(26.01.2025, 16:41)boersenkater schrieb: Hmmm....
Für mich ist es einfach keine Arbeit
Schau Dir die aktuelle Zeit doch an - alles was weltweit gerade eine Rolle spielt -
China, Zölle, Trump. Ukraine, Erneuerbare Energien, Atomkraft, E-Autos, KI, Nvidia,
Apple, Tesla, Netflix, Wirtschaftsschwäche in Deutschland, Zinsen, Notenbanken, usw. usf.
Und wir sind mittendrin....
Es macht mir Spass die Neuigkeiten zu lesen, zu analysieren, zu interpretieren und dann
in meinen Charts zu beobachten wie sich die größten Märkte der Welt bewegen und darauf
reagieren - rational oder irrational - Angst, Gier, Zweifel, Hoffnung....
Es ist immer irgendwie spannend - es kann immer wieder was Neues ums Eck kommen....
Keiner sagt mir was ich machen soll - ich mache das was ich will wann und wie ich es will.
Ich arbeite nur für mich - OK auch für meine Family - aber weder für Kunden, Chefs,
Vorgesetzte, Kollegen,....
Für mich ist das Freiheit
Aber klar - es muss auch laufen - sonst ist es alles andere als Freiheit und Traumjob.
Würde ich soviel Zeit damit verbringen wenn ich damit kein Geld verdienen würde?
Nein sicher nicht - weil ich ja dann einer Arbeit nachgehen müsste und dann einfach mal
min. 40 Stunden die Woche fehlen.....
Yo, alles ok. Es ist spannend da am Ball zu bleiben und zu wissen was in der Welt so abgeht. Wir schlagen uns ja auch etliches im Forum um die Ohren.
Es geht ja auch nicht um deinen Traumjob, sondern um das Geld verdienen an der Boerse generell.
Der Punkt um den es mir geht: Muss man dermassen eng am Markt (Daytrader) sein um beim Traden erfolgreich zu sein? Muss ich alle Newsticker vor mir laufen sehen um ueberhaupt ne Chance am Markt zu haben?
Von meiner Seite aus ein klares Nein. Man kann, muss aber definitiv nicht - man macht sich da oft nur das Leben unnoetig schwer.
Was war letztes Jahr nicht alles? Der groesste Rueckgang duerfte wegen Japan (Zinsen) gewesen sein. Hast du da jeden Newsticker verfolgt warst du in Panik
Schaust du den Chart auf laengerfristiger Basis gab es da ein Kaufsignal nach einer normalen Konso.
In Zahlen:SPY hat knapp 25% in 2024 gemacht...mit ein paar Trades warst du bei 30%....ohne ueberhaupt einen einzigen Trade waehrend der Woche gemacht zu haben. Sonntag hat gereicht. Und das sogar ohne Hebel...
So wie heute wieder...kommt eine grosse Konso? Kann sein, vielleicht auch nicht - geht man Pleite oder hat keine Chance auf gute Performance nur weil einen das Intraday-Noise nicht interessiert?
(26.01.2025, 16:41)boersenkater schrieb: Problem ist doch eigentlich das man sofort loslegen kann. Wie jemand der Pilot werden will
und kaum angefangen schon im Cockpit eines Airbus 320 sitzt und diesen nach London fliegt.
Würdest Du Dir Dein Bad von jemandem fliesen lassen der vor 3 Wochen seine Ausbildung
beim Fliesenleger angefangen hat?
Wenn jemand in diese Richtung "Daytrader" will, dann ist nichts garantiert.
Vom Lehrling in der 3ten Woche fliesen lassen? Nein
Vom Gesellen der nach Lehre und 2 Gesellenjahren keinen Bock mehr hat sich Kreuz und Knie kaputt zu machen und nur noch ein bisschen nebenher was macht? So ungefaehr ein Tag die Woche?
Kein Problem
(26.01.2025, 16:41)boersenkater schrieb: Nebenher dauert es einfach länger - wenn man Job und Familie hat - so soll man dann
die Zeit hernehmen? Du musst Dich mit der Thematik beschäftigen aber brauchst auch
viel Screentime - das kostet die meiste Zeit, die Du erstmal haben muss.
Nebenher - einfach ausrechnen wieviel Zeit man die Woche/Monat wirklich vor dem
Monitor verbringt - in Echtzeit. Wie lange geht es bis ein paar hundert oder paar
tausend Stunden zusammen sind?
