RE: Gewichtung Bitcoin im Portfolio
| 17.02.2021, 02:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.02.2021, 03:04 von jf2.)(17.02.2021, 01:37)boersenkater schrieb: Wirklich?
So wie ich das verstehe muss der Preis steigen damit er am Leben bleibt.
Ein paar Gedanken, Zahlen, Fakten...
Der Rechenaufwand für das Errechnen einer Bitcoin-Adresse wird immer höher - somit auch die dafür aufgewendete Energie.
In den letzten 12 Jahren wurden 18,5 Mio Adressen errechnet.
Für das Errechnen der noch übrigen 2,5 Mio Adressen wird es noch 120 Jahre brauchen.
Die letzte Bitcoin-Adresse alleine wird dabei eine Zeit von 40 Jahren brauchen.
Nein, der Rechenaufwand wird höher weil für eine fest definierte Anzahl von Ergebnissen (alle 10 Minuten eines) eine höhere Rechenleistung zur Verfügung steht. Anders gesagt: Würde man die Schwierigkeit der Berechnung nicht erhöhen gäbe es zu viele Ergebnisse. Die Regelung der Schwierigkeit ist im Bitcoin-Code übrigens fest hinterlegt. Es gibt 2 Mechanismen die die vorhandene Rechenleistung erhöhen:
1. der technologische Fortschritt der EDV führt dazu das man mit einem Miner (kein normaler Computer sondern ein spezieller ASIC-Chip der viele Tausend Operationen parallel ausführt und deshalb leistungsfähiger als CPU's und Grafikkarten ist) mehr berechnen kann pro Sekunde.
2. Der Preisanstieg des Bitcoin der die Abnehmende Belohnung für das Mining (die wird alle 4 Jahre halbiert) überkompensieren kann führt dazu das Mining profitabler wird, also auch mit unmoderner Hardware oder teurerem Strom funktioniert. Da aber zw. den Minern ein Wettbewerb herrscht wird sich am Ende nur Mining mit moderner Hardware und günstigen Strompreisen durchsetzen, Alte Hardware und Regionen mit hohen Strompreisen werden aussortiert (deshalb findet Mining in Deutschland quasi nicht statt)
Nur als Ergänzung: von was werden die Miner bezahlt wenn 2140 alle Bitcoin gemint sind? Von den Transaktionsgebühren. Die werden schon heute bezahlt an die Miner aber dann werden sie die einzige Einnahmequelle sein.
(17.02.2021, 01:37)boersenkater schrieb: Übertragen auf Gold würde das bedeuten...
Zahlen von 2016
Es wurden 170.000 Tonnen Gold geschürft.
Es wird geschätzt das es noch 56.000 Tonnen Gold gibt.
Es wird geschätzt das das Schürfen dieses Goldes ca. 19 Jahre braucht.
Wäre Gold = Bitcoin würde das Schürfen der letzten 10 kg Gold 40 Jahre brauchen.
Logisch das auf jeden Fall gemacht wird oder?
Die Miner erhalten für das Errechnen des nächsten Blocks in der Blockchain Bitcoins.
Die Blockchain an sich ist darauf ausgelegt das derjenige der den grössten Aufwand betrieben hat
sozusagen den Zuschlag erhält das sein errechneter Block richtig und gültig ist - dafür erhält er Bitcoins.
Bei der Bitcoin-Blockchain erhält derjenige den Zuschlag und die Belohnung der am schnellsten war.
Um der schnellste zu sein muss dementsprechend Rechenleistung mit dem entsprechenden Energieverbrauch
zur Verfügung stehen. Dementsprechend steigen die Kosten für Hardware und Strom.
Dementsprechend oft muss er den Zuschlag bekommen. Kleinere Miner werden über kurz oder lang das Nachsehen
haben und aufgeben müssen weil die Belohnungen die Kosten nicht decken. Ausser der Preis für den Bitcoin steigt.
Weniger Bitcoins auf der einen Seite (weil Anzahl der Zuschläge aufgrund der geringeren Rechenleistung sinkt)
aber höherer Preis auf der anderen Seite.
Würde der Preis stagnieren müssten die kleineren Miner aufgeben. Mit jedem Halving (Halbierung der Belohnung
für einen errechneten Block) wird es zudem noch schwieriger die Kosten zu decken - außer der Preis steigt.
