Hartmut Jaensch / prediqma | 06.05.2019, 16:48
Ein Thema hatte mich schon längere Zeit befasst, und das sind Korrekturphasen. Irgendwie war es nicht greifbar, wenn die Aktienkurse ins Rutschen kommen, wie lange rutschen sie denn und wie tief? Bisher hielt ich die Ausprägung und Länge einer Korrekturphase für nicht vorhersagbar. Nun ist mir ein Buch in die Hände gekommen, welches genau diese Thema beleuchtet und Antworten gibt.
Hartmut Jaensch hat sich mehr oder weniger sein ganzes Leben mit Aktien befasst und seiner Erkenntnisse in einem Buch niedergeschrieben. Sehr ausführlich und nachvollziehbar. Demnach muß die Gesamtsituation aus einer Vielzahl von Entwicklungen in den Bereichen Zinsen, Anleihen, Stärke des Dollar, Rohstoffpreise und insbesondere Öl sowie saisonale Einflüsse berücksichtigt werden. Wenn man will kann man sich nach seinen Erkenntnissen eine "Aktienampel" basteln, welche für Aktienmärkte ein ROT oder GRÜN anzeigt.
Wer es einfacher haben will, kann bei Prediqma.com seine Software bestellen, die dieses auf Knopfdruck berechnet, für Indices und auch für einzelne Aktien.
Hat jemand Erfahrungswerte damit? Ich muß darüber nachdenken, diese Erkenntnisse auch ins Algo-Trading einfließen zu lassen.
RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 06.05.2019, 16:53
Wenn man sich an seine "Ampel" hält, soll man Buy & Hold um den Faktor 2 schlagen können, langfristig gesehen.
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 06.05.2019, 18:09
Ich denke es gibt genug Ampelsysteme bisher.
RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 06.05.2019, 18:14
(06.05.2019, 16:48)Urlauber40 schrieb: Hat jemand Erfahrungswerte damit? Ich muß darüber nachdenken, diese Erkenntnisse auch ins Algo-Trading einfließen zu lassen.
Hab keine Erfahrung mit der Software.
Aber das was der da macht ist quantitatives Valueinvesting (Graham)
gepaart mit ein bisschen Rohstoff und Währung (fundamental)
Das geht zwar alles in eine richtige fundamentale Richtung und ist sicherlich langfristigg auch sehr erfolgreich!
Für eine gehebelte Kurzfriststrategie kannst du das aber ganz sicher nicht verwenden!
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 06.05.2019, 21:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.05.2019, 21:07 von Lancelot.)
(06.05.2019, 18:14)Fundamentalist schrieb: (06.05.2019, 16:48)Urlauber40 schrieb: Hat jemand Erfahrungswerte damit? Ich muß darüber nachdenken, diese Erkenntnisse auch ins Algo-Trading einfließen zu lassen.
Hab keine Erfahrung mit der Software.
Aber das was der da macht ist quantitatives Valueinvesting (Graham)
gepaart mit ein bisschen Rohstoff und Währung (fundamental)
Das geht zwar alles in eine richtige fundamentale Richtung und ist sicherlich langfristigg auch sehr erfolgreich!
Für eine gehebelte Kurzfriststrategie kannst du das aber ganz sicher nicht verwenden!
Prinzipiell finde ich das interessant: das übliche und mehrheitliche Verhalten der Märkte ist relativ schwer prognostizierbar.
Wie sieht es aber mit Extremsituationen aus?
Manche Systeme sind in Extremzuständen ganz gut zu prognostizieren. In Materialtechnik und "predictive maintenance", IT security etc kann man das ja teiweise ganz gut.
Das Problem ist aber wie in manchen Fällen der predictive maintenance.....die Stichprobe ist halt sehr sehr klein.
Ich finde ein fundemental angehauchtes Modell da eigentlich interessant. Wenn ich allerdings Returns und Volumen in x-Filtern, Ölpreise und ander Commodity Preise (welchen Teil der Futures Kette nehme ich? Noch mehr Freiheitsgrade...), implizite Volatilitäten, Zinsniveaus (welche maturity, welche Länder??) und einen Berg von Fundamental- und geopolitischen Daten (geschätzte Rohstoffreserven, Investitionsvolumen, Arbeitslosenzahlen) verwende habe ich schnell eine viel viel viel zu hohe Dimension!