Wann würdest Du sagen ist der Fliesenleger-Azubi soweit eine Küche oder ein Bad
zu fliesen? Welchen "Schwierigkeitsgrad" schafft er nach 1-2-3 Jahren?
Wieviele Stunden hat er aktiv Fliesen gelegt? Und wenn er nur auf dem Bau arbeitet?
Ohne das man es ihm richtig zeigt? Der arbeitet im Akkord und verlegt nur Flächen
ohne Zuschnitt - das was zugeschnitten werden muss macht der, der das richtig gelernt hat....
Man muss zwischen Lehrzeit und Arbeitszeit unterscheiden.
Um zu wissen wie man fliest oder andere Arbeiten macht muss man das lernen. Das gilt auch fuer den der spaeter ein Fliesengeschaeft hat und keine Fliese ausserhalb der Ausstellung mehr in die Finger nimmt
Als Fliesenlegergeselle kommt das Geld durch die Stunden die man buckelt.
Als Fliesenlegerchef kommt die Kohle von dem was die Gesellen erwirtschaften wenn, und das ist der Punkt, der Chef die profitablen Auftraege angenommen hat. Muss er Fliesen legen? Nein. Muss er wissen wie es geht? Ja.
Hat er falsch kalkuliert/entschieden gibt es Verlust, egal wie die Gesellen malochen.
Uebertrage das aufs Trading bzw auf die Timeframes, entweder bist du der Arbeiter oder der Chef
Du machst ja z.B. bei Investitionsentscheidungen auch nicht das Geld indem du maximal Stunden schruppst, sondern mit der Entscheidung richtig liegst welches Projekt fuer deine Firma profitabel ist.
Das ist dann sogar noch schwieriger als Boerse weil es bei ner Fehlentscheidung keinen engen SL gibt
(26.01.2025, 16:41)boersenkater schrieb: Die Rechnung muss jeder für sich selbst machen.
Die meisten werden es nicht schaffen - ist so.
.....
Aus meiner Sicht scheitern viele im Daytrading weil sie zu wenig Zeit in die
Ausbildung investieren und zu schnell in den Markt gehen.
Wenn man sich mal richtig durcharbeitet, viel Screentime investiert und sich
auf ein Produkt konzentriert - im Trading das RM/MM auch eine zentrale Rolle
spielt - dann hat man gute Chancen das was reinkommt - aber klar - auch
das kann keiner garantieren.
Swingtrading ist eine andere Geschichte. Intraday ist man an vorderster Front.
Swingtrading dahinter - RM/MM, Geduld, am besten diversifiziert,.... damit kann
man sehr gut fahren....
Ich bestreite nicht das erfolgreiches Daytrading anspruchsvoll ist. Ist ja dann auch noch die Frage ob du als Daytrader wenig Trades machst oder ein Scalper bist.
Egal was du machst, du musst wissen was du machst. DT, ST, Positionstrader oder Fundamentalinvestor - jeder muss sein Handwerkszeug kennen.
Heisst aber lange nicht dass derjenige mit dem hoechsten auch am meisten verdient
Ich halte es fuer fuer falsch dass der Erfolg (generell) davon abhaengt wie viel du machst. Als Daytrader machst du viel, als z.B. Swingtrader weitaus weniger. Als Swingtrader ist der Durchschnittsreturn pro Trade dann aber auch um Welten hoeher als beim D-Trader.
Wer hat am Ende mehr Geld? Den Statistiken nach zumindest ist es fraglich dass der Daytrader immer und ueberall der APEX Trader ist.
Wie gesagt, ich mache hin und wieder auch Daytrades, hab da somit auch keinen Groll gegen. Dass es aufwaendig ist auch keine Frage. Wenn es dein Traum ist viel Zeit mit Traden zu verbringen auch cool. Fuer dich.
Allerdings der Punkt dass nur Daytrading Top-Resultate bringen kann and daher Daytrading das beste/tollste/erstrebenswerteste/profitabelste an der Boerse ist und alle anderen abgeschlagen sind halte ich fuer absolut falsch.
Erfolg kann ja auch sein einen hohen Studenlohn bei wenig Stunden zu haben, und nicht maximal Stunden zu schruppen. Die Neulinge denken daran im Normalfall auch nicht...