Russland

USA TODAY
US investigating reports that Russian missiles landed in NATO member Poland, killing 2
Josh Meyer, Michael Collins, Donovan Slack and Rebecca Morin, USA TODAY
Tue, November 15, 2022 at 11:38 PM

USA untersuchen Berichte, wonach russische Raketen in NATO-Mitglied Polen gelandet sind und 2 Menschen getötet haben
Josh Meyer, Michael Collins, Donovan Slack und Rebecca Morin, USA TODAY
Tue, November 15, 2022 at 11:38 PM

Die US-Regierung untersucht Berichte, wonach russische Raketen nach Polen eingedrungen sind und am Dienstag eine Getreideanlage nahe der ukrainischen Grenze getroffen haben, wobei zwei Menschen getötet wurden.

Die Associated Press berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen US-Geheimdienstmitarbeiter über die Einschläge. Der Beamte sprach unter der Bedingung der Anonymität wegen der sensiblen Natur der Situation, sagte AP.

Eine zweite Person bestätigte der AP, dass offenbar russische Raketen einen Standort in Polen, einem NATO-Mitglied, etwa 15 Meilen von der ukrainischen Grenze entfernt, getroffen haben.

Es war nicht sofort klar, ob sich die Raketen versehentlich nach Polen verirrt hatten oder ob Polen gezielt angegriffen worden war. Die Raketen drangen Berichten zufolge nach Polen ein, als Russland die ukrainischen Energieanlagen mit seinem bisher größten Raketenhagel beschoss, der Ziele im ganzen Land traf und weit verbreitete Stromausfälle verursachte.

Sollte sich dies bestätigen, wäre es das erste Mal, dass während des russischen Krieges gegen die Ukraine Raketen in einem NATO-Land einschlugen.

Das Weiße Haus teilte am späten Dienstag mit, dass Präsident Joe Biden über die Berichte aus Polen informiert worden sei und mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda telefoniert habe. Weitere Einzelheiten zu dem Telefonat wurden nicht bekannt gegeben.

Der Pressesprecher des Pentagons, Brigadegeneral Pat Ryder, lehnte es ab, die Berichte im Detail zu kommentieren und sagte, das Verteidigungsministerium untersuche die Angelegenheit und versuche, mehr Informationen zu erhalten.

Adrienne Watson, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, sagte, die Regierung Biden arbeite mit der polnischen Regierung zusammen. Kurz nach Erhalt der Berichte sprach der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan mit Jacek Siewiera, dem Chef des polnischen Büros für nationale Sicherheit.

"Wir können die Berichte oder irgendwelche Details zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigen", sagte Watson. "Wir werden herausfinden, was passiert ist und was die geeigneten nächsten Schritte sind."

Der polnische Regierungssprecher Piotr Mueller bestätigte die Informationen nicht sofort, sagte aber, dass die Spitzenpolitiker wegen einer "Krisensituation" eine Krisensitzung abhielten.

Polnische Medien berichteten, dass zwei Menschen am Dienstagnachmittag ums Leben kamen, nachdem ein Projektil in Przewodów, einem polnischen Dorf nahe der Grenze zur Ukraine, einen Bereich getroffen hatte, in dem Getreide getrocknet wurde.

Das russische Verteidigungsministerium bestritt, hinter "irgendwelchen Angriffen auf Ziele in der Nähe der ukrainisch-polnischen Grenze" zu stehen, und erklärte in einer Erklärung, dass Fotos von angeblichen Schäden "nichts mit russischen Waffen zu tun haben".

Die Raketenangriffe erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem Biden und die Staats- und Regierungschefs der größten Volkswirtschaften der Welt auf Bali (Indonesien) zum Gipfel der Gruppe der 20 (G-20) zusammenkommen. Biden drängt die Staats- und Regierungschefs der Welt, eine härtere Gangart gegenüber Russland einzuschlagen und unter anderem eine Preisobergrenze für russisches Öl und Gas durchzusetzen.

Am Dienstag griff Russland die ukrainischen Energieziele von Ost nach West an und verursachte großflächige Stromausfälle. Ein trotziger Präsident Volodymr Zelenskyy schüttelte seine Faust und erklärte: "Wir werden alles überleben."

Zelenskyy sagte, Russland habe mindestens 85 Raketen abgefeuert, "die meisten davon auf unsere Energieinfrastruktur", und in vielen Städten den Strom abgeschaltet.


"Wir arbeiten, wir werden alles wiederherstellen. Wir werden alles überleben", schwor der Präsident.

