(08.06.2022, 06:02)J R schrieb: Im Gegensatz zur Annahme vieler Ökonomen zeigt diese wissenschaftliche Untersuchung, dass es zwischen Geldmenge und Inflation keinen stabilen Zusammenhang gibt; er fehlt nicht nur zeitweise, sondern langfristig. Ein mathematischer Denkansatz mit Monte-Carlo-Simulationen, "econometric tests" von 17 Lämderm über 147 Jahre, heavy stuff.
* Hayek lehnte die Geldmengensteuerung durch Zentralbanken ab, ihm war auch nicht verständlich, wie ein staatskritischer Liberaler vom Kaliber Friedmans eine staatliche Institution wie eine Zentralbank mit der Sicherung des Geldwerts beauftragen wollte
** das Problem bei "stylized facts" ist, dass man wirtschaftswissenschaftliche Hypothesen nie isoliert betrachten kann
Es ist im Grunde ja auch nur eine sehr sehr grobe Annäherung. So wie wenn man sagen würde, je mehr Öl sich in einem Motor befindet, desto besser die Schmierung. Was natürlich, wenn überhaupt nur bei Ölknappheit eine Rolle spielt, also nur wenn zu wenig Öl im Motor ist, wird es mit der Schmierung problematisch.
Ich glaube dass die "Staatssteuerung" mittels Zinsen relativ gut funktionierte, hatte bestimmte Ursachen wie:
- zu knappes Geld führt zu Entlassungen bzw. Einstellungsstop und damit zu Lohndämpfung
- was dann auch zu Konsumverzicht führt
- oder auch zu Reorganisationen um Arbeitskraft durch Automatisation zu ersetzen
- oder irgendwie sonstige Ausgabenoptimierungen
Nun kann sehr viel Geld aber auch zu Investitionen in sehr gute neue Technologien führen, die dann effizienter sind. Oder etwa zu Eigentum, mit dem es sich dann günstiger wirtschaften lässt, als mit Fremdeigentum.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.