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Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff
Notiz 

RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Zitat:Besondere Wärmepumpe
Dänen heizen mit Meerwasser


Stand: 06.01.2025 06:49 Uhr

In Dänemark ist die weltweit größte Wärmepumpe in Betrieb gegangen, die Meerwasser nutzt. Der Betreiber will 100.000 Menschen ohne fossile Brennstoffe mit Wärme versorgen - ist die Anlage ein Vorbild für Deutschland?

Von Jan Kerckhoff, BR

Die industrielle Wärmepumpe ersetzt das stillgelegte Kohlekraftwerk der Stadt Esbjerg an der Nordseeküste. Jedes Jahr soll sie 280.000 Megawattstunden an Wärme für 25.000 Haushalte bereitstellen. Das Besondere: Sie nutzt als Wärmequelle Meerwasser.

Selbst im Winter, "auch bei niedrigsten Temperaturen, wenn die Nordsee vier Grad oder weniger hat, können wir immer noch Energie aus der Nordsee ziehen und weit über 90 Grad warmes Wasser der Stadt und den Einwohnern zur Verfügung stellen", berichtet Tobias Hirsch vom Anlagenbauer MAN Energy Solutions in Zürich.



4.000 Liter pro Sekunde aus der Nordsee

Die Anlage zieht pro Sekunde 4.000 Liter Wasser aus der Nordsee und entzieht dem Wasser gut drei Grad Wärme mittels eines Wärmetauschers. Damit wird die Wasserwärme auf das Kältemittel Kohlendioxid übertragen - das Kohlendioxid verdampft, wird also gasförmig. Das Gas wird anschließend auf einen Druck von 120 Bar komprimiert und so entsprechend erhitzt.

Die dafür nötige elektrische Energie wird über Windkraftanlagen bereitgestellt. Über einen zweiten Wärmetauscher wird die Hitze des Kohlendioxids auf das Heizungswasser übertragen. Letztlich, so Tobias Hirsch, funktioniere das wie ein Kühlschrank, der auch permanent dem Kühlschrank-Inneren Wärme entziehe - nur eben umgekehrt.

Für den Experten für Energiesysteme Hartmut Spliethoff von der Technischen Universität München ist das ein äußerst effizientes System: "Eine Wärmepumpe macht aus einem Teil Strom drei bis fünf Teile Wärme. Eine solche Anlage ist sinnvoll, wenn man Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung hat."



Sinnvoll bei bestehendem Fernwärmenetz

Wärmepumpen, die die Wärme aus dem Wasser statt der Luft entnehmen, hätten zudem den Vorteil, so Spliethoff, dass die Ausgangstemperatur höher ist. Meerwasser ist im Winter oft wärmer als die Luft; das Gleiche gilt für Flüsse und Seen, die laut Spliethoff oft 8 bis 10 Grad im Schnitt wärmer sind.

Daher sind Flüsse und Seen in Deutschland eine gute Abwärmequelle, stimmt Energie-Experte Martin Pehnt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg IFEU zu: Groß-Wärmepumpen seien "eine sowohl ökologisch sehr sinnvolle, als auch ökonomisch attraktive Option".

Sie seien vor allem dort sinnvoll, wo es bereits ein Fernwärmenetz gibt und der Anbieter auf erneuerbare Energien umstellen will. Großanlagen sind auch dann sinnvoll, wenn es für kleine Wärmepumpen keinen Platz in der Stadt gibt, oder viele Wärmepumpen in Wohnanlagen zu laut sind.



Abwärme aus Flüssen

Rosenheim hat als wohl erste deutsche Stadt Flusswasser-Wärmepumpen installiert und nutzt die Abwärme des dortigen Mühlbachs. Die Groß-Wärmepumpe ist Teil eines Kraft-Wärme-Koppelungssystems, zu der auch Elektrokessel und Gasmotoren gehören.

Durch die Kombination, so Götz Brühl von den Stadtwerken Rosenheim, könne man flexibel und schnell auf Änderungen des Stromangebotes und des Preises reagieren, weil die Wärmepumpen schnell hoch und runtergefahren werden können: "Wenn zu wenig Strom produziert wird, können wir mit der Kraft-Wärme-Kopplung zusätzlichen Strom produzieren und wenn Strom im Überfluss da ist, können wir die Wärmepumpe nehmen, um daraus Wärme zu gewinnen."