Sein Energieminister erklärte, der Angriff sei der "massivste" Beschuss von Stromerzeugungsanlagen während der fast neun Monate andauernden russischen Invasion gewesen und habe sowohl die Stromerzeugung als auch die Übertragungssysteme getroffen.
Wie der Einschlag russischer Raketen in Polen eine NATO-Intervention auslösen könnte

Angesichts der Berichte über den Einschlag russischer Raketen in Polen stellt sich die Frage, wann - und ob - dies Artikel 5 des Nordatlantikvertrags auslösen könnte, der die kollektive Verteidigung vorsieht, zu der sich die NATO-Mitglieder gegenseitig verpflichten.

Die Vereinigten Staaten und die NATO-Mitgliedstaaten haben bereits Schritte unternommen, um Russlands militärische Aggression gegen seinen schwächeren Nachbarn, die Ukraine, die nicht Mitglied der NATO ist, abzuwehren. Dazu gehören die Versorgung der Ukraine mit Waffen, Technologie und humanitärer Hilfe sowie die Verhängung von Sanktionen gegen Russland und Präsident Wladimir Putin persönlich.

Die NATO hat sich jedoch bemüht, nicht militärisch in Russlands Krieg in der Ukraine einzugreifen oder gar eine solche direkte Konfrontation zu riskieren.

Sollten sich die Berichte bestätigen, wonach russische Raketen den NATO-Verbündeten Polen getroffen haben, könnte dies den Grundsatz der kollektiven Verteidigung auslösen, der das Herzstück" des NATO-Gründungsvertrags ist, wie das Bündnis auf seiner Homepage erklärt.

Kollektive Verteidigung bedeutet, dass ein Angriff auf einen Verbündeten als ein Angriff auf alle Verbündeten betrachtet wird.

- Josh Meyer

Senator Bob Menendez: "Jeder Angriff auf Polen muss ein Fehler sein

Senator Bob Menendez, Vorsitzender des Senatsausschusses für auswärtige Beziehungen, forderte die NATO-Botschafter in Brüssel auf, die Lage in Polen unverzüglich zu prüfen.

Er fügte hinzu, dass ein Angriff auf Polen, einen NATO-Verbündeten, möglicherweise nicht von Russland beabsichtigt war.

"Während wir auf weitere Informationen über die Situation warten, muss ich glauben, dass es sich bei einem Angriff auf Polen um einen Fehler Russlands handeln muss", sagte Menendez in einer Erklärung. "Wenn dies der Fall ist, sollte Putin sehr schnell damit herausrücken und dies sagen. Die NATO-Botschafter in Brüssel sollten sofort zusammentreffen, um die Situation zu prüfen. Artikel 5 verpflichtet uns, unsere NATO-Verbündeten zu unterstützen".


Sen. Tammy Duckworth: Berichte aus Polen "äußerst beunruhigend

Senatorin Tammy Duckworth (D-Ill.), Mitglied des Senatsausschusses für Streitkräfte, sagte, sie konzentriere sich darauf, herauszufinden, was passiert sei und sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten sich mit ihrem NATO-Verbündeten Polen abstimmen.

Duckworth sagte, die Berichte über zwei Tote in Polen seien, sofern sie sich bestätigten, "äußerst beunruhigend" und ihr Mitgefühl gelte den Opfern, ihren Familien und der polnischen Gemeinschaft in aller Welt.

"Wladimir Putin muss für seine anhaltende Aggression in der Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden, da seine Handlungen weiterhin unschuldige Menschenleben fordern", sagte Duckworth. "In dieser Stunde liegt mein Fokus darauf, sicherzustellen, dass wir alle Fakten kennen und dass unsere Nation alles in ihrer Macht Stehende tut, um sich sofort mit Polen abzustimmen, um zu bestimmen, wie wir unseren NATO-Verbündeten unterstützen können."

- Donovan Slack


Zeit für Ruhe und Zurückhaltung

Einige europäische Beamte drückten in den sozialen Medien ihr Beileid aus, mahnten aber auch zur Zurückhaltung, bis mehr bekannt ist.

"Meine Gedanken sind bei #Polen, unserem engen Verbündeten und Nachbarn", sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf Twitter. "Wir beobachten die Situation genau und stehen in Kontakt mit unseren polnischen Freunden und NATO-Verbündeten."

"Unsere ganze Solidarität gilt Polen und dem polnischen Volk, und unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien des heutigen tragischen Ereignisses", sagte Iratxe Garcia Perez, Mitglied und progressive Vorsitzende des Europäischen Parlaments. "Jetzt ist es Zeit für Ruhe und Zurückhaltung, aber eines ist klar: Russland muss seinen Krieg gegen die Ukraine beenden."

- Donovan Slack

Pentagon-Sprecher äußert sich nicht zu angeblichem Raketenangriff

Der Pressesprecher des Pentagons, Brigadegeneral Pat Ryder, lehnte es ab, die Berichte im Detail zu kommentieren und sagte, das Verteidigungsministerium untersuche die Angelegenheit und versuche, mehr Informationen zu erhalten.

