
RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff
| 19.12.2020, 14:11 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.12.2020, 14:12 von boersenkater.)
"Türkiser" Wasserstoff
Ideen für den Treibstoff der Zukunft
Stand: 11.12.2020 09:30 Uhr
Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Dabei soll Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen. Umstritten in der Industrie ist, welches Verfahren sich am besten eignet. Einen neuen Weg beschreitet der BASF-Konzern.
470 Milliarden Euro für den H2-Ausbau bis 2050
Grüner Wasserstoff: Zu teuer und zu wenig
BASF setzt auf türkisen Wasserstoff
Als Alternative empfehlen Experten den türkisen Wasserstoff, der weitgehend klimaneutral über die thermische Spaltung von Methan hergestellt wird. So sieht die DZ Bank in einer Studie "große Chancen für das türkise Wasserstoff-Projekt von BASF, da es die Ressource Erdgas emissionsfrei nutzt". Das dort angewandte Verfahren der Methanpyrolyse benötigt nur ein Fünftel der Energie, die für die Wasserelektrolyse gebraucht wird. Laut BASF werden bei der Herstellung von einer Tonne türkisem Wasserstoff mit Methanpyrolyse nur 10 MWh Energie verbraucht, beim grünen Wasserstoff sind es 55 MWh Energie.
Aktuell baut BASF am Standort Ludwigshafen eine Testanlage, die Anfang 2021 in Betrieb gehen soll. Der bei der Pyrolyse anfallende Kohlenstoff könnte in der Aluminium-, Stahl-, oder Bauindustrie oder als Graphitersatz für Batteriematerialien eingesetzt werden, sagt Projektleiter Dieter Flick. Bis das Verfahren großtechnisch in einer Produktionsanlage angewandt wird, dürfte es wohl noch bis 2030 dauern.
BASF sieht sich als Vorreiter bei der Methanpyrolyse. Auch die Tochter Wintershall Dea, das Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tüfteln an der Technologie. Angeblich arbeitet auch Gazprom an einem Verfahren der Methanpyrolyse.
Einige Jahre bis zur Marktreife
Stefan Stückrad vom Institute for Advanced Sustainability Studies ist überzeugt, dass der türkise Wasserstoff für den Klimaschutz unverzichtbar sein wird. "Wir brauchen neben der Elektrolyse auch die Methanpyrolyse, weil sie große Mengen an Wasserstoff bereitstellen kann", sagte er jüngst der "Süddeutschen Zeitung". Er hält die Methanpyrolyse schon in gut fünf Jahren für marktreif.
Ob türkis, blau, grün oder grau - es dürfte in den nächsten Jahren noch heftige Diskussionen über die Wasserstoff-Strategie in Deutschland und der EU geben. "Wasserstoff hat viele Farben, und wir sollten alle nutzen", plädiert RWE-Chef Schmitz. Nicht nur RWE, sondern auch andere Versorger wie Eon oder MVV, Stahlkonzerne und auch Autohersteller und Zulieferer treiben die H2-Pläne mit Hochdruck voran. Noch "ist Wasserstoff der Champagner der Energiewende", erklärt Rainer Baake, Direktor der Stiftung Klimaneutralität. Mal sehen, wann er zum Billig-Secco wird.
Quelle: boerse.ard.de
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tec...f-101.html
Ideen für den Treibstoff der Zukunft
Stand: 11.12.2020 09:30 Uhr
Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Dabei soll Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen. Umstritten in der Industrie ist, welches Verfahren sich am besten eignet. Einen neuen Weg beschreitet der BASF-Konzern.
470 Milliarden Euro für den H2-Ausbau bis 2050
Grüner Wasserstoff: Zu teuer und zu wenig
BASF setzt auf türkisen Wasserstoff
Als Alternative empfehlen Experten den türkisen Wasserstoff, der weitgehend klimaneutral über die thermische Spaltung von Methan hergestellt wird. So sieht die DZ Bank in einer Studie "große Chancen für das türkise Wasserstoff-Projekt von BASF, da es die Ressource Erdgas emissionsfrei nutzt". Das dort angewandte Verfahren der Methanpyrolyse benötigt nur ein Fünftel der Energie, die für die Wasserelektrolyse gebraucht wird. Laut BASF werden bei der Herstellung von einer Tonne türkisem Wasserstoff mit Methanpyrolyse nur 10 MWh Energie verbraucht, beim grünen Wasserstoff sind es 55 MWh Energie.
Aktuell baut BASF am Standort Ludwigshafen eine Testanlage, die Anfang 2021 in Betrieb gehen soll. Der bei der Pyrolyse anfallende Kohlenstoff könnte in der Aluminium-, Stahl-, oder Bauindustrie oder als Graphitersatz für Batteriematerialien eingesetzt werden, sagt Projektleiter Dieter Flick. Bis das Verfahren großtechnisch in einer Produktionsanlage angewandt wird, dürfte es wohl noch bis 2030 dauern.
BASF sieht sich als Vorreiter bei der Methanpyrolyse. Auch die Tochter Wintershall Dea, das Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) tüfteln an der Technologie. Angeblich arbeitet auch Gazprom an einem Verfahren der Methanpyrolyse.
Einige Jahre bis zur Marktreife
Stefan Stückrad vom Institute for Advanced Sustainability Studies ist überzeugt, dass der türkise Wasserstoff für den Klimaschutz unverzichtbar sein wird. "Wir brauchen neben der Elektrolyse auch die Methanpyrolyse, weil sie große Mengen an Wasserstoff bereitstellen kann", sagte er jüngst der "Süddeutschen Zeitung". Er hält die Methanpyrolyse schon in gut fünf Jahren für marktreif.
Ob türkis, blau, grün oder grau - es dürfte in den nächsten Jahren noch heftige Diskussionen über die Wasserstoff-Strategie in Deutschland und der EU geben. "Wasserstoff hat viele Farben, und wir sollten alle nutzen", plädiert RWE-Chef Schmitz. Nicht nur RWE, sondern auch andere Versorger wie Eon oder MVV, Stahlkonzerne und auch Autohersteller und Zulieferer treiben die H2-Pläne mit Hochdruck voran. Noch "ist Wasserstoff der Champagner der Energiewende", erklärt Rainer Baake, Direktor der Stiftung Klimaneutralität. Mal sehen, wann er zum Billig-Secco wird.
Quelle: boerse.ard.de
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tec...f-101.html
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