So könne man ökologisch und auch wirtschaftlich optimal fahren und mehr als ein Drittel der 40.000 Rosenheimer Haushalte mit Fernwärme versorgen. Die Anlage in Dänemark hat für den Fall überschüssigen Stroms sogar einen Wärmespeicher installiert. Dieser Speicher kann laut Anlagenbauer Hirsch beladen werden, wenn der Bedarf der Wärme niedriger ist.



Skandinavien Vorreiter, Deutschland hinkt hinterher

Erst wenige deutsche Städte haben solche Groß-Wärmepumpen installiert. Mannheim beispielsweise hat eine Flusswasser-Wärmepumpe für 15 Millionen Euro gebaut, die rechnerisch 3.500 Haushalte versorgt. Und MAN, die die Anlage in Dänemark errichtet haben, bekamen jetzt den Zuschlag der RheinEnergie, für Köln eine 150 Megawatt-Anlage zu bauen. Sie soll ab 2027 rund 50.000 Kölner Haushalte versorgen, gespeist mit Wärme des Wassers aus dem Rhein.

Skandinavien, so Martin Pehnt vom IFEU, ist Deutschland Jahre voraus, dort habe man kontinuierlich seit vielen Jahren an der Energie- und Wärmewende gearbeitet - egal unter welcher Regierung. Deswegen sei es jetzt auch wichtig, stabile Rahmenbedingungen in Deutschland zu schaffen und nicht wieder Anbieter und Kunden durch neue Diskussionen um das Heizungsgesetz zu verunsichern.



Wasserentnahme für Flüsse ein Umweltproblem?

Pehnt sieht auch keine negativen Folgen für die Flora und Fauna der Flüsse. Es würde nur wenig Wasser entnommen und dann auch dem Fluss wieder zurückgegeben. Im Rosenheimer Mühlbach, bestätigt Götz Brühl, würde das zurückgeleitete Wasser nur "im Bereich von einem Zehntel Grad" kühler wieder eingeleitet. Das örtliche Wasserwirtschaftsamt würde das sogar gut finden, da die Bäche und Flüsse eher unter zu großer Wärme leiden.

Für Köln werde eine "Fischhebeanlage" geplant, so Tobias Hirsch von MAN. Damit sollen Fische, die in den Zulauf der Wärmepumpe gelangt sind, unbeschadet wieder zurück ins Hafenbecken gelangen.


https://www.tagesschau.de/wissen/technol...r-100.html

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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Zitat:Erneuerbare Energien
Solaranlagen liefern ein Siebtel des Stromverbrauchs


Stand: 06.01.2025 10:43 Uhr

Zum Jahreswechsel hat die Gesamtleistung der in Deutschland installierten Solarstromanlagen erstmals 100 Gigawatt überschritten, wie die Branche meldet. Das entspricht rund 14 Prozent des Stromverbrauchs.

Die Gesamtleistung aller in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen hat nach Berechnungen der Branche erstmals die Marke von 100 Gigawatt überschritten. Bis Ende 2024 seien etwa eine Million Anlagen mit einer Leistung von rund 17 Gigawatt auf Freiflächen und Dächern neu in Betrieb genommen worden, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit.

Das entspricht einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber 2023. Die Solarenergie deckte damit im Jahr 2024 rund 14 Prozent des inländischen Stromverbrauchs. Im Vorjahr waren es zwölf Prozent gewesen.



Starkes Wachstum bei Solarparks

Im vergangenen Jahr wurden vor allem Solaranlagen auf Freiflächen gebaut. Die Leistung der Solarparks wuchs laut Verband um rund 40 Prozent im Vorjahresvergleich, absolut waren es 6,3 Gigawatt. Bei Anlagen auf Firmendächern geht der BSW-Solar von einem einem Plus von 25 Prozent aus. Dabei handelt sich um Hochrechnungen auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur.

Auch die Nachfrage nach Steckersolargeräten, sogenannten Balkonkraftwerken, ist laut Verband weiter sehr hoch. Hier habe sich die neu installierte Leistung im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, auf 0,4 Gigawatt. Die Installation von Solaranlagen auf Dächern von Eigenheimen dagegen sank den Berechnungen zufolge um 15 Prozent auf 6,7 Gigawatt. Das habe zusammen mit einem Preisverfall bei Solarmodulen vielen Solarunternehmen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht, erklärte der Verband.



