(04.11.2019, 14:01)Lancelot schrieb: Ich denke da liegst du richtig. Die Größe des Portfolios spielt bei solchen Betrachtungen natürlich eine Rolle.Ich habe ein Maxi Dividenden-Portfolio, dessen primärer Sinn und Zweck die Generierung von Cash-Flow ist. Würde der aus irgendwelchen Gründen komplett wegfallen, müsste ich 1-2 Position pro Halbjahr komplett verkaufen, um meine täglichen Brötchen zu bezahlen. Risiken sind demnach: A) Ausfall der Dividenden und B) unattraktive Kurse zum Zeitpunkt der Liquidierung. Problem A) kann man durch Auswahl der Einzeltitel und eine breitere Streuung der Investition in viele Titel und Branchen entschärfen. Problem B) kann man ebenfalls durch eine größere Anzahl der Positionen abfangen. Ich halte mir einen Zoo von über 50 Titeln. 1 oder 2 lassen sich da auch in der größten Krise immer finden, die selbst dann noch so voluminös sind, dass sie bei einer Liquidierung ihre Zwecke erfüllen und Problem A) habe ich seit 30 Jahren bezogen aufs Gesamtdepot noch nicht erlebt. Ich glaube, das wird auch nicht mehr eintreten. Falls doch, dürfte es zumindest eine interessante Erfahrung sein, zu erleben, was dann noch so in der Welt schief gelaufen ist. Schwacher Trost
Ich tendiere im Allgemeinen sowieso dazu, 1-2 Jahre Lebenshaltungskosten Cash zu halten.
Immer wenn ich hier auf DGI Portfolien als "zu riskant" rumgehackt habe (und das habe ich ja häufig getan), habe ich ja auch immer erwähnt, dass ich das als Beimischúng gut finde.
Wahrscheinlich sollte man echt über eine Mischung aus einem Mini- DGI Portfolio und Anleihen nachdenken, die nur dafür gebaut wurden einen gewissen cash flow zu garantieren.
Aber das sind natürlich alles hedges gegen relativ unwahrscheinliche Szenarien. Muss jeder für sich entscheiden ob es das Wert ist.
Ein Jahr Lebenshaltungskosten als Cashposition habe ich früher auch mal gehalten. Irgendwann habe ich dann mal nachgerechnet, was mir über die Jahre deswegen so durch die Lappen gegangen ist. Da kommt nach einiger Zeit deutlich mehr zusammen als du in einem Jahr ausgeben kannst. Ich fand die Cashposition dann nach reiflicher Überlegung unter Chance-Risiko-Aspekten eine schlechte Entscheidung und habe sie daher auch noch investiert. Kann aber verstehen, wenn man das anders halten will.