Am Ende entscheidend ist die Kosteneffizienz des Minings. Da spielen natürlich Skalenvorteile sowohl bei der Hardwarebeschaffung als auch dem Strombezug eine Rolle was Große sicher begünstigt. Und der Preis braucht natürlich nicht steigen damit BTC weiter funktioniert. Wenn ein Miner nicht wirtschaftlich arbeitet wird er das Mining nicht fortführen. Der im BTC-Code enthaltene Regelungsmechanismus sorgt auch bei fallender Rechenleistung der Miner dafür das (durch Anpassung der Schwierigkeit, in dem Fall Herabsetzung der Schwierigkeit) alle 10 Minuten ein Ergebnis erzeugt wird.
(17.02.2021, 01:37)boersenkater schrieb: ###########################################################################
Und was sind die Bitcoins nun wert?
Gar nichts, denn die Bitcoins haben keinen materiellen Wert. Es wird zwar viel Energie für ihre Erzeugung verschwendet, aber die ist weg, ohne dass es einen materiellen Gegenwert dafür gibt. Als Vergleich nehme ich gerne Aluminiumblöcke. Deren Erzeugung ist auch extrem energieaufwendig, aber danach hat man wenigstens etwas in der Hand, das man weiterverarbeiten kann.
Merkwürdigerweise kann man mit Bitcoins aber etwas bezahlen und sie sogar in richtiges Geld eintauschen. Also haben sie doch einen Wert. Und zwar sind sie immer so viel wert, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Bisher funktioniert das: Es gibt immer wieder Leute, die bereit sind, mehr echtes Geld (oder Waren in entsprechendem Gegenwert etc.) für Bitcoins auszugeben, als die bisherigen Besitzer dafür bezahlt oder als Miner eingesetzt haben.
Ob das immer so bleibt, ist nicht gesagt. Kennen Sie diese mehr oder weniger bunten Papierzettel mit Wertangaben wie „1 000 Millionen Mark“, die man auf Flohmärkten kaufen kann?
Die waren auch mal etwas wert, als Notgeld während der Hyperinflation 1923. Inzwischen kann man sie meist nicht mal mehr als Schmierpapier benutzen, weil beide Seiten bedruck sind.
Warten wir bei den Bitcoins einfach ab; vielleicht setzen sie sich ja doch langfristig als Tauschobjekt durch. Denn mehr ist Geld ja eigentlich nicht, ein Tauschobjekt. Früher hat man auch schon mal mit Muscheln bezahlt, dann mit echtem Gold, jetzt mit bedrucktem Papier und Zahlen auf Kontoauszügen.
https://entwickler.de/online/windowsdeve...50271.html
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Was ist die Bitcoin am Ende?
Ein gigantisches Schneeballsystem, ein Kettenbrief.
Solange es genug neue "Spieler" gibt und ihr Geld reinstecken bleibt der Preis stabil oder er steigt.
Die Miner müssen einen bestimmten Preis verlangen damit sie ihre Kosten decken - solange die Nachfrage vorhanden ist
funktioniert das. Wenn jetzt zu viele verkaufen würden würde der Preis fallen. Das gäbe eine Kettenreaktion.
Wenn genug billig erworbene Bitcoins mit zigtausend Prozent Gewinn weiter gebunkert werden und auch nach x Prozent
Verlust immer noch im Gewinn sind bleibt die Kettenreaktion vorerst aus.
Solange mit Spam-Mails und Nachrichten über den nächsten geknackten Rekord weiter neue Spieler angelockt werden
und den Minern und alten Bitcoin-Besitzern die verlangten Preise bezahlen kann es noch weiterlaufen.
Die Frage ist wann der Scheitelpunkt erreicht ist. In 120 Jahren?
Aussage Bitcoin ist begrenzt - wirklich? Jeden Tag werden neue Crypto-Währungen geschaffen. Ein paar Tausend andere
Cryptowährungen sind schon gestorben. Bitcoin lebt weil es das beste Marketing hat. Wie begrenzt ist etwas was
jederzeit unendlich oft neu erschafft werden kann?
