RE: erwartete Reaktion nach US Wahlausgang und mögliche Umsetzung in eine Strategie ?
| 06.11.2020, 20:51
der Thread-Titel fragt ja nach der erwarteten Reaktion nach den US Wahlen für die Märkte:
hier muss ich wieder mal Goethes Doktor Faust zitieren:
"da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!"
ich bring hier mal einige Thesen, die nach wie vor das Börsengeschehen prägen:
also:
1. Unternehmen, nicht die Politik, sind das Herz der Wirtschaft
2. Märkte mögen die geteilte Macht zw. Senat & Kongress; bezeichnenderweise überwiegen in der US-Geschichte die Phasen der polit. Pattsituation ("Gridlock"). Also, Märkte, im Unterschied zu Wählern, präferieren das polit. Patt
3. 'Prepare, don't predict': die Pandemie ist noch nicht vorbei. wer nüchtern die epidemiologische, sich abflachende Infektionskurve in Nordasien mit der zweiten Welle in Europe & USA vergleicht, kann daraus 2 ganz unterschiedliche Schlüsse ziehen: entweder ist das Beispiel der nördl. Asiens ein Silberstreif für den Rest der Welt. Oder Europa & USA befinden sich hinter und nicht vor der besagten Kurve.
4. An den Märkten zählen Notenbank-Chefs mehr als Staatspräsidenten. Die Perspektive auf eine weiterhin expansive Geldpolitik verleiht den Märkten Rückenwind
5. hohe Liquidität stimuliert Börsen & Konsumausgaben. Gibt es mehr Käufer oder mehr Verkäufer ? Liquidität, nicht Wertkennzahlen wie KGV, P/B ist in Zeiten wie diesen einer der wichtigsten Faktoren, den wir Investoren im Auge behalten müssen. Worauf es ankommt, um die nächste Welle der Liquidität früher als andere zu antizipieren, ist deshalb ein gutes Sensorium für die Positionierung und die Motive von Anlegern. Zu den liquiden Ersparnisse alleine in den USA: sie liegen mit 2.5 Billionen USD derzeit immer noch um 1.3 Billionen $ über dem Niveau der Ersparnisse aus der Zeit vor der Krise.
Ein guter Teil wird wohl in das Weihnachtsgeschäft fliessen. Sodann dürfte im Januar ein zweites Fiskalstimulus nochmals 1-2 Billionen Liquidität an Private transferieren. Und bekanntlich mach der private Konsum in den USA (und in den anderer G10 Staaten) knapp 80% der Wirtschaftsleistung aus
6. Investiert zu sein, ist wichtiger als Timing: Denn Risikoprämien, das unscheinbare Geheimnis erfolgreicher Anleger , gehören den langfristig denkenden , den geduldigen, den strategisch handelnden Akteuren
7. Unverzichtbar wie eh und je: Diversifikation und ein disziplinierter Prozess. Auch 2021 werden wir Investoren/Anleger erneut mit Emotionen ringen und manchmal Nerven wie Stahlseile benötigen . Und genau dann helfen v.a. eine gute Diversifikation und ein starker Prozess. So war es auch bei mir schon in diesem Jahr . Und eigentlich in jedem Jahr...
Bei mir sieht z.B. die Allokation zur Zeit so aus: 50% Aktien, 20% Alternative Anlagen (v.a. Private Equity, aber auch Immobilien, 3 Hedge-Fonds, sowie Rohstoffe), 20% Anleihen (v.a. Emerging Market Hard Currency, IG credit, vereinzelt Cross-overs sowie Covered Bonds) und 10% Cash
hier muss ich wieder mal Goethes Doktor Faust zitieren:
"da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!"
ich bring hier mal einige Thesen, die nach wie vor das Börsengeschehen prägen:
also:
1. Unternehmen, nicht die Politik, sind das Herz der Wirtschaft
2. Märkte mögen die geteilte Macht zw. Senat & Kongress; bezeichnenderweise überwiegen in der US-Geschichte die Phasen der polit. Pattsituation ("Gridlock"). Also, Märkte, im Unterschied zu Wählern, präferieren das polit. Patt
3. 'Prepare, don't predict': die Pandemie ist noch nicht vorbei. wer nüchtern die epidemiologische, sich abflachende Infektionskurve in Nordasien mit der zweiten Welle in Europe & USA vergleicht, kann daraus 2 ganz unterschiedliche Schlüsse ziehen: entweder ist das Beispiel der nördl. Asiens ein Silberstreif für den Rest der Welt. Oder Europa & USA befinden sich hinter und nicht vor der besagten Kurve.
4. An den Märkten zählen Notenbank-Chefs mehr als Staatspräsidenten. Die Perspektive auf eine weiterhin expansive Geldpolitik verleiht den Märkten Rückenwind
5. hohe Liquidität stimuliert Börsen & Konsumausgaben. Gibt es mehr Käufer oder mehr Verkäufer ? Liquidität, nicht Wertkennzahlen wie KGV, P/B ist in Zeiten wie diesen einer der wichtigsten Faktoren, den wir Investoren im Auge behalten müssen. Worauf es ankommt, um die nächste Welle der Liquidität früher als andere zu antizipieren, ist deshalb ein gutes Sensorium für die Positionierung und die Motive von Anlegern. Zu den liquiden Ersparnisse alleine in den USA: sie liegen mit 2.5 Billionen USD derzeit immer noch um 1.3 Billionen $ über dem Niveau der Ersparnisse aus der Zeit vor der Krise.
Ein guter Teil wird wohl in das Weihnachtsgeschäft fliessen. Sodann dürfte im Januar ein zweites Fiskalstimulus nochmals 1-2 Billionen Liquidität an Private transferieren. Und bekanntlich mach der private Konsum in den USA (und in den anderer G10 Staaten) knapp 80% der Wirtschaftsleistung aus
6. Investiert zu sein, ist wichtiger als Timing: Denn Risikoprämien, das unscheinbare Geheimnis erfolgreicher Anleger , gehören den langfristig denkenden , den geduldigen, den strategisch handelnden Akteuren
7. Unverzichtbar wie eh und je: Diversifikation und ein disziplinierter Prozess. Auch 2021 werden wir Investoren/Anleger erneut mit Emotionen ringen und manchmal Nerven wie Stahlseile benötigen . Und genau dann helfen v.a. eine gute Diversifikation und ein starker Prozess. So war es auch bei mir schon in diesem Jahr . Und eigentlich in jedem Jahr...
Bei mir sieht z.B. die Allokation zur Zeit so aus: 50% Aktien, 20% Alternative Anlagen (v.a. Private Equity, aber auch Immobilien, 3 Hedge-Fonds, sowie Rohstoffe), 20% Anleihen (v.a. Emerging Market Hard Currency, IG credit, vereinzelt Cross-overs sowie Covered Bonds) und 10% Cash