(12.10.2021, 11:48)Ventura schrieb: Die Politik als Haupt-Verursacher der Krise
https://finanzmarktwelt.de/energiekrise-...us-213837/
Man kann in der EU nicht mehr investieren !
Politiker – von ähnlicher Weisheit geprägt wie Notenbanker – möchten dies verhindern, in dem Preisgrenzen eingeführt werden. Dass die Politiker jedoch selbst durch verzögerte Genehmigungsprozesse von North Stream 2, einer Alles-Oder-Nichts-Wette auf Erneuerbare Energien (die derzeit im Niedrig-Wind-Jahr nicht liefern) und einer sozialistischen Steuerung des EU-Carbon-Markts die Hauptverursacher der Energiekrise sind, wird gerne vergessen.
Große Emittenten von CO2 müssen nämlich in der EU für jede Tonne, die sie ausstoßen, eine Erlaubnis (EU Allowance, EUA) kaufen. Angenehmerweise werden diese Erlaubnisse von der EU-Kommission in täglichen Auktionen versteigert, wodurch die Einnahmen direkt für die nächsten EU-Projekte ver(sch)wendet werden können. Auffallenderweise wurde der EUA-Markt jüngst durch öffentliche Reden und Änderungen der Auktionsmenge so manipuliert, dass sich der Preis innerhalb von einem Jahr von 20 auf 60 EUR/Tonne verdreifacht hat – ganz zur Freude von großen Banken und Hedge Fonds, die durch die gute Vernetzung in Brüssel bereits rechtzeitig massive Long-Positionen aufgebaut hatten. Glücklich ist auch die EU, da sich die Einnahmen innerhalb kurzer Zeit verdreifacht haben und man den Geldsegen auch noch als Klimarettung verkaufen kann. Fantastisch, nicht wahr?
Die Kostenlawine in Form von gestiegenen Strompreisen – von 4 auf 18 Cent/KWh – wird Verbraucher und Industrie stark treffen. Für das kommende Jahr ist eine Erhöhung der Strompreise von 30-50% nahezu garantiert, wodurch die in Deutschland jetzt schon weltweit höchsten Strompreise noch weiter steigen werden, um in absehbarer Zeit die 40 Cent-Marke zu durchbrechen.
Die Industrie leidet bereits derzeit erheblich unter den massiv gestiegenen Kosten, wie nicht nur die Veränderung der Industrieproduktion Deutschlands von -4% zeigt. Die bereits in den letzten Monaten stark gestiegenen Kosten für Strom, CO2, Öl, Metall und Frachtkosten von 12% yoy (PPI) werden sehr wahrscheinlich weiter steigen – und es ist offensichtlich, dass die derzeitige Kostenerhöhung für den Verbraucher von 4.1% (CPI) massives Nachholpotential hat. Eine Inflationsrate von 10% innerhalb von sechs Monaten ist deshalb wahrscheinlich – und die Notenbanken haben keine Möglichkeit dies zu bremsen, während die Kostenexplosion die Wirtschaft bereits jetzt schon deutlich abkühlt.