(02.11.2020, 13:57)fahri schrieb: Eigentlich kann ich das exakt so teilen und unterschreiben
Zwei Sachen noch - es ist eigentlich bereits jetzt klar (ohne zu euphorisch herüberkommen zu wollen), das wir bereits mind. zwei Impfkandidaten haben,
die jetzt im November noch zugelassen werden können. Die Namen hatte ich dazu bereits weiter oben geschrieben.
Die andere, und ich denke das meinst du unter anderem auch bezüglich der Imfkampagne, es geht um ZEIT, die Ärztekammer geht aktuell davon aus,
das wir max. 100.000 Personen pro Woche impfen können. Bis wir damit dann Zahlen erreicht haben, die ein wegfallen weiterer Lock Downs akzeptabel
erscheinen lassen, vergeht mind. noch ein weiteres Jahr. Das wäre unnötig. Ich hoffe das man da dran arbeitet. Dafür brauchen wir primär einen Plan,
natürlich immer vorab welche Grupppen zuerst geimpft werden usw.
Aber DAS ist - entgegen aller Erwartungen - aus meiner Sicht aktuell das kommende Nadelöhr. Ein Plan ist es Apotheken die Impfung durchführen zu lassen,
mit einer vorherigen vierwöchigen Schulung der Mitarbeiter. 4 Wochen ? um einen Pieks in den Oberarmmuskel zu machen - sorry....angesichts der Situation,
in der wir uns befinden gibt es da hoffentlich noch sinnvollere Mittel und Wege.
Strategisch wäre es vermutlich zudem sinnvoll, nicht nur mit einem Impfstoff zu impfen, sondern, sobald verfügbar zu mischen. Die Zahl 100.000 halte ich für eine masslose Untertreibung. Woher kommt die? Interessenvertretung der Hausärzte ;-) Es gibt etwa 30.000 Hausarztpraxen im Land und etwa 60.000 Hausärzte. Mit entsprechendem Vorlauf und gut durchdachter Organisation sollte doch jede von denen in der Lage sein 40-50 Patienten am Tag zu impfen (5-6 pro Stunde). Dann wären wir bei 1.2 - 1.5 Impfungen pro Woche. Das halte ich für eine Untergrenze. Aktuell werden von Ärzten in Deutschland über 1 Mio Coronatests pro Woche durchgeführt. Eine Impfung sollte zeitlich weniger Aufwand bedeuten.
Ich kann mich noch erinnern, per Impfpistole in entsprechend ausgestatteten Bussen, die in der Fussgängerzone in der Innenstadt standen, zusammen mit hunderten anderen eine Grippeimpfung bekommen zu haben. Mit HIV verschwand dann die Impfpistole aus der medizinischen Praxis (ich will nicht wissen, wie viele Hepatitisfälle so erzeugt wurden), aber mit einem ähnlichen Prinzip könnte man in den größeren Städten sicher zusätzliche Impfkapazitäten einrichten. Apotheken mit einzubeziehen fände ich auch sinnvoll. Allerdings braucht es nur einen Fall von Anaphylaxie, der dort natürlich auch nicht richtig versorgt werden kann, und die Idee wird beerdigt. Kommt im Schnitt zwar nur etwa ein oder zweimal bei 1 Mio Impfungen vor, aber wie es immer so ist...