(12.05.2021, 22:10)Golvellius schrieb: Vielleicht kann mich hier jemand erleuchten.
Folgendes habe ich verstanden:Soweit, so gut.
- wenn die Zinsen steigen, dann bekommen ibs. solche Unternehmen Probleme, die sich häufig und viel Geld leihen müssen (z.B. kleinere, wachstumsstarke Unternehmen, die noch keinen Gewinn machen) => Kursrutsch
- wenn die Zinsen steigen, dann werden Staatsanleihen wieder attraktiver (Instis werden ggfs. Aktien abstoßen und in die "sicheren" Anleihen umschichten) => Kursrutsch
Was ist aber, wenn es zur Inflation kommt, und die Zinsen steigen nicht?
Dann ist man doch total angesch***en, wenn man dann auch noch Papiere hält, die ihren Wert direkt vom Euro/Dollar ableiten. Es wäre in dem Fall doch eigentlich gerade besonders geil, wenn man nur Aktien oder andere Sachwerte hält.
Oder ist es zu 100% sicher, dass die Zinsen bei Inflation steigen?
Wie soll das z.B. in Europa gehen?
Ich frage, weil ich es für extrem bescheuert halte, bei einer bevorstehenden Inflation aus den Sachwerten raus- und in die Geldwerte reinzugehen.
Oder übersehe ich etwas?
Es ist nicht zu 100% sicher dass die Zinsen bei Inflation steigen. Aber je grösser die Differenz zwischen Zinsen und Inflation wird desto schneller dreht sich die Inflationsspirale.
Geld pumpen und so schnell wie möglich in Sachwerte investieren ist dann die beste Strategie. Wenn die Zinsen dann nicht steigen so besteht die Gefahr der Hyperinflation. Das kann ganz schnell gehen, musste ich leider schon erleben in Venezuela.
Aber im Augenblick ist die ganze Welt zum Junkie geworden, Jahrzehntelange Geldversorgung aus dem nichts hat uns abhängig gemacht. Das wird einen harten Cold Turkey geben wenn die Zinsen steigen. Pleiten am Laufmeter. Das nehmen die Aktien irgendwann voraus. In so einer Situation hat man die Wahl zwischen Pech und Schwefel, Hyperinflation oder Pleiten und Armut wegen Zinserhöhungen.
Die Versorgungsketten waren im Corona-Wahn zu lange unterbrochen und die Folgen spüren wir jetzt. Hoffen wir mal das wird nicht so schlimm. Aber es dürfte schon ein paar Jahre mit hoher einstelliger oder sogar tiefer zweistelliger Inflation geben. Die Zwangssparer, also alle zukünftigen Rentner, werden das am meisten zu spüren bekommen.
Die Notenbanken können ihr künstliches Geld reduzieren wenn sie es in Wertpapiere angelegt haben, was vermutlich Kursstürze auslöst. Aber sie können das Helikoptergeld nicht so einfach reduzieren, das geht voll in die Inflation. Zauberlehrlinge eben.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.