Freitag, 7. Dezember 2018
Ha ha ha, der Nikolaus war da
Da hat der Nikolaus aber gestern mal seine Rute ausgepackt. Da konnte man am Wochenende bzw. am Montag davon ausgehen, dass die Randgespräche am G20-Gipfel eine Entspannung in der US-China-Handelsauseinandersetzung brachten, brach dann gestern wieder alles über den Markt herein. Halten wir mal fest, was da gestern als Gründe vorgeschoben wurde für diese Marktverunsicherung:
Ha ha ha, der Nikolaus war da
Da hat der Nikolaus aber gestern mal seine Rute ausgepackt. Da konnte man am Wochenende bzw. am Montag davon ausgehen, dass die Randgespräche am G20-Gipfel eine Entspannung in der US-China-Handelsauseinandersetzung brachten, brach dann gestern wieder alles über den Markt herein. Halten wir mal fest, was da gestern als Gründe vorgeschoben wurde für diese Marktverunsicherung:
- Festnahme einer Spitzenmanagerin des chinesishcen Technologieunternehmens Huawei in Kanada. Sie soll das US.-Handelsembargo gegen den Iran verletzt haben. China fordert die sofortige Freilassung.
- Furcht vor einer darauf folgenden neuen Eskalation im Handelsstreit. Denn das zarte Pflänzchen wurde damit sofort wieder mit Füßen getreten. Wie würden die Chinesen reagieren?
- China gab sich im Laufe des Tages aber überraschend entspannt. Ein Sprecher des chinesischen Wirtschaftsministeriums sagte der FAZ zufolge, es habe einen "hohen Grad an Übereinstimmung zwischen China und Amerika" im Bereich Agrar, Autos und Energie gegeben. Er zeigte sich "voll überzeugt", dass der Konflikt zwischen den beiden Ländern binnen 90 Tagen beigelegt werden könne. Die Märkte hat das wenig beeindruckt, sie gingen trotzdem auf Talfahrt.
- Die Folge: Der FAX fiel erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 11.000 Punkten und endete mit -3,5% auf 10.811 Punkten. Die Futures endeten dann etwas fester, heute morgen sehen wir aber wieder, dass zarte Erholungsversuche schon wieder abverkauft werden. Man kann versuchen das so nüchtern zu sehen wie nur möglich. Aber: Das hatte gestern schon was von Panik.
- Fazit: Börse im Risk-Off-Modus. Ich hatte das gestern an anderer Stelle schon mal gesagt: In der Mitte des Jahres wurde jede negative Nachricht nahezu vollständig ignoriert, als ob nichts gewesen wäre. Und aktuell wird jede schlechtere Nachricht schon fast panisch abverkauft. Gerade in Europa.
- Fundamental gibt es wenig Gründe, warum sich das in diesem Jahr noch ändern sollte. Zinskurven in den USA (ich habe da schon häufiger drauf hingewiesen), Brexit. Bleibt momentan die Hoffnung, dass wir eine technische Gegenreaktion jetzt sehen, denn der Markt ist überverkauft. EZB erwarte ich nächste Woche Donnerstag mit relativ wenig neuen Aussagen, kurz vor Weihnachten könnte dann die FED nochmal stützen mit klareren Aussagen zur Notenbankpolitik in 2019.