"Ich werde mich nicht auf Hypothesen oder Spekulationen einlassen", sagte Ryder vor Reportern. "Wie ich bereits sagte, haben wir im Moment keine Informationen, die einen Raketenangriff bestätigen würden. Nochmals, wir gehen der Sache nach. Wie Sie wissen, steht uns eine Vielzahl von Mitteln zur Verfügung, um Informationen zu überprüfen. Und wenn wir etwas zu bieten haben, werden wir das tun."

Auf die Frage, ob es sich seiner Meinung nach um einen Vorfall handeln könnte, der den NATO-Artikel 5 auslösen würde, sagte Ryder: "Wie Sie sicher verstehen können, werde ich nicht über mögliche Wenns und Abers spekulieren. Ich werde mich mit den Fakten befassen. Lassen Sie uns also die Fakten sammeln und dann werden wir weitermachen."

Ryder sagte, er glaube, dass die US-Regierung Vertrauen in ihre Streitkräfte in Polen und die dort stationierten US-Truppen habe.

"Wenn es um den Schutz der Streitkräfte geht, nehmen wir die Sicherheit unserer Truppen immer sehr ernst, ganz gleich, wo sie stationiert sind. Daher sind wir sehr zuversichtlich, was die Schutzmaßnahmen angeht, die wir ergreifen, sei es in Polen oder anderswo", sagte Ryder. "Aber wie gesagt, wir wollen hier nicht voreilig sein. Wir werden uns die Fakten besorgen. Und wenn wir mehr zu bieten haben, werden wir das tun. Ich danke Ihnen."

Experten versuchen, Alarm nach Raketenberichten zu dämpfen

Experten erklärten am Dienstag, die Berichte über die Raketen seien nicht überraschend.

"Angesichts der Grausamkeit, mit der Russland in den letzten Wochen Raketen über der Ukraine abgeworfen hat, ist dieser Vorfall zwar nicht unvermeidlich, aber kaum überraschend, wenn man bedenkt, dass Polen an die Ukraine grenzt", sagte Rajan Menon, ein Spezialist bei Defense Priorities, einer Denkfabrik, die für Zurückhaltung wirbt.

Menon, Forscher am Saltzman Institute of War and Peace Studies an der Columbia University, wies darauf hin, dass die ukrainische Großstadt Lviv etwa 40 Meilen von der polnischen Grenze entfernt liegt. In einer Erklärung sagte er, der Vorfall bedeute nicht, dass der Artikel 5 der NATO, die Klausel zur gegenseitigen Verteidigung zwischen den Mitgliedern der Nordatlantikvertrags-Organisation, automatisch in Anspruch genommen werde. Vielmehr habe jedes Mitglied den Spielraum, "die Maßnahmen zu ergreifen, die es für notwendig erachtet, einschließlich des Einsatzes von Waffengewalt".

"Der Artikel setzt sie nicht auf Autopilot oder beraubt sie ihrer Handlungsfähigkeit", sagte Menon. "Das bedeutet nicht, dass der russische Raketenangriff in Polen kein ernsthafter Vorfall ist. Er ist es und macht auf eindringliche Weise deutlich, wie ein längerer Krieg in der Ukraine zu einem Zwischenfall führen kann, der zwar unbeabsichtigt war, aber dennoch eine Konfliktspirale in Gang setzen kann.

Der Vorfall unterstreicht, warum es für die Vereinigten Staaten und Russland wichtig ist, in engem Kontakt zu bleiben, egal wie angespannt die Beziehungen sind.

- Donovan Slack


Gesetzgeber sagt, dass Berichte auf die Notwendigkeit der Deeskalation hinweisen

Der demokratische Abgeordnete Ro Khanna aus Kalifornien, Mitglied des Ausschusses für Streitkräfte des Repräsentantenhauses, riet zur Vorsicht.

"Wir müssen dringend alle Fakten herausfinden - war es Absicht oder war es ein Unfall - bevor wir ein Urteil fällen", sagte er am Dienstag gegenüber MSNBC.

"Ich denke, es bestätigt den Ansatz von Präsident Biden, Minister Blinken und Jake Sullivan, dass wir weiterhin Gespräche mit den russischen Partnern führen müssen, um den Konflikt zu deeskalieren und sicherzustellen, dass er nicht zu einem Atomkrieg führt... aber Sie sollten keinen Zweifel daran haben, dass die Vereinigten Staaten mit Artikel 5 die NATO-Verbündeten verteidigen werden. Sollte es sich um einen Unfall handeln, muss es dennoch Konsequenzen geben, und wir müssen sicherstellen, dass wir alles tun, was wir können, um zu deeskalieren."

- Ledge King

Mitwirkende: The Associated Press

https://finance.yahoo.com/news/us-invest...45061.html

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Also - erstmal ruhig Blut - schauen was Sache ist und kein Säbelrasseln wie es RT oder
die Twitter-Trolle glauben machen wollen