(15.09.2020, 08:05)Kaietan schrieb: Das erklären nicht nur die Medien so, sondern auch die erhobenen Statistiken. Ich meine, mich erinnern zu können, das das Durchschnittalter positiv getesteter in Deutschland im Frühjahr bei über 50 lag und jetzt ist es bei etwa 30. In den USA ist es ähnlich. Und zu Italien hier ein Zitat aus der FR: "In Italien sieht es ganz ähnlich aus: Das Durchschnittsalter der erfassten Infizierten lag in Italien zuletzt bei 32 Jahren (24. bis 30. August). Am 24. März hatte es bei 63 Jahren gelegen." Mit dem Wissen um die Krankheitsverläufe bei Jüngeren erklärt das dann auch die im Vergleich zum Frühjahr geringere Sterblichkeit. Alles kein Hexenwerk! Bleibt das Virus in der überwiegend jüngeren Bevölkerungsgruppe (die aktuell auch in Frankreich den Hauptteil des dramatischen Anstiegs ausmacht), dann ist alles supi. Aber warum sollte das der Fall sein? Hat man inzwischen gar keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern, Großeltern oder älteren Arbeitskollegen? Glaub ich nicht... in 3-4 Wochen sind wir schlauer. Dann setzt hier in Europa auch so langsam die Grippesaison ein...
Im übrigen gibt es auch bei den Jüngeren immer mehr Berichte über Verläufe, die man lieber nicht hat. Eine Bekannte hat sich die Infektion gleich im Frühjahr eingefangen. Sie ist Mitte 30, hat das total gut verkraftet, konnte aber kaum noch riechen oder schmecken. Jetzt, 6 Monate später kann sie immer noch kaum noch riechen oder schmecken. Klar, das ist besser als einfach abzukratzen, aber auf Dauer nervt das natürlich total. So jemand taucht in keiner Statistik auf (obwohl ihr Arzt behauptet, er hat mehrere solcher Patienten) aber es beeinträchtig dich natürlich erheblich. Wenn das die Nebenwirkung einer Impfung wäre, würden die Leute z.B. auf die Barrikaden gehen. Völlig zurecht.
Die Entwicklung des Durchschnittsalters der positiv Getesteten ist völlig frei von irgendwelcher Aussagekraft, wenn nicht auch der Verlauf des Durchschnittsalters der gesamt getesteten Personen mit angegeben wird. Diese Zahl habe ich bisher noch nirgendwo gesehen.
Vermutlich ist es aber so, dass das Durchschnittsalter der gesamten getesteten Personen deutlich gesunken ist. Während man anfangs fast nur Risikogruppen, insb. Ältere und Leute mit deutlichen Symptomen getestet hat, sind jetzt die Reiserückkehrer im Fokus, völlig unabhängig von Alter und irgendwelcher Symptomatik. Jüngere Leute sind (vor allem jetzt) deutlich mobiler als Ältere. Jüngere Leute haben eher keine schweren Symptome und sind daher in den ersten Monaten fast nicht getestet worden.
Wenn das so ist, verwundert es nicht, dass das Durchschnittsalter der positiv getesteten gesunken ist.
Fazit: Statistik ist und bleibt eine Hure.