"Schwenken auf Zielgerade ein"

Nach dem Willen des Gesetzgebers soll die installierte Photovoltaik-Leistung bis 2030 auf 215 Gigawatt ansteigen und sich damit mehr als verdoppeln. "Mit einem in den kommenden zwei Jahren anhaltenden Marktwachstum in etwa gleicher Größenordnung schwenken wir auf die Zielgerade ein", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Solarverbands, Carsten Körnig.

"Die nächsten Meilensteine der Energiewende zu erreichen, ist allerdings kein Selbstläufer", so Körnig. Voraussetzung für eine entsprechende Investitionsbereitschaft sei "ein attraktiver und verlässlicher regulatorischer Rahmen", forderte er von der nächsten Bundesregierung.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ene...t-100.html

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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Zitat:Energiewende für Zuhause
Zahl der Balkonkraftwerke verdoppelt


Stand: 08.01.2025 08:17 Uhr

Balkonkraftwerke in Deutschland boomen. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Mini-Solaranlagen mehr als verdoppelt. Dazu tragen auch gesetzliche Regelungen bei, die die Installation erleichtern.

Die Zahl der Balkonkraftwerke in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Zum Jahresende waren im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur mehr als 780.000 der kleinen Solaranlagen als in Betrieb gemeldet. Zusammen kommen die Anlagen, die offiziell Steckersolargeräte heißen, inzwischen auf eine installierte Leistung von knapp 0,7 Gigawatt.

Der Zubau im abgelaufenen Jahr 2024 war enorm: Mehr als 430.000 neue Anlagen gingen in Betrieb. Die Zahlen können durch Nachmeldungen sogar noch etwas steigen. Die Registrierung im Martkstammdatenregister muss innerhalb eines Monats nach der Inbetriebnahme erfolgen - sie ist Pflicht und dient der Stabilität des öffentlichen Stromnetzes. Dazu müssen Netzbetreiber wissen, wo in ihrem Gebiet potenziell wie viel überschüssiger Solarstrom eingespeist werden kann......


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ver...m-100.html

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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Dunkelziffer geschätzt Faktor 2-3; genannt Guerillia Kraftwerke.
Notiz 

RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Zitat:Erneuerbare Energien
Boom bei Solar


Stand: 09.01.2025 09:05 Uhr

Die in Deutschland installierte Kapazität an Erneuerbaren Energien ist im vergangenen Jahr um zwölf Prozent gestiegen. Vor allem die Leistung der Solaranlagen legte deutlich zu.

Nach Zahlen der Bundesnetzagentur betrug die in Deutschland installierte Kapazität an Erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr knapp 190 Gigawatt (GW). Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einem Plus von zwölf Prozent. Das Wachstum entfalle vor allem auf die Energieträger Wind und Solar, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Knapp 20 GW wurden demnach im vergangenen Jahr neu installiert. Dabei wurden die Zahlen für den Monat Dezember geschätzt; endgültige Werte sollen noch folgen.

"Die Erneuerbaren Energien übernehmen mittlerweile die Hauptaufgabe bei der Stromerzeugung in Deutschland", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Gemessen an der Gesamterzeugung in Deutschland entfielen 2024 fast 60 Prozent auf erneuerbare Energieträger. "Gleichzeitig haben wir so wenig Kohle verstromt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.".............


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ene...n-100.html

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Notiz 

RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Zitat:50Hertz-Chef
Solardächer zur Not abregeln? „Das wird Ärger geben, da mache ich mir keine Illusionen“

Die Netzbetreiber fordern Zugriff auf private Solardächer, um bei Stromüberschuss notfalls abregeln zu können. Für Stefan Kapferer, Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, ist eine schnelle gesetzliche Ermächtigung dafür „unglaublich wichtig“. Andernfalls drohten regionale Stromabschaltungen. Eine weitere Beschleunigung des Solarausbaus mache vorerst „definitiv keinen Sinn“.
...
WELT: Die Abregelung kleiner Dachanlagen über die Wechselrichter-Hersteller wird den Anlagenbesitzern aber gar nicht schmecken.

Kapferer: Das wird Ärger geben, da mache ich mir gar keine Illusionen. Aber bevor wir Netze stilllegen, lege ich im Notfall lieber einzelne Anlagen still. Die regionale Netzabtrennung, die Sie Brownout nennen, ist ja ohnehin nur die allerletzte Notmaßnahme in unserem Instrumentenkasten.

