(04.03.2020, 15:15)Banker schrieb: @boersenkater
Gibts da eigentlich belastbare Statistiken, dass so eine Fibo-Projektion wirklich funktioniert?
Immer wenn ich Zeit- oder Kursprojektionen beobachtet habe, ging das schief...
Bin ehrlich gesagt kein Statistiker. Anfangs habe ich mir das auch mal angeschaut was Indikatoren und Formationen
angeht. Manches steht statistisch gar nicht schlecht da. Aber was bringt es wenn man sich danach richtet und das
erstmal ein paar mal hintereinander nicht funktioniert und das Konto platt ist, bevor es dann ein paar mal hintereinander
wieder funktioniert und dann auch unterm Strich der statistische Erfolg bestätigt wird?
Ich habe meine Chart-Setups mit denen ich arbeite. Über die Jahre baut man sich Erfahrungen auf durch die man in
der Lage ist "Signale" zu selektieren und diese entsprechend zu handeln. Mit Fibos arbeite ich dabei in der Regel nicht.
Aber auch da denke ich das man mit der entsprechenden Erfahrung in der Lage ist zu selektieren.
Nebenbei experimentiere ich immer wieder mit Charts. Gestern eben mit den Fibos die im Nachhinein betrachtet ganz gut
passen. Wenn es passt, dann kann man sowas als Orientierung nebenher laufen lassen. Vielleicht passt es ja noch länger.
Grundsätzlich ist ja Charttechnik "nur" Kaffeesatzleserei. Es geht nur um Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten.
Aber es ist halt keine Glaskugel mit der man irgendwas 100% vorhersagen kann. Mehr eine psychologische Orientierung.
Je mehr Schnittpunkte es gibt desto wahrscheinlicher kann es sein das es so kommt wie man denkt. Hätte ich schon am
Freitag daran gedacht, hätte es dieses mal ganz gut gepasst. Aber würde mich eben nicht darauf verlassen das es immer
so ist und in Zukunft mein Trading ausschliesslich darauf ausrichten. Dagegen spricht auch die Volatilität.
Was bringt es wenn Du weißt das es nach so einem extremen Absturz statistisch sehr oft zu einer Fibo-Erholung
(23,6%/38,2%/50%) kommt, der Weg dahin aber sehr volatil ist, Du auf diesem Weg ein Intraday-Zwischenhoch erwischt,
das ganze dann erstmal Intraday runtergeht und Dir die Position um die Ohren fliegt bevor es dann noch bis zum
entsprechenden Fibo-Level läuft? Ok, man kann sich entsprechend seines Plans ausstoppen lassen und immer wieder
einen neuen Einstieg wagen. Aber je nachdem wie das läuft kann das ganz schön Geld und Nerven kosten bis es
dann wirklich klappt. Wenn es denn dann klappt. Gibt halt keine Garantie.
Ich fand das heute Nacht ganz interessant als aktuelle Orientierung und habe das einfach hier gepostet. Vielleicht ist es
auch für andere hilfreich das im Blick zu haben. Wenn es gleichzeitig Schnittpunkte mit anderen Werkzeugen (Signale)
gibt denke ich ist es nicht verkehrt das in einem Chart mit einzubauen.
Es gibt mit Sicherheit überzeugende Statistiken das nach so einem extremen Absturz, Rebounds zu entsprechenden
Fibo-Levels laufen werden. Ist aber nicht meine Welt.