeit von größer 50% lande. Wenn ich bei über 60% lande, dann wähle ich das Risiko größer und bei 80%-Wahrscheinlichkeit, dass ich den SL auf Einstand bekomme, wähle ich 1R als Risiko.

Wenn die Kerze, die die Extension im Wochenchart entstanden ist, als das Warnsignal, negiert wird durch ein neues Hoch, dann erfolgt eine Neubewertung. Signale, die negiert werden, sind wiederum Signale für die Gegenseite ... und so weiter.

Leider ist ganz viel davon einfach Erfahrung und schwer in genaue Anweisungen zu pressen, je besser man die Werkzeuge kennt und wenn man diese für sich selbst definiert hat, wird es jedoch immer einfacher. Ich hoffe, das hat dennoch mal einen Einblick gegeben.