Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.

Warnung vor "unseriösen" Anlagen
#21
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

(10.08.2019, 23:15)Boy Plunger schrieb: Ich glaube es ist in Deutschland gar nicht gewünscht das wir uns in den Themen Geld, Wirtschaft und Finanzen auskennen.

Es ist besser, wenn wir uns in finanzieller Abhängigkeit befinden, so funktionieren wir besser im Hamsterrad.

Anders lässt sich selbst meine Zeit mit Abitur, Bankkausbildung und BWL-Studium nicht zusammenfassen.

Ist mir jetzt (zumindest etwas) zu sehr VT. Das Grundproblem ist einfacher: Wirtschaft ist in den Bildungsplänen nicht angekommen, so wie vor 100 Jahren Naturwissenschaft nicht. Die Informatik schaffte das schneller. Über die Gründe kann man spekulieren. Was eine Rolle spielt und eine Brücke schlägt zu Deinen dunklen Andeutungen: Die Banken haben null Interesse an (besserer) ökonomischer Bildung. Die müssten sich nämlich sonst massiv bewegen (oder sterben). Das geschieht übrigens schleichend trotzdem. Die europäische Bankenlandschaft steht vor ihrer teilweisen Vernichtung (was keineswegs nur toll ist, aber das ist ein weites Feld).

Lg X.
#22
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

(10.08.2019, 23:15)Boy Plunger schrieb: Ich glaube es ist in Deutschland gar nicht gewünscht das wir uns in den Themen Geld, Wirtschaft und Finanzen auskennen.

Es ist besser, wenn wir uns in finanzieller Abhängigkeit befinden, so funktionieren wir besser im Hamsterrad.

Anders lässt sich selbst meine Zeit mit Abitur, Bankkausbildung und BWL-Studium nicht zusammenfassen.
Absolut.
Wobei das sicher nicht nur so in D ist, sondern überall auf der Welt.
Ich weiß nicht mehr wer den Spruch geprägt hat: "Wenn die Menschen heute das Geldsystem verstehen würden, gäbe es morgen die Revolution." Oder so ähnlich.
#23

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

Das war Henry Ford.

Moin ersma

__________________
Hat sich erledigt. 
#24
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

(11.08.2019, 08:12)muchmoney schrieb: Absolut.
Wobei das sicher nicht nur so in D ist, sondern überall auf der Welt.
Ich weiß nicht mehr wer den Spruch geprägt hat: "Wenn die Menschen heute das Geldsystem verstehen würden, gäbe es morgen die Revolution." Oder so ähnlich.

Ja das kam von Ford. 
In der Schullaufbahn wird das definitiv in keinem Staat geschult.
Mittlerweile kenne ich viele Leute die dieses Finanzsystem zwar verstanden haben, aber keinerlei Schlüsse daraus ziehen. Das Daily Business geht weiter.
Das Hamsterrad ist halt doch irgendwo bequem... mit 0% effektivem Jahreszins.

Eine Revolution wird es nicht geben.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#25
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

Mir ist der Anspruch, dass die Kleinen in der Schule (ich nehme weiterführende Schulen der Stufe S 2 [Schweizer Teminologie] mit) "dieses Finanzsystem" verstehen, so schon zu hoch. Geld ist etwas sehr Abstraktes. 98 von 100 Erwachsenen können Dir nichts Vernüftiges zur Theorie des Geldes sagen, Du kannst ebensogut über chinesische Lyrik mit ihnen diskutieren wollen. Bei der Mehrheit der Aussagen möchte man am liebsten aus dem Fenster springen. Mir genügt es, wenn von denen an den Hebeln wenigstens einige etwas davon verstehen. Da muss man den Anspruch rabiat herunterschrauben.

Ich sehe das mit der Bildung trivialer: Was ist Zins, was Zinseszins? Was ist eine AG, was eine Aktie, was die Dividende? Unterschied zwischen Fremdkapital und Eigenkapital. Was geschieht an einer Börse? Wenn es super sein soll (S 2): Was ist ein Index? Was macht ein Broker? Wie läuft eine Generalversammlung ab? Was ist ein Fonds? Usw.

Das wäre alles absolut lehrbar. Kein Lehrer dürfte dafür zu doof sein. Aber ist ja vom Bildungssystem gar nicht gefragt, dass davon die Rede ist. Eben.

Lg X.
#26
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

(10.08.2019, 23:15)Boy Plunger schrieb: Ich glaube es ist in Deutschland gar nicht gewünscht das wir uns in den Themen Geld, Wirtschaft und Finanzen auskennen.

Es ist besser, wenn wir uns in finanzieller Abhängigkeit befinden, so funktionieren wir besser im Hamsterrad.

Anders lässt sich selbst meine Zeit mit Abitur, Bankkausbildung und BWL-Studium nicht zusammenfassen.

Aber ist die "finanzielle Abhängigkeit" nicht erst im der näheren Vergangenheit entstanden?

Deutschland in den spätern 70er Jahren war doch ein Hort der Sicherheit (für die breite Masse).
Jobs haben die Familie ernährt, selbst wenn du bei der Post angestellt warst (nicht abwertend gemeint).
Wer eine normale/gehobene Schulausbildung gehabt hat, der ist danach in den "Job fürs Leben" gewechselt und hat danach Rente/Pension bezogen.
Somit hat nach 1946 und der Entwicklung des Sozialstaats gar kein Grund bestanden, der breiten Masse "Finanzen" beizubringen.


