(02.12.2022, 18:02)Bucketeer schrieb: natürlich haben die Wähler für den Brexit gestimmt und nicht eine geheimnisvolle Macht.
Also offenbar gab es eine Mehrheit von Briten, die sich am Abstimmungstag für den Brexit entschieden hat.
Die Diskussion darüber, was passiert wäre, wenn diese anders oder "besser" informiert gewesen wäre, führt uns in wilde "Was wäre wenn"-Spekulationen, die man so auch über andere Wahlen durchführen kann.
Wäre Trump gewählt worden, wenn die Wäher anders informiert worden wären oder Biden? Beide eher nicht?
Am Ende philosophieren wir dann darüber, wie ein Wähler abgestimmt hätte, wenn er wirklich wohlinformiert und rational gewesen wäre, wobei die meisten Wähler dann doch nicht so viel Zeit investieren.
Bucketeer schrieb:Was würdest du denn dazu sagen, wenn sich der BND mit Fakekonten bei einer schweizer Volksabstimmung einmischen würde?
Ich wäre nicht begeistert und ich würde Aufklärung verlangen.
Aber letztlich: Es sind nach wie vor der Wähler.
Ich muss aber zugeben: Es hat einen Punkt. Weil man irgendwie bei einer ausländischen Macht noch andere Bedenken im Kopf hat als bei einer inländischen Partei.
(02.12.2022, 18:43)boersenkater schrieb: Wahlkampf - Werbung - Wahlversprechen - die sich parteienübergreifend nur in Nuancen unterscheiden.
Bei der letzten Bundestagswahl hatten die Grünen sogar den inhaltlichsten Wahlkampf. Die CDU hat z. T. wirklich ein Plakat von Merkel aufgehängt mit "Sie kennen mich".
boersenkater schrieb:Das am Ende vieles nicht umgesetzt werden kann - weil es Koaltionen gibt und Kompromisse vereinbart werden müssen
ist eben so.
Wir reden hier über Dinge, die teilweise absehbar utopisch sind und die nur immer wieder gebracht werden, um die nächste Wahl zu entscheiden.
boersenkater schrieb:Das ist natürlich auch wieder eine Taktik alles in einen Topf zu werfen und alles gleich aussehen zu lassen obwohl es das
nicht ist oder tut.
Sowas wie negative Wahlwerbung gibt es durchaus. Und der Vergleich zur richtigen Werbung hinkt, weil wir in Deutschland ein Wettbewerbsrecht haben, welches uns gar nicht erlaubt, Antiwerbung gegen jemanden zu machen.
Übrigens: Genau das hat die SPD getan!
"'Finanzhaie würden FDP wählen', 'Heiße Luft würde die Linke wählen': Die SPD geht mit ungewöhnlich forschen Plakaten in die erste Runde des Europa-Wahlkampfs. Die Attackierten reagieren empört - und rächen sich mit inoffiziellen Repliken im Netz."
SpOn ""Finanzhaie würden FDP wählen"" (25.04.2009)
boersenkater schrieb:Für Dich wäre es gleichwertig wenn die Werbung so aussehen würde
Die Versprechungen des Brexits haben sich als haltlos erwiesen. Die britische Wirtschaft hungert nach billigen Arbeitskräften, ausländischer Fachkompetenz und Absatzmärkten.
Das bedeutet insbesondere, dass Deutschland auch in Zukunft jede Menge Euro nach Brüssel überweisen wird. Über die Bande hatte der Brexit des bestmögliche Ergebnis für einen EU-Fan: Er hat jeden politisch Verantwortlichen zwei Dinge vor Augen geführt:
- Dem Volk ist nicht zu trauen, denn es trifft dumme Entscheidungen.
Ideal, wenn mal wieder die mangelnde Demokratie der EU Thema wird.
- EIn Austritt aus der EU ist für das betroffene Land eine Katastrophe.
Es ist schwer zu argumentieren, wieso es z. B. Deutschland nach einem Austritt aus der EU besser gehen sollte als dem Königreich. Wir haben es hier immerhin mit einem der weltweit größten Volkswirtschaften zu tun.
Indirekt kann man sich da doch freuen, wenn sich die rechtspopulistischen Bewegungen vor allen Augen schön auf die Fresse legen.