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RE: erwartete Reaktion nach US Wahlausgang und mögliche Umsetzung in eine Strategie ?
| 05.11.2020, 09:29(05.11.2020, 08:46)Mr. Passiv schrieb: Herrlich, dass man rückblickend immer so ziemli9ch alles behaupten kann. Vermute, dass es deshalb auch so viele machen.Naja, ich hab das auch nicht so ganz ernst gemeint, sondern wollte ihm nur zeigen, wie unsinnig die Argumentation war, die er angestellt hatte. Auch wenn ich Nixon für eine insgesamt äusserst fragwürdige Person halte. Obwohl er die Entspannungspolitik zu Russland sicher ziemlich gut vorangetrieben hat. Unter dem Aspekt war Reagan wohl eher eine totale Knalltüte - auch wenn man den heute vor allem in den USA mehrheitlich sehr positiv sieht.
Zu Kennedy: Zur Eskalation gehören immer auch 2 Parteien. Soweit ich mich entsinne, hat nicht Kennedy Atomraketen auf Kuba stationieren wollen. Und es war auch nicht Kennedy, der die Atomwaffen auf dem Stützpunkt in der Türkei stationierte. Das passierte vor seiner Wahl. Hätte er sie direkt nach seiner Wahl wieder abziehen lassen können - trotz Drucks aus der NATO? Vermutlich, wobei es da sicher auch noch weitere Umstände gab, die in die Entscheidung hineinspielten. Musste er mit seinen U-Booten die Muskeln spielen lassen? Vermutlich nicht, aber auch da gilt: Die Dinger waren schon da, bevor er gewählt wurde und es gab auch andere Umstände, die diese Entscheidung beeinflussten. Die innenpolitische Situation in Kuba hatte er geerbt, aber hätte er danach auch qualitativ deutlich anders damit umgehen können, so dass es gar nicht erst zur sowjetisch-kubanischen Annäherung kam? Vermutlich. Wissen wir es genau? Eher nicht.
Der Versuch der Stationierung von Atomwaffen auf Kuba war, nebenbei bemerkt, etwas, was wohl kein US Präsident akzeptiert hätte. Ob überhaupt (und wenn ja wie) man das Problem damals diplomatisch hätte anders lösen oder gar schon weit im Vorfeld komplett vermeiden können, kann ich nicht beurteilen. Es gibt ja auch die Meinung, Chruschtschow habe den vermeintlich schwachen Kennedy mit der gesamten Aktion in Kuba schlichtweg nur mal auf die Probe stellen wollen und die Dinge seien dann ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Sicher genug Stoff für Generationen von Historikern, die sich auch künftig noch um diesen Krempel kümmern und ihn von A nach B deuten können.