(05.12.2018, 01:29)gelbfuss schrieb: Na, mal zurück zum Thema.
Die Rente.
Das staatliche System und das von Merz sind im Prinzip doch gar nicht so verschieden, wie manche hier machen.
Beide Systeme basieren darauf, das der Euro heute eingezahlt in Zukunft ein mehrfaches dessen Wert ist, bzw. die gleiche Kaufkraft hat.
Das staatliche System beruht darauf, das durch das Umlageverfahren der frühere Euro durch den aktuellen Euro bezahlt wird. Der zwar absolut mehr ist, aber in der Kaufkraft annähernd gleich ist.
Bei Merz ist es das gleiche, nur auf einem anderen Weg.
Die Gefahren, das dies nicht funktioniert, schätze ich bei Merz größer ein.
Das die Rentenkürzungen im staatlichen nicht funktionieren, ist nicht den System an sich geschuldet, sondern den Änderungen bzw. den Erweiterungen, wer aus diesem Topf Geld bekommt. 89/90, Mütterrente und anderes pervertierten dieses System. Zudem hat man seit 1973 zugelassen, dass das Verhältnis Einzahler/Empfänger in ein Ungleichgewicht kommt, das man jetzt hat und sich noch verschlimmert. Migration in die Wirtschaft ist da ein zusätzliches Problem, da diese sich Rentenansprüche verdienen, aber nicht von den folgenden Generationen der Migranten erarbeitet werden (können).
Das Modell Merz ist für mich ein feuchter Traum einiger. In der Masse kann das nicht funktionieren. Das sollte selbst Menschen wie bloom bei der Faktenlage klar sein.
Das sehe ich etwas anders. Gerade bei der gesetzlichen Rente, in die eine Unmenge an Geld fliesst, ist völlig unklar was am Ende dabei herauskommt. Mit den Einzahlungen stelle ich nur sicher, dass ich am Spiel teilnehmen darf. Ob ich aber am Ende mehr bekommen, als jemand der nie etwas eingezahlt hat wird politisch nach Kassenlage entschieden. Und diese Politik ändert sich permanent. Da habe ich in einem Kasino grössere Chancen.
Da haben es die Politiker einfacher, deren Vergütungen und Zahlungen im Alter sind an die Gehälter der Verfassungsrichter gekoppelt. Da ist man fein raus.
Bei dem Vorschlag von Merz habe ich zumindest die Möglickeit selber oder durch eine (bezahlte) Beratung eine Risikoabwägung zu machen, und ggf. nicht in der EU/Deutschland zu investieren, da ich sie auf dem absteigenden Ast sehe. Ok, das schützt mich natürlich erstmal nicht vor Einteignungen, aber auch da kann ich durch mutige Entscheidungen vorbeugen. Bei der gesetzlichen Rente geht dies nicht, die ist verloren, wenn ich ggf. flüchten muss. Und die Notwendigkeit ist in den letzten 100 Jahren nicht nur einmal aufgetreten. Und nein, in absehrbarer Zukunft sehe ich dafür auch keinen zwingenden Anlass.
Und ja, nicht jeder wird sich einen Aktiensparplan leisten können, aber was soll man den bitte schön mit Leuten anfangen, die schon in frühren Jahren beschlossen haben vom Geld anderer zu leben, in dem sie frühzeitig Schule oder Ausbildung schmeissen. Diejenigen müssen dann halt mit der gesetzliche Rente auskommen. Auch während einer Erwerbsphase fahren nur die wenigsten H-IV-ler oder Aufstocker Ferrari.