Mehr: https://www.welt.de/wirtschaft/plus25507...ionen.html
https://archive.is/0GCa4

RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

Hab hier mal was in einem anderem Forum gefunden. Ist ein Physiker. Der Text ist also nicht von mir.


Ich will mal versuchen, die Betrachtung über das Ergebnis meiner privaten Energiewende etwas aufzuweiten und die Gesamtsituation zu beleuchten. Anfangen möchte ich mit der Windenergie.

Ich weiß – das betrifft das große Ganze und hat daher auch das Potential, politisch zu sein Bild Ich versuche daher, mich auf eine i.W. betriebswirtschaftliche Betrachtung zu beschränken. Das Ergebnis ist allerdings etwas unfreiwillig sarkastisch, wie ich vorausschicken möchte. :oops:

Anfang 2024 drehten sich in Deutschland 30.243 Windräder. In 2024 kamen noch einmal 701 dazu. Die installierte Gesamtkapazität erhöhte sich durch von 69.475 Megawatt, abgekürzt „MW“, um 3.920 MW auf 73.395 MW am Jahresende 2024. Damit wurden in Deutschland in 2024 insgesamt 139 Terawattstunden Strom produziert – eine Erfolgsgeschichte! Bild Bild Bild Bild

Möchte man meinen :???: Und wer rechnet heute noch? Nun ja, ich bin zum Beispiel einer, der so unanständige Dinge tut :-P wie gelegentlich mal nachzurechnen, was mir da jemand andrehen will. Alte Angewohnheit aus den Zeiten, als ich noch arm und auf ziemlich gebrauchte Moppeds, Autos usw. angewiesen war ... :finger:

Die Windenergie in Geld und Zahlen

In Deutschland standen nach obigen Zahlen im Jahresmittel rund 30.594 Windräder für die Stromproduktion zur Verfügung mit im Mittel 71.435 MW Leistung Bild Auf den Wert komme ich, indem ich die Hälfte des Zubaus in 2024 zu den Werten vom 1. Januar dazuzähle. Die neuen 701 Windräder wurden ja nicht an einem Tag aufgebaut, sondern übers Jahr verteilt.

„Mega“ steht für eine Million. „Giga“ für tausend Millionen. „Tera“ für eine Million Millionen.139 Terawattstunden sind also 139 Millionen Megawattstunden, abgekürzt „MWh“. 139.000.000 MWh geteilt durch 71.435 MW, da kann man die „MW“ rauskürzen, es bleibt „h“, also Stunden. Das ergibt also 1.946 sog. „Volllaststunden“ – oder 82 Tage, 2 Stunden. Das sind rund 22,15 % des Jahres 2024 mit 8.784 Stunden (2024 war ein Schaltjahr). Die Windrädle waren also so effizient, als wären sie ein Fünftel des Jahres richtig durchgelaufen.

Die Gesamt-Anlageneffizienz betrug also 22,15 %; wenn man so will, ist das der Investitions-Wirkungsgrad der Windenergie: gerade mal ein Fünftel. Von jedem Euro, der in Windenergie fließt, zum Beispiel als EEG-Umlage oder als Direkt-Subvention, dienen also nur 22 und ein Sechstel Cent der Stromproduktion. Das ändert sich auch nicht mit noch mehr Windrädern: Über und unter dem Bruchstrich passiert da immer genau das Gleiche. Und da ist das zusätzlich erforderliche, verzweigte Netz zum Einsammeln des Stroms noch gar nicht mitgerechnet.

Zum Vergleich:

Das Kernkraftwerk Krümmel, als ein typischer Vertreter seiner Art, lieferte über seine Lebensdauer 8.000 Volllaststunden im Jahr Strom. Das entspricht bei einer mittleren Jahreslänge von 8.766 Stunden (Schaltjahre berücksichtig) einer Gesamt-Anlageneffizienz von 91,3 %; mehr als das Vierfache von Windrädern. Kohlekraftwerke liegen in der Auslegung bei rund 7.500 Volllaststunden, also 85,6 %.