Ich finde crazy uncle Diddie interessant, obwohl ich nicht einen cent drauf setzen würde.....(hab mal versucht das zu fitten, bin aber hoffnungslos gescheitert)
Ris Obsarvatory reports
http://www.er.ethz.ch/financial-crisis-observatory.html
Für Mai 2019
https://www.ethz.ch/content/dam/ethz/spe...o/fco.html
http://tasmania.ethz.ch/pubfco/fco.html
Gibts hoffentlich auch bald für Immobilien:
http://www.er.ethz.ch/real-estate-observ...casts.html
Crazy Diddie...
Populärwissenschaftliches (ich habs gern gelsen)
https://www.amazon.com/Why-Stock-Markets...way&sr=8-1
Die "wissenschaftliche" Grundlage (nicht ganz unumstritten)
https://www.amazon.com/Critical-Phenomen...way&sr=8-4
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 08.05.2019, 10:37
Das war glaube ich das Originalpaper mit Bouchaud, dass die Sache ins Rollen gebracht hat.
https://hal.archives-ouvertes.fr/jpa-00247175/document
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 08.05.2019, 21:28
(06.05.2019, 21:05)Lancelot schrieb: (06.05.2019, 18:14)Fundamentalist schrieb: (06.05.2019, 16:48)Urlauber40 schrieb: Hat jemand Erfahrungswerte damit? Ich muß darüber nachdenken, diese Erkenntnisse auch ins Algo-Trading einfließen zu lassen.
Ich finde ein fundemental angehauchtes Modell da eigentlich interessant. Wenn ich allerdings Returns und Volumen in x-Filtern, Ölpreise und ander Commodity Preise (welchen Teil der Futures Kette nehme ich? Noch mehr Freiheitsgrade...), implizite Volatilitäten, Zinsniveaus (welche maturity, welche Länder??) und einen Berg von Fundamental- und geopolitischen Daten (geschätzte Rohstoffreserven, Investitionsvolumen, Arbeitslosenzahlen) verwende habe ich schnell eine viel viel viel zu hohe Dimension!
Das fundamental angehauchte Modell ist selbst mir zugänglich, weil logisch und nachvollziehbar. Ein bischen haben Indizes was von Traktor-Pulling. Der Kurs von Aktien / Indizes will tendenziell nach oben, getrieben von Wachtum / Gewinn und der Phantasie über zukünftige Aussichten. Dem gegenüber sind die Widerstände der Unternehmen zu nennen. Das Wachstum und Gewinn wird insbesondere begrenzt durch hohe Zinsen (insbesondere wenn kurzfristiger Zinssatz über langfristigem Zinssatz liegt), hohe Währung des Landes, hohe Rohstoffpreise (insbesondere das Öl spielt dabei eine zentrale Rolle). Wenn sich diese Widerstände gleichzeitig auftun reduzieren sind die Gewinne in der breiten Mehrheit und die Aktienkurse stagnieren zunächst und irgendwann kippt das ganze. Durch Analyse der Widerstände wird die "Aktienampel" von rot nach grün / von grün nach rot geschaltet. Ich finde das passt. Und der Herr Jaensch hat das anhand der letzten 60 Jahre durchgespielt und bewiesen.
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 09.05.2019, 08:28
Aber da liegt halt auch die Gefahr. Das klingt alles plausibel....
Und "bewiesen" hat er da nichts. Es gab in den letzten 60 Jahren eine handvoll crashes. Wenn ich da jetzt eine Armada aus technischen Indikatoren und Fundamentaldaten drauf los lasse, kriege ich dass zu hundert Prozent gefitted....
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"With four parameters I can fit an elephant, and with five I can make him wiggle his trunk."
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 09.05.2019, 09:05
(09.05.2019, 08:28)Lancelot schrieb: "With four parameters I can fit an elephant, and with five I can make him wiggle his trunk."
Da ist auch mal ganz schnell Ursache und Wirkung verwechselt.
Weitaus mehr als 50% der DGI Investoren sind der Überzeugung, dass sich die Aktien so gut entwickeln weil sie eine sichere Dividende zahlen.
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RE: Hartmut Jaensch / prediqma | 15.05.2019, 16:53
(09.05.2019, 09:05)Fundamentalist schrieb: (09.05.2019, 08:28)Lancelot schrieb: "With four parameters I can fit an elephant, and with five I can make him wiggle his trunk."
Da ist auch mal ganz schnell Ursache und Wirkung verwechselt.
Weitaus mehr als 50% der DGI Investoren sind der Überzeugung, dass sich die Aktien so gut entwickeln weil sie eine sichere Dividende zahlen.
Es regnet halt weil alle Regenschirme tragen
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