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Europäische Wirtschaftsnachrichten
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RE: Europäische Wirtschaftsnachrichten

Zitat:Chemiekonzerne ziehen sich zurück – Europas Industrie verliert ihr Fundament

Hohe Produktionskosten, strenge Regulierung – immer mehr Großkonzerne schließen ihre europäischen Produktionsstätten. Die EU will gegensteuern. Doch der Vorstoß kommt möglicherweise zu spät.
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Dow Chemical trifft es besonders hart: Zwei Großanlagen in Sachsen sollen verschwinden. Shell, Sabic und Total Energies planen ebenfalls Kürzungen. In Antwerpen, Gladbeck und den Niederlanden schließen zentrale Standorte. Ineos befürchtet: „Die Grundchemie kämpft ums Überleben.“ Gründer Jim Ratcliffe warnt vor einer gefährlichen Abhängigkeit von außereuropäischen Lieferanten.

Dow sieht in Deutschland keine Perspektive mehr. Die Cracker-Anlage in Böhlen sowie eine Chlor-