(23.05.2020, 10:29)Auge schrieb: Wirtschaftskrise in den USA: Ein Land stürzt ab
Unsere USA-Korrespondentin Heike Buchter traf in den vergangenen Jahren Milchbauern, die um ihre Höfe fürchteten, Öl-Fracker, die einen Boom erlebten, Gründer, die auf einen Neustart hofften. Jetzt erzählen sie von der Wucht einer beispiellosen Wirtschaftskrise.
https://www.zeit.de/2020/21/wirtschaftsk...lindustrie
Jetzt kennt Breitenmoser Bauern, die ihre Milch in die Güllegrube pumpen, weil der Tanklaster der Molkerei nicht mehr vorbeikommt, um sie abzuholen. 14 Millionen Liter werden täglich im ganzen Land auf diese Weise entsorgt, schätzt Dairy Farmers of America, eine der größten Kooperativen im Land. "Nicht einmal zum Schlachthof können die Farmer ihre Kühe bringen, der ist wegen Corona-Infektionen der Arbeiter geschlossen", sagt Breitenmoser.
Restaurants sind dicht, die Schulen geben kein Mittagessen mehr aus, Landwirte bleiben deshalb auf ihrer Ware sitzen. Ein Hühnerzüchter sieht sich gezwungen, 750.000 Eier zu zerschmettern – wöchentlich. Gemüsebauern pflügen ihre Ernte unter, in Idaho vergräbt einer Tausende Kilo Zwiebeln. Das berichteten die Farmer der New York Times.
Dabei sind in den Supermärkten Regale leer gekauft, und die Zahl derer, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können, wächst täglich. Manche Farmer spenden Produkte für die Bedürftigen. Doch Verpackung und Transport kosten Geld, zahlende Abnehmer fehlen. Bilder von kilometerlangen Autoschlangen vor wohltätigen Lebensmittelausgaben in Florida, Texas und Los Angeles gingen um die Welt.
Liest sich fast wie die Memoiren von Herbert Hoover: The Great Depression 1929-41 .