In den USA als Gegensatz war die eigene Vorsorge Pflicht und dementsprechend "musst" jeder lernen, wie er sich selber eine finanzielle Basis (fürs Alter) aufbaut. Die staatliche Altersversorgung war nahezu nicht vorhanden, dementsprechend wurde "finanzielles Risiko" akzeptiert und "gefördert". Pleiten wurden verziehen, weil sie im Sinne des Risikos "nötig" waren.

In Deutschland wurden Pleiten nicht verziehen. "Warum muss der Ingenieur bei Siemens eine Firma aufmachen? Er ist doch bis zum Tod abgesichtert?"
Deshalb ist Risiko (Firmengründung, Anlage in Aktien usw) von der Basis der Absicherung gesehen nur Ausdruck zusätzlicher Gier gewesen.

Erst in den letzten Jahren ist doch die Erkenntnis durchgeschlagen, dass Jobs nicht mehr "lebenslang" sind und das auch die Idee der Absicherung durch die Rente nicht mehr unbedingt garantiert ist.

"Es kann aber kaum jemand Risiko", niemand hat "die Deutschen" in den letzten Generationen darauf vorbereitet und daher rennen jetzt viele, die das Heft selber in die Hand nehmen wollen, blauäugig in alle möglichen Fallen, die sich auftun.

Die Problematik besteht darin, dass die traditionellen Medien und die Menschen der älteren Generation dieses Denken "(Aktien sind (unnötiges) Risiko (aus deren Sicht bezogen auf die generelle finanzielle Sicherheit)" noch verbreiten.

Das Umdenken wird etwas Zeit brauchen.

__________________
Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.”  - Ray Dalio
#27
Notiz 

RE: Warnung vor "unseriösen" Anlagen

(11.08.2019, 16:08)SimpleSwing schrieb: Aber ist die "finanzielle Abhängigkeit" nicht erst im der näheren Vergangenheit entstanden?

Deutschland in den spätern 70er Jahren war doch ein Hort der Sicherheit (für die breite Masse).
Jobs haben die Familie ernährt, selbst wenn du bei der Post angestellt warst (nicht abwertend gemeint).
Wer eine normale/gehobene Schulausbildung gehabt hat, der ist danach in den "Job fürs Leben" gewechselt und hat danach Rente/Pension bezogen.
Somit hat nach 1946 und der Entwicklung des Sozialstaats gar kein Grund bestanden, der breiten Masse "Finanzen" beizubringen.


In den USA als Gegensatz war die eigene Vorsorge Pflicht und dementsprechend "musst" jeder lernen, wie er sich selber eine finanzielle Basis (fürs Alter) aufbaut. Die staatliche Altersversorgung war nahezu nicht vorhanden, dementsprechend wurde "finanzielles Risiko" akzeptiert und "gefördert". Pleiten wurden verziehen, weil sie im Sinne des Risikos "nötig" waren.

In Deutschland wurden Pleiten nicht verziehen. "Warum muss der Ingenieur bei Siemens eine Firma aufmachen? Er ist doch bis zum Tod abgesichtert?"
Deshalb ist Risiko (Firmengründung, Anlage in Aktien usw) von der Basis der Absicherung gesehen nur Ausdruck zusätzlicher Gier gewesen.

Erst in den letzten Jahren ist doch die Erkenntnis durchgeschlagen, dass Jobs nicht mehr "lebenslang" sind und das auch die Idee der Absicherung durch die Rente nicht mehr unbedingt garantiert ist.

"Es kann aber kaum jemand Risiko", niemand hat "die Deutschen" in den letzten Generationen darauf vorbereitet und daher rennen jetzt viele, die das Heft selber in die Hand nehmen wollen, blauäugig in alle möglichen Fallen, die sich auftun.

Die Problematik besteht darin, dass die traditionellen Medien und die Menschen der älteren Generation dieses Denken "(Aktien sind (unnötiges) Risiko (aus deren Sicht bezogen auf die generelle finanzielle Sicherheit)" noch verbreiten.

Das Umdenken wird etwas Zeit brauchen.


Ist insgesamt plausibel. Die sehr schwache staatliche Altersvorsorge in den USA hat die Aktienkultur dort gefördert. Fehlende Aktienkultur wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit auf offenbar betrügerische Angebote hereinzufallen. Die Weltformel ist das nicht; Du wirst auch in den USA betrügerische Angebote und Opfer von solchen finden. - Ich bin aber der Meinung bei der Verbesserung des Bewusstseins müsste man eher noch bei der Bildung (in einem weiten Sinn) anfangen. Wir müssen auch einfach zur Kenntnis nehmen, dass sehr viele Europäer absolut nicht bereit sind in die Aktienmärkte zu investieren, um absolut keinen Preis. In der Schweiz machen das dann die halbstaatlichen Pensionskassen (formell privat, aber in engem Korsett des Gesetzgebers und vorgeschrieben).

Damit bewegen wir uns etwas weg vom Topic "unseriöse" Anlagen.

Lg X.


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste