(26.12.2018, 19:24)hasi1 schrieb: Der Aktienmarkt ist kein Nullsummenspiel.
Er ist weitaus schlimmer.
Aktienkurse können nur solange steigen, wie das für den Ankauf von Aktien verfügbare Kapital wächst.
Dieses Kapitalwachstum ist abhängig von der Ertragskraft der Realwirtschaft.
Der erste Satz stimmt für sich allein. Der zweite ist im Sinne einer angeblichen kausalen Verkettung krass falsch. Es ist schlicht nicht wahr, dass das Mehrkapital für steigende Kurse aus der "Realwirtschaft" kommen muss. Muss es überhaupt nicht. Es kann auch Folgendes vorliegen, und zwar keineswegs nur theoretisch, sondern auch empirisch: Die Anleger gehen von anderen Anlageklassen (zum Beispiel von Anleihen oder sogar von Sichtguthaben [Sparbuch]) in die Aktienmärkte. Das kann massiv Mehrkapital in die Aktienmärkte spülen! Wenn der in Aktien investierte Anteil der Sparguthaben von zum Beispiel 10% auf 20% steigt in einem definierten Wirtschaftsraum, ist doppelt soviel Kapital im Aktienmarkt. Es besteht aber absolut kein Zusammenhang zu irgendetwas in der "Realwirtschaft"! Noch ein Korollar: Es ist nicht einmal (kausal) zwingend, dass mehr Kapital in den Aktienmärkten die Kurse hochtreibt, selbst das ist nur eine Korrelation, und sie trifft nicht immer linear zu, ganz und gar nicht.
Die unangenehm langatmige und verkorkste Argumentation enthält (diesen und weitere) Fehler, verwechselt fortlaufend Korrelation mit Kausalität und serviert Gemeinplätze (etwa, dass die "Strategie", in eine einzige Aktie zu investieren, albern ist, sogar dann, wenn das Unternehmen an sich seriös ist - das stimmt natürlich, so wie Wasser fast immer nass ist..). Insgesamt überzeugt die Argumentation mich in keiner Art und Weise.
Lg X.