RE: Deutschland Steuerlich verlassen
| 16.10.2020, 12:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.10.2020, 12:41 von Lancelot.)(16.10.2020, 12:09)Ste Fan schrieb: Ohne jetzt in eine Diskussion Sozialismus vs Liberalismus abzugleiten:
Das Geld dass die Notenbanken per Kredit in die Welt bringen ist eben kein Helikoptergeld. Kredit kriegt nur wer Sicherheiten bieten kann, diese Sicherheiten koennen z.B. Unternehmen bieten wodurch am Ende die Eigentuemer profitieren.
Hier gilt also die Aktien steigen in Folge der Geldpolitik, eine Immobilie dient als Sicherheit fuer den Kredit mit dem die zweite gebaut wird, etc.. - somit lassen sich mmn die Schieflagen im System nicht diskutieren ohne auf die Rolle der Geldpolitik (Staaten) einzugehen.
Gibt es Helikoptergeld im Sinne von "Scheine regnen lassen fuer den Konsum" dann wird das Thema Geldwertstabilitaet unmittelbar im Vordergrund stehen.
Dies gilt analog bei entsprechendem Anstieg der Loehne und Gehaelter....
Man koennte ja mal gedanklich durchspielen wie eine Welt ohne Moeglichkeit der Geldmengenmanipulation aussehen wuerde - die Probleme in Folge von ausser Kontrolle geratener Handelbilanzdefizite und extrem zunehmender Vermoegensungleichheit waeren mmn bei weitem nicht das Thema dass sie heute sind.
Und bzgl. der Geldpolitik ist der Markt nicht die Ursache - er reagiert nur...
Das sind doch zwei separate Dinge. Ich denke das eine expansive Geldpolitik (als Gegenstück zur Gold normierten Währung) ein wesentlicher Grundbaustein für unser "reales Wachstum" ist.
Da habe ich erstmal kein Problem mit. Über das sinnvolle Ausmaß einer expansiven Geldpolitik kann und muss man reden.
Die expansive Geldpolitik ist erstmal nicht grundsätzlich eine Ursache für das Verteilungsproblem. Das es den Kredit nur gegen "Sicherheit" gibt, ist ein Problem (insbesondere wenn der Colateral dann im Falle eines Ausfalls defakto sozialisiert wird, der Gewinn aus dem Kredit aber individualisiert wird)..
Das ist ja auch alles nicht meine Aussage. Meine Aussage ist die, dass die Welt nicht zusammenbricht, wenn die "Leistungsträger" (gemessen in ihrem, häufig geerbten, Vermögen) nicht zur "Arbeit" erscheinen. Ich denke das dieser Einfluss überbewertet ist. Das halte ich für eine neo-liberale/libertäre Narrativ um den eigenen Vorteil moralisch zu rechtfertigen. Das ist albern. MEhr sage ich nicht.
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