(30.09.2022, 18:44)cubanpete schrieb: Dividenden sind schön, Preis wäre schöner, grosse Merger sind wie immer Shit. Zwei Firmen schliessen sich zusammen und die Manager machen Geld. Beide Firmen zusammen sind bald weniger wert als jede einzeln. Wie immer und wie immer wollen die Firmen einem das Gegenteil vermitteln. Es gibt hunderte von Beispielen dafür und fast immer wäre es besser gewesen man wäre nicht dabei.
Das gesagt haben die ja jahrelang riesige Dividenden gezahlt und die werden wohl jetzt noch grösser werden.
Ohne Dividenden meine grösste Verlustposition, mit Dividenden geht es. Also halte ich die Bruchbude weiter...
Einerseits nervt Lumen mich aktuell auch, ich habe auf den Kaufkurs aktuell -45 %.
Andererseits gehört auch zur Wahrheit, das das inkl. netto Dividenden schon nur noch -17 % sind.
Da habe ich andere Titel, die ähnlich gelitten haben. Vor ein paar Wochen vor dem "Einbruch" aktuell war
ich sogar leicht im Plus.
Lumen ist einerseits sehr gut aufgestellt, haben wie gesagt ne Menge Glasfaser im Boden, aber seit der Ankündigung das
Jeff Storey in Rente geht haben die eben auch nochmal gut gelitten. Schaut man sich die letzten Q-Berichte an, ist aus
meiner Sicht eine Konsolidierung im Anmarsch was die Geschäftszahlen betrifft. Die Dividendensicherheit ist meines
Erachtens auch immer noch sehr hoch, der Cash-Flow gibt das ohne Probleme her.
Andererseits habe ich die jetzt auch seit 4,5 Jahren im Depot und dafür ist die Entwicklung eben auch ziemlicher Murks.
Da sind wir aber ein stückweit wieder bei dem Thema das die Börse manchmal länger irrational ist als man sich vorstellen kann,
einmal in Ungnade gefallene Titel kriechen teils ein Jahrzehnt nur noch so dahin, bis das Marktumfeld mal wieder passt.
Das ist aktuell kurzfristig wohl generell nicht zu erwarten.
Also lande ich bei Petes Einschätzung "die Bruchbude weiter zu halten"
(01.10.2022, 15:09)Boy Plunger schrieb: @fahri
Was ist für dich ein "normaler Zins"?
Wann sind für dich Aktien zu teuer und wann interessant zum Einstieg?
Man könnte sich hingehen und sich den Meridianzins der letzten 100 Jahre anschauen, dann weiss man es "genauer" -
die Älteren unter uns wissen sicher was ich meine. Mein EFH, in dem ich aktuell lebe, habe ich damals mit 7,1 % für 10 Jahre
finanzieren müssen. War damals kein Problem. Wenn ich sehe was hier so in meinem Umfeld an Häusern gebaut worden ist,
die nie und nimmer hätten finanziert werden dürfen, dazu noch nicht mal endfällig, dann weiss ich was da in den nächsten Jahren
mit dem Immomarkt passieren wird. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Zinsbetrachtung. Diese Entwicklung, die jetzt zwangsweise
wieder zu einer "normalen" Zins-Realität führen und uns hier ja noch mehr tangiert, macht ja auch vor den Unternehmenskrediten nicht halt.
Kann sich noch einer erinnern ? Vor 5-6 Jahren wurde immer davon gesprochen wieviel Zombieunternehmen es doch gäbe, die sich nur wegen
der niedrigen Zinsen noch halten könnten. Die müssten ja nun zwangsläufig irgendwann kollabieren. Auch da besteht uns noch einiges bevor, denke ich.
Schrieb ich an anderer Stelle schon, wie wir bei der derzeitigen KFW Entwicklung (Programm 270) einen rasanten Zubau von EE ermöglichen wollen,
erschliesst sich mir auch noch nicht so ganz. Das ist ein Gamestopper, wenn du bei bestmöglicher Bonität bei 20/3/20 4,17 % aktuell zahlen sollst.
Das erstickt aktuell einige Projekte, die ich alleine kenne, die auf "Hold" gesetzt wurden - sprich aktuell nicht umgesetzt werden.
Wir sind uns in jedem Fall einig, das das Zinsumfeld des letzten Jahres nicht "normal" war, oder ? Gab ja jede Menge historisch bis her nie dagewesene
Situationen, wie der Negativzins usw.
Einen "Normalzins" genauer zu quantifizieren, dafür fehlt es mir an Know-How. Muss ich aber auch gar nicht können, ich hab ja hergeleitet was da absehbar ist.
Kann man - wie im ersten Satz beschrieben - aber auch bestimmt ermitteln.
Zur Frage der Aktien - zu teuer oder nicht - Ich bin da sehr, sehr einfach gestrickt und fahre da bisher sehr gut mit. Ich bin davon überzeugt, das man
je mehr Faktoren in eine Entscheidung einfließen lässt, keine Verbesserung der Prognose statt findet. Ich schaue nach zwei Hauptkriterien, schon seit
ich wieder aktiv dabei bin:
1) möglichst niedrige Verschuldung, nämlich genau in Erwartung der jetzigen Entwicklung. Ich schaue vereinfacht gesagt nach dem "Net Debt to Capital".
Das zeigt mir wieviel Verschuldung aufgenommen werden muss und wieviel aus EK bzw. Cash Flow gestemmt werden kann. Wenn hier Parität herrscht,
je nach Branche weiche ich davon natürlich ab (REIT bspw.), bin ich schon sehr zufrieden und erwarte, das sich hier auch nicht viel negatives tun wird,
wenn die Zinsen mal signifikant steigen.
2) Dividenden müssen locker aus dem Cash-Flow bestritten werden können, da ich ja Langfristanleger bin und das möglichst lange gewährleistet wissen will.
3) Letztendlich schau ich dann noch ob die Dividenden im 5 oder 10 Jahresschnitt aktuell über oder unter dem Mittelwert liegen, kann man bspw. sehr einfach
und komfortabel auch bei SSD schauen.
Dazu kommen noch ein paar kleinere Sachen, die ich aber je nach Marktsituation ausser Acht lasse. Fakt ist, im Moment füllt sich meine Kaufliste, die ich hoffentlich
Anfang des Jahres schon im Januar erstmals abarbeiten kann zusehends. Dürfte bei der derzeitigen Kursentwicklung der letzten Wochen/Monate auch nicht überraschen