(01.08.2021, 21:49)Tom Bombadil schrieb: Nicht nur das. Letztlich sorgen geimpfte Nichtrisikogruppen (z.B. 12-jährige gesunde Schüler) in Summe auch dafür, dass impfresistente Mutationen einen größeren Selektionsvorteil gegenüber nichtimpfresistenten Mutationen haben - quasi so ähnlich wie bei den Antibiotikeresistenzen die mit jedem (v.a. auch nicht unbedingt notwendigen) Einsatz von Antibiotika weiter erhöhen.Steile These! Die ist schon deswegen falsch, weil eine Infektion dieser Altersgruppe ja ebenfalls zu Immunität führen würde, was dann in deiner Theorie ja den gleichen Effekt wie eine Impfung hätte. Ob sie ungeimpft blieben oder geimpft werden, würde dann in deinem Gedankenmodell keinen Unterschied machen. Demnach würde eine Impfung nicht wesentlich zur Selektion solcher resistenten Varianten beitragen.
Damit steigern sie im Endeffekt also das Risiko für geimpfte Risikogruppen ohne ihr eigenes Risiko signifikant zu mindern. Damit steigt in Summe das Gesamtrisiko für die Bevölkerung.
...also "viel hilft viel" führt in komplexen Systemen meist nicht zum optimalen Ergebnis. Siehe auch: Dietrich Dörner "Die Logik des Mißlingens".
Eine Zusammenfassung einer wissenschaftlich fundierten Meinung zum Thema findest du hier. Die Wahrscheinlichkeit, dass Escape-Mutationen auftreten ist abhängig von der Inzidenz. Also ist die Inzidenz der Haupttreiber für das Entstehen dieser Mutationen. Niemand will es hören, aber Reisen sind immer noch ein Haupttreiber für ihre schnelle Verbreitung. Und ihre Selektion wird dann letztendlich durch einen lückenhaften Immunschutz verursacht, also z.B. durch schlecht wirkende Impfstoffe oder u.U. auch milde Infektionsverläufe. Die Impfung auch von Kindern durch mRNA Impfstoffe würde helfen, die Inzidenz zu senken und sie würde helfen, einen möglichst effektiven Immunschutz in dieser Altersguppe zu etablieren. Daher würde sie der Verbreitung von Escape-Mutanten entgegenwirken. Ungeachtet dessen sollte man natürlich, so wie es die Ständige Impfkommission ja auch macht, auch noch andere Aspekte betrachten, wenn man beurteilt, ob z.B. 12 jährige geimpft werden sollten.