(28.05.2020, 18:00)Lancelot schrieb: Hi.
epidemiologische Modelle sind ungenau und mit viel Unsicherheit behaftet (weil sie ja auch vom Verhalten der Menschen abhängen).
Trotzdem ist das noch wesentlich einfacher zu modellieren als Volkswirtschaften!!! Also um Lichtjahre einfacher.
Der Hans Werner tritt zwar regelmäßig im Fernsehen auf und erzählt dir was anderes, aber die predictive power von VWL Modellen ist um längen schlechter als die der Epidemiologie. Eine nationale Ökonomie (insbeondere der größeren Industrienationen) zu modellieren ist ein quasi unlösbares Problem.
Der andere Grund warum da keiner drüber redet: wir akzeptieren den schädlichen Einfluss einer Naturkatastrophe, wie ein Virus nunmal eine ist, ohne zu murren.
Die Tatsache, dass es große Mengen (Mehrheit) an Individuen gibt, die in Volkswirtschaften mit enormer Produktivität, Kapazität und Assets deutlich mehr leiden als andere ist eben kein Naturgesetz, sondern offenbart Systemversagen. Wir sind am Kollaps weil wir 8 Wochen langsam machen? Wir sind dann wieder bei der Vetreilungsproblematik. Über sowas redet man nicht. Das ist das eigentliche Tabu Thema.
Ich habe darüber nachgedacht und ich bin nicht dieser Meinung. Der erste Teil stimmt, man kann mit den aktuellen Methoden die Auswirkungen eines Virus von dem man praktisch nichts weiss nicht abschätzen.
Aber man kann und konnte sehr wohl abschätzen was der Unterbruch von Impfprogrammen und das weltweite Anhalten der Wirtschaft für Auswirkungen hat. Es gibt Millionen von Toten. Es gibt gewisse Produkte nicht mehr, Lebensmittel können nicht hergestellt und vor allem nicht transportiert werden. Wer davon abhängig ist wird sterben oder zumindest Hunger leiden.
Das Modell das man dafür braucht ist sehr einfach und lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Wenn der Jäger und Sammler aufhört zu jagen und zu sammeln so verhungert er.". Mehr Modell braucht es nicht und das ist genau was jetzt passieren wird oder schon passiert.