(16.09.2020, 01:30)719 schrieb: So ist es wohl, aber wie gesagt...es geht kaum mehr um die Ware, als um den Preisunterschied. Oft wird eh gegen Cash ausgeglichen. Das treibt Preise!
Was genau meinst Du mit Preisunterschied? Es geht doch immer um den Preis - egal was Du handelst - auch bei Aktien.
Preise werden durch (Gewinn-)Erwartungen, Angebot und Nachfrage getrieben - nach oben wie nach unten.
Die Futuresmärkte sind eine Orientierung für die Weltmärkte - Öl, Weizen, Kakao, Kaffee, Orangensaft,....
Nehmen wir z.B. einfach mal Kakao - wenn hier wegen Krankheiten, Pilzen bei den Pflanzen schlechtere Ernten und in der Zukunft ein
sinkendes Angebot erwartet werden dann treibt das die Preise nach oben. Wenn aufgrund der hohen Preise wegen der hohen
Gewinnerwartung mehr Kakao angepflanzt wird und dann irgendwann ein Überangebot erwartet wird sinken die Preise.
(16.09.2020, 02:00)719 schrieb: Ich würde gar behaupten, daß derivate Handelsinstrumente überhaupt für einen Pump in den Underlyings sorgen. Grundsätzlich in beide Richtungen, aber schau mal worauf wir trainiert sind: Höher, weiter, schneller.
Können sie nur wenn die Erwartungen entsprechend sind.
Bei mir geht es nur um den ES den ich Intraday handel. Der ES, genauso wie der NQ, YM... und andere sind ja an sich kein eigenständiges/unabhängiges
Produkt. Sie orientieren sich am Index - der Index besteht aus Aktien die den Index-Wert bestimmen.
Klar kann man auch von einer Wechselwirkung ausgehen - ein steigender Future erhöht auch die Nachfrage nach den Aktien und die höhere Zahl der Käufer
treibt den Preis für die Aktien nach oben. Aber wenn z.B. eine Apple schlechte Zahlen liefert, dann abverkauft wird, andere Aktien mit nach unten zieht dann
sinkt auch der Index-Wert und der daran gekoppelte Futures-Preis.
Das bei schlechten Zahlen mit entsprechenden Derivaten die Preise schneller abwärts getrieben werden würde ich nicht ausschliessen.
Einfach weil sich Marktteilnehmer teilweise auch an entsprechenden Derivaten orientieren.
Das gleiche passiert aber ohne Derivate genauso wenn die Marktteilnehmer mit Aktien Short gehen. Wenn dann wieder entsprechend den Zahlen ein (faires)
Preisniveau erreicht ist sind die Käufer wieder am Start....
(16.09.2020, 02:16)719 schrieb: Es sind die Profis, die genau wissen wann und wie sie ihre Ware wieder loswerden. Preise werden über Volumen geschaffen.
Jetzt kommt es darauf an wen Du als Profi bezeichnest - die Hersteller, Produzenten, Händler auf dem "realen" Markt oder die Futures-Händler.
Erstere sichern sich über die Futuresmärkte Preise bzw. sichern darüber Preisschwankungen ab. Futures-Händler sind genauso Spekulanten wie
die Aktien-Trader, -Anleger, -Investoren. Der Großteil der realen Händler macht aber kaum was mit Futures - für die sind die Futures nur eine
Orientierung für Preisverhandlungen.
Bei den professionellen Futures-Händlern läuft es anders ab. Die sind nicht auf kurzfristige (Intraday-)Tagesgewinne aus. Da geht es eher um
Swingtrading. Die analysieren CoT-Daten, Saisonalitäten und lassen in ihre Trading-Entscheidungen und Trading-Strategien Informationen
wie z.B. eine Krankheit bei Kakaopflanzen (wenn es eine solche gibt) einfließen und nutzen die Chart-Technik nur um einen Ein- oder Ausstieg
zu triggern.
Das ist ein Thema das ich hochinteressant finde - wo mir aber die Zeit fehlt da tiefer einzusteigen.
Dazu interessante und brauchbare Seiten ->
https://insider-week.de/
https://www.suricate-trading.de/
Soll keine Werbung sein - die haben auch kostenpflichtige Angebote - aber auch viele kostenlose informative Inhalte und Videos mit denen man
sich schon "professioneller" mit der Thematik beschäftigen kann....
Wenn ich mir z.B. Lumber (Bauholz) anschaue dann wäre das für einen Swingtrader auch kein schlechtes Geschäft gewesen...
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Aber ist eben eine andere Welt in der man sich auskennen muss um sich nicht das Genick zu brechen - manche Futures sind aufgrund
sehr geringem Volumen auch kaum handelbar bzw. auch sehr volatil - entsprechende Kontogrösse (Margin/Sicherheitshinterlegung)
sollte vorhanden sein - und man muss auch ganz genau wissen was man tut, sich wirklich sehr gut mit der Materie auskennen und
einen Plan und Strategien haben wenn man da aktiv ran gehen will.