(12.11.2021, 22:03)cubanpete schrieb: Energie schwankt dauernd. Vor noch nicht einmal 2 Jahren hatten Oelfuture einen negativen Wert. Der Oelpreis schwankt seit 50 Jahren zwischen $10 und $175, aktuell steht er ungefähr in der Mitte dieser Schwankungsbreite.
ob Oel schwankt oder nicht ist nicht der Punkt. Als wir deutlich >$100 waren im 2006/2007, da war zwar die US-Inflation auch um die knapp 5.5% - aber eben auch die Fed Funds Rate waren damals knapp um die 6%.
Der Punkt ist, dass Inflationsraten werden als Veränderung des Preisniveaus gegenüber dem Vorjahresmonat gebildet.
Damit der Erdölpreis die Energie nochmals so stark verteuert wie in den vergangenen 12 Monaten, müsste er sich also nochmals verdoppeln, also auf $160 steigen....
Wahrscheinlicher aber ist, dass die Förderung bei erhöhten Preises so lukrativ ist, dass das zusätzliche Angebot den Ölpreis in Schach hält.
Schau dir Bauholz, Eisenerz oder Soja dieses Jahr an, es zeigt Dir, dass das Momentum auf den Rohstoffmärkten rasch drehen kann (nach unten).
Mit etwas Verzögerung spiegeln sich solche Preiseinbrüche in einer niedrigen Inflation.
Nach dem Motto, die Märkte haben immer recht...in den USA z.B. erwarten die Märkte über die nächsten 10 Jahre eine durchschnittliche Inflation von 2.7%.
Das lässt sich aus der Differenz der Renditen gewöhnlicher und Inflationsgeschützter Anleihen ablesen, der sog. Break-Even-Inflation.
Was die US-Geldpolitik anbelangt, sind an den Zinsderivatmärkten 2 Leitzinserhöhungen im nächsten Jahr eingepreist.
Leicht höhere Zinsen würden die Inflationsdynamik wohl etwas bremsen ohne den Wirtschaftsboom abzuwürgen.