Es scheint nicht so zu sein. BTC hat in seiner 10-jährigen Geschichte schon mindestens 2-3 direkte Kopien erlebt da Bitcoin OpenSource ist und Du es jederzeit kopieren kannst (Bitcoin Cash, Bitcoin Gold, Bitcoin Satoshis Vision) und Du kannst auf https://coinmarcetcap.com/ schauen wie's so als Kopie läuft, Du findest sie auf Platz 9, 18 und 91 der Liste. Bitcoin ist mehr als ein 10 Jahre alter Programmcode, es ist eher ein Netzwerk, ein Ökosystem. Das man neue Cryptowährungen erschaffen kann stimmt aber mit der Ablösung von Bitcoin siehts nicht so trivial aus.
(17.02.2021, 01:37)boersenkater schrieb: Und Gold? Klar es gibt auch noch Silber, Platin, Titan, Palladium. Rohstoffe die wirklich endlich und wirklich einzigartig sind.
Da wird nicht jeden Tag ein neues Edelmetall entdeckt was geschürft wird. Habe zumindest nicht davon gehört das auch
noch Gild, Guld, Gald, Göld, Güld, Gäld,.... oder sonst jeden Tag ein anderes neues Edelmetall entdeckt wurde.
Keine Ahnung wohin der Bitcoin noch läuft. Solange der Hype bestehen bleibt und neue Spieler immer höhere Preise zahlen
bleibt er am Leben. Und solange die Alt-Bitcoin-Besitzer und Miner nicht zu viele ihrer Bitcoins verkaufen wollen als es die
Nachfrage hergibt. Sollte der Preis zu lange stagnieren könnte es ein Problem geben.
Auch eine Überlebens-Chance hätte er dann wenn er als reguläres Zahlungsmittel akzeptiert würde. Inwieweit ist das aktuell
der Fall? Wievel Bitcoin wird täglich regulär als Zahlungsmittel gebraucht? Gibt es da irgendwo irgendwelche Statistiken zu
finden? Wahrscheinlich nicht allzuviele. Weil das Transaktionen wären und die hätten aufgrund der Rechenintensität und dem
Stromverbrauch zu hohe Kosten. Der überwiegende Teil der Transaktionen sind vermutlich Käufe der neuen und Verkäufe der
alten Spieler und der Miner die ihre Kosten für Hardware, Strom, Gebäudekosten, Mitarbeiter, Löhne decken müssen.
Die Inflation des Bitcoin ist schon heute auf dem Niveau von Gold angekommen, in 3 Jahren (da ist das nächste Halving) läßt Bitcoin das Gold in dem Parameter deutlich hinter sich. Was die Zahlungen angeht: Als Massenzahlungsmittel ist Bitcoin nicht geeignet, 7 Zahlungen pro Sekunde sind viel zu wenig dafür, VISA und Mastercard wickeln zehntausende Zahlungen pro Sekunde ab. Allerdings steht auch dafür die Technologie beim Bitcoin schon zur Verfügung und hört auf den Namen "Lightning". Damit wird Bitcoin hoch skalierbar.
(17.02.2021, 01:37)boersenkater schrieb: Noch ein Gedanke am Schluss - es wird immer aufwändiger Bitcoins zu schürfen und Belohnungen für Blöcke zu erhalten.
Damit sich das lohnt muss der Preis steigen - im Grunde ist das eine hochinflationäre Entwicklung. Und im Grunde sinkt
durch den immer höheren Energieverbauch auch die Effizienz.
Ich glaube Du verwendest das Wort Inflation falsch. Der Bitcoin ist das genaue Gegenteil, er ist deflationär auf Grund seiner Begrenzten Menge. Wann reden wir denn von Inflation? Wenn man für den Erwerb einer Sache (z.B. ein BigMac, ein Haus, ein Auto) mehr Geld ausgeben muß. Wenn man in Bitcoin bezahlt passiert doch aber das Gegenteil: Ein Haus was vor ein paar Jahren noch 500 Bitcoin gekostet hat kostet jetzt 5 Bitcoin. Das ist nicht inflationär, das ist deflationär.
Was den Stromverbrauch angeht: Der letzte Chart den ich dazu gesehen habe zeigt für die letzten 2-3 Jahre einen fast unveränderten Stromverbrauch bei deutlich steigendem Preis. Siehe z.B. https://link.springer.com/article/10.100...20-01321-z
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