Allgemein rechnet sich eine Investition bei Werten um 80 %. Und bei Großkraftwerken braucht man kein Netz zum Stromfische fangen; da genügt ein großer Stecker. Vorher nimmt ein Investor, der sein Geld ja wieder reinholen muß, sein Geld nicht in die Hand. Weil sich die Investition niemals amortisieren kann. Die Rechnung ist ungefähr die Gleiche, wie die für meine Batterie im Keller. Auch da kann ich von 3.661 kWh selbst erzeugtem Strom im Jahr nur 1.055 selbst über die Batterie nutzen. Das ergibt einen Anlagenwirkungsgrad (engl. abgekürzt übrigens als "OEE"; falls Ihr mal drüber stolpert) von nur 29 % - viel zu wenig, um sich jemals zu rechnen.

Fazit: Ein Windrad rechnet sich insgesamt für die Volkswirtschaft niemals. Es müßte schon viermal weniger kosten als heute, und das ist nicht realistisch.

Jetzt gibt es noch das Problem der Dunkelflauten. Zeiten, in denen einfach zu wenig Wind weht (und zu wenig Sonne scheint), um damit den Bedarf zu decken. Diese Zeiten sollen mit Gaskraftwerken überbrückt werden; die kann man relativ schnell anfahren und auch wider abstellen. Bei Kern- oder Kohlekraftwerken wäre das ein Verfahren, das mehrere Wochen braucht.

Die Bundesnetzagentur rechnet aus, daß diese Gaskraftwerke übers Jahr verteilt ungefähr 800 Stunden pro Jahr benötigt würden. Nicht länger, weshalb sie auch CO2-zurückhaltend wären. So weit so gut.

Aber das bedeutet: 800 Stunden geteilt durch 8.766 Stunden, ergibt einen Anlagen-Wirkungsgrad von 9,13 % - noch knapp 71 % bis zur Wirtschaftlichkeit. Und da sagen die privatwirtschaftlichen Energieerzeuger etwas, das selbst zurückhaltend und höflich formuliert in etwa so klingt wie: „Ihr habt wohl nicht mehr alle Latten am Zaun!“ :evil:

Mit anderen Worten: Auch diese Gaskraftwerke muß der Steuerzahler bezahlen. Und wenn sie nach 20, 30 Jahren erneuert werden müssen, muß er sie wieder bezahlen. Weil sie sich zwischenzeitlich nicht bezahlt gemacht haben. Und wenn die Windräder irgendwann verschlissen sind und erneuert werden müssen, dann muß der Steuerzahler das aus dem gleichen Grund auch wieder bezahlen. Und die Batterie in meinem Keller, muß ich nach 15 Jahren ebenfalls auf eigene Kosten ersetzen ...

... Kurz gesagt: Man hat bei der Windenergie leider das, was man im Steinkohlenbergbau „Ewigkeitskosten“ nennt. :shock: Der Wind schickt durchaus nicht nur eine Rechnung. Er schickt sie immer wieder. Für alle Zeiten. Jede Generation nach uns muß dafür blechen. :sad:

Wer verdient daran? Ganz einfach: Jede Fabrik, die Windräder baut Bild Oder Gaskraftwerke. Solange es Steuerzahler gibt, die sie ihnen abkaufen. Müssen ...

Anmerkung: Als jemand, der am Ende seiner Karriere E-Maschinen gebaut hat, finde ich das natürlich schon traurig. Zumal ich Windräder an sich mag. Der Anblick stört mich nicht. Und eine Maschine, die ruhig und majestätisch dreht und dabei sehr viel Energie erzeugt, finde ich eine elegante Sache. Für den einzelnen Investor, der eine Stromabnahme-Garantie dafür bekommt, rechnet es sich sogar. Aber nur, weil es subventioniert wird. Und die Windenergie muß subventioniert werden. Für alle Zeiten ...

Damit erklärt sich auch die Vorgabe des Energieeffizienzgesetzes, wonach der Energieverbrauch von 2008 bis 2045 um 45 % sinken muß, auch wenn alle Energie „grün“ wäre. Was nach Einschätzung aller Ökonomen anders als durch Deindustrialisierung und damit Aufgabe von Wohlstand, ökonomischem und politischem Einfluß nicht zu erzielen sein wird. Der Grund dafür ist ganz einfach: Die Rechnung, die Wind und Sonne regelmäßig schicken werden, ist de facto unbezahlbar.

Und so erklärt sich eine scheinbar unsinnige Vorgabe: Wieso sonst sollte man Energie sparen wollen, wenn sie doch grün und kostenlos ist?
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

(13.01.2025, 13:51)vrider73 schrieb: Hab hier mal was in einem anderem Forum gefunden. Ist ein Physiker. Der Text ist also nicht von mir.
...

Hmmm...in dieser Rechnung fehlt für mich der Vergleich der tatsächlich getätigten Investitionen in Euro. 
Der schlechte Wirkungsgrad eines Windrad-Kraftwerks könnte mir egal sein, wenn die Investition pro erzeugter Volllast-Stunde auch nur ein Bruchteil eines AKWs oder KKWs betragen würde, konkret weniger als ein Fünftel.
Ist das so?
Ich glaube nicht, aber die Zahlen müssten noch geliefert werden.
Notiz 

RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

(13.01.2025, 13:51)vrider73 schrieb: Hab hier mal was in einem anderem Forum gefunden. Ist ein Physiker. Der Text ist also nicht von mir.


...
In Deutschland standen nach obigen Zahlen im Jahresmittel rund 30.594 Windräder für die Stromproduktion zur Verfügung mit im Mittel 71.435 MW Leistung Bild Auf den Wert komme ich, indem ich die Hälfte des Zubaus in 2024 zu den Werten vom 1. Januar dazuzähle. Die neuen 701 Windräder wurden ja nicht an einem Tag aufgebaut, sondern übers Jahr verteilt.

„Mega“ steht für eine Million. „Giga“ für tausend Millionen. „Tera“ für eine Million Millionen.139 Terawattstunden sind also 139 Millionen Megawattstunden, abgekürzt „MWh“. 139.000.000 MWh geteilt durch 71.435 MW, da kann man die „MW“ rauskürzen, es bleibt „h“, also Stunden. Das ergibt also 1.946 sog. „Volllaststunden“ – oder 82 Tage, 2 Stunden. Das sind rund 22,15 % des Jahres 2024 mit 8.784 Stunden (2024 war ein Schaltjahr). Die Windrädle waren also so effizient, als wären sie ein Fünftel des Jahres richtig durchgelaufen.

Die Gesamt-Anlageneffizienz betrug also 22,15 %; wenn man so will, ist das der Investitions-Wirkungsgrad der Windenergie: gerade mal ein Fünftel. Von jedem Euro, der in Windenergie fließt, zum Beispiel als EEG-Umlage oder als Direkt-Subvention, dienen also nur 22 und ein Sechstel Cent der Stromproduktion. 

Da sind aber zwei Denkfehler drin. 

Zweitens wenn per EEG, dann werden ja auch nur die produzierten Strommengen bezahlt, es landen also 100% der Subvention bei der tatsächlichen Stromproduktion. Es sei denn es wird Entschädigung bei Abregelung gezahlt, war aber hier ja nicht das Thema. 

Und erstens, Windkraftanlagen produzieren ja nicht digital, also entweder Null oder Volllast, sondern meistens mit geringerer Leistung als Vollast, dafür aber in einem größeren Zeitbereich.

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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
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RE: Erneuerbare Energien - Photovoltaik, Windkraft, Wasserstoff

(13.01.2025, 13:51)vrider73 schrieb: Hab hier mal was in einem anderem Forum gefunden. Ist ein Physiker. Der Text ist also nicht von mir.


Ich will mal versuchen, die Betrachtung über das Ergebnis meiner privaten Energiewende etwas aufzuweiten und die Gesamtsituation zu beleuchten. Anfangen möchte ich mit der Windenergie.

Ich weiß – das betrifft das große Ganze und hat daher auch das Potential, politisch zu sein Bild Ich versuche daher, mich auf eine i.W. betriebswirtschaftliche Betrachtung zu beschränken. Das Ergebnis ist allerdings etwas unfreiwillig sarkastisch, wie ich vorausschicken möchte. :oops:

Anfang 2024 drehten sich in Deutschland 30.243 Windräder. In 2024 kamen noch einmal 701 dazu. Die installierte Gesamtkapazität erhöhte sich durch von 69.475 Megawatt, abgekürzt „MW“, um 3.920 MW auf 73.395 MW am Jahresende 2024. Damit wurden in Deutschland in 2024 insgesamt 139 Terawattstunden Strom produziert – eine Erfolgsgeschichte! Bild Bild Bild Bild

Möchte man meinen :???: Und wer rechnet heute noch? Nun ja, ich bin zum Beispiel einer, der so unanständige Dinge tut :-P wie gelegentlich mal nachzurechnen, was mir da jemand andrehen will. Alte Angewohnheit aus den Zeiten, als ich noch arm und auf ziemlich gebrauchte Moppeds, Autos usw. angewiesen war ... :finger:

Die Windenergie in Geld und Zahlen

In Deutschland standen nach obigen Zahlen im Jahresmittel rund 30.594 Windräder für die Stromproduktion zur Verfügung mit im Mittel 71.435 MW Leistung Bild Auf den Wert komme ich, indem ich die Hälfte des Zubaus in 2024 zu den Werten vom 1. Januar dazuzähle. Die neuen 701 Windräder wurden ja nicht an einem Tag aufgebaut, sondern übers Jahr verteilt.

„Mega“ steht für eine Million. „Giga“ für tausend Millionen. „Tera“ für eine Million Millionen.139 Terawattstunden sind also 139 Millionen Megawattstunden, abgekürzt „MWh“. 139.000.000 MWh geteilt durch 71.435 MW, da kann man die „MW“ rauskürzen, es bleibt „h“, also Stunden. Das ergibt also 1.946 sog. „Volllaststunden“ – oder 82 Tage, 2 Stunden. Das sind rund 22,15 % des Jahres 2024 mit 8.784 Stunden (2024 war ein Schaltjahr). Die Windrädle waren also so effizient, als wären sie ein Fünftel des Jahres richtig durchgelaufen.

Die Gesamt-Anlageneffizienz betrug also 22,15 %; wenn man so will, ist das der Investitions-Wirkungsgrad der Windenergie: gerade mal ein Fünftel. Von jedem Euro, der in Windenergie fließt, zum Beispiel als EEG-Umlage oder als Direkt-Subvention, dienen also nur 22 und ein Sechstel Cent der Stromproduktion. Das ändert sich auch nicht mit noch mehr Windrädern: Über und unter dem Bruchstrich passiert da immer genau das Gleiche. Und da ist das zusätzlich erforderliche, verzweigte Netz zum Einsammeln des Stroms noch gar nicht mitgerechnet.

Zum Vergleich:

Das Kernkraftwerk Krümmel, als ein typischer Vertreter seiner Art, lieferte über seine Lebensdauer 8.000 Volllaststunden im Jahr Strom. Das entspricht bei einer mittleren Jahreslänge von 8.766 Stunden (Schaltjahre berücksichtig) einer Gesamt-Anlageneffizienz von 91,3 %; mehr als das Vierfache von Windrädern. Kohlekraftwerke liegen in der Auslegung bei rund 7.500 Volllaststunden, also 85,6 %.

Allgemein rechnet sich eine Investition bei Werten um 80 %. Und bei Großkraftwerken braucht man kein Netz zum Stromfische fangen; da genügt ein großer Stecker. Vorher nimmt ein Investor, der sein Geld ja wieder reinholen muß, sein Geld nicht in die Hand. Weil sich die Investition niemals amortisieren kann. Die Rechnung ist ungefähr die Gleiche, wie die für meine Batterie im Keller. Auch da kann ich von 3.661 kWh selbst erzeugtem Strom im Jahr nur 1.055 selbst über die Batterie nutzen. Das ergibt einen Anlagenwirkungsgrad (engl. abgekürzt übrigens als "OEE"; falls Ihr mal drüber stolpert) von nur 29 % - viel zu wenig, um sich jemals zu rechnen.

Fazit: Ein Windrad rechnet sich insgesamt für die Volkswirtschaft niemals. Es müßte schon viermal weniger kosten als heute, und das ist nicht realistisch.

Jetzt gibt es noch das Problem der Dunkelflauten. Zeiten, in denen einfach zu wenig Wind weht (und zu wenig Sonne scheint), um damit den Bedarf zu decken. Diese Zeiten sollen mit Gaskraftwerken überbrückt werden; die kann man relativ schnell anfahren und auch wider abstellen. Bei Kern- oder Kohlekraftwerken wäre das ein Verfahren, das mehrere Wochen braucht.

Die Bundesnetzagentur rechnet aus, daß diese Gaskraftwerke übers Jahr verteilt ungefähr 800 Stunden pro Jahr benötigt würden. Nicht länger, weshalb sie auch CO2-zurückhaltend wären. So weit so gut.

Aber das bedeutet: 800 Stunden geteilt durch 8.766 Stunden, ergibt einen Anlagen-Wirkungsgrad von 9,13 % - noch knapp 71 % bis zur Wirtschaftlichkeit. Und da sagen die privatwirtschaftlichen Energieerzeuger etwas, das selbst zurückhaltend und höflich formuliert in etwa so klingt wie: „Ihr habt wohl nicht mehr alle Latten am Zaun!“ :evil:

Mit anderen Worten: Auch diese Gaskraftwerke muß der Steuerzahler bezahlen. Und wenn sie nach 20, 30 Jahren erneuert werden müssen, muß er sie wieder bezahlen. Weil sie sich zwischenzeitlich nicht bezahlt gemacht haben. Und wenn die Windräder irgendwann verschlissen sind und erneuert werden müssen, dann muß der Steuerzahler das aus dem gleichen Grund auch wieder bezahlen. Und die Batterie in meinem Keller, muß ich nach 15 Jahren ebenfalls auf eigene Kosten ersetzen ...

... Kurz gesagt: Man hat bei der Windenergie leider das, was man im Steinkohlenbergbau „Ewigkeitskosten“ nennt. :shock: Der Wind schickt durchaus nicht nur eine Rechnung. Er schickt sie immer wieder. Für alle Zeiten. Jede Generation nach uns muß dafür blechen. :sad:

Wer verdient daran? Ganz einfach: Jede Fabrik, die Windräder baut Bild Oder Gaskraftwerke. Solange es Steuerzahler gibt, die sie ihnen abkaufen. Müssen ...

Anmerkung: Als jemand, der am Ende seiner Karriere E-Maschinen gebaut hat, finde ich das natürlich schon traurig. Zumal ich Windräder an sich mag. Der Anblick stört mich nicht. Und eine Maschine, die ruhig und majestätisch dreht und dabei sehr viel Energie erzeugt, finde ich eine elegante Sache. Für den einzelnen Investor, der eine Stromabnahme-Garantie dafür bekommt, rechnet es sich sogar. Aber nur, weil es subventioniert wird. Und die Windenergie muß subventioniert werden. Für alle Zeiten ...

Damit erklärt sich auch die Vorgabe des Energieeffizienzgesetzes, wonach der Energieverbrauch von 2008 bis 2045 um 45 % sinken muß, auch wenn alle Energie „grün“ wäre. Was nach Einschätzung aller Ökonomen anders als durch Deindustrialisierung und damit Aufgabe von Wohlstand, ökonomischem und politischem Einfluß nicht zu erzielen sein wird. Der Grund dafür ist ganz einfach: Die Rechnung, die Wind und Sonne regelmäßig schicken werden, ist de facto unbezahlbar.

Und so erklärt sich eine scheinbar unsinnige Vorgabe: Wieso sonst sollte man Energie sparen wollen, wenn sie doch grün und kostenlos ist?

Physiker sollten bei physikalischen Betrachtungen bleiben und nicht anfangen (unsinnige) Wirtschaftlichkeitsberechnungen aufzustellen.

Und selbst im physikalischen Kontext muss zu dem Beitrag gesagt werden, dass das, was der Autor als Wirkungsgrad bezeichnet, überhaupt nichts mit dem Begriff zu tun hat. Wirkungsgrad bei einer Energieerzeugung ist: Erzeugte Energie/verfügbare Energie. Mit Betriebs- oder Volllaststunden hat das garnichts zu tun. Es liegt doch auf der Hand, dass Windenergieanlagen nur dann Energie abgeben können, wenn Wind weht. Und dabei sind Windenergieanlagen nicht schlecht. Gute Windturbinen entnehmen ca. 50% der Energie aus der stömenden Luft. (Kernkraftweke ca. 35% aus dem Brennstoff, fossile kraftwerke noch weniger) Das ist der Wirkungsgrad und nicht irgendwelche Betriebszeiten verhackstückelt mit Stillstandszeiten.

Im Übrigen erzeugen Windenergieanlagen heutzutage auch ohne Subventionen elektrische Energie, die mit GEWINN verkauft wird.

Der Autor des fraglichen Artikels hat vielleicht im Knast Motoren gewickelt, aber gewiss keine elektrischen Maschinen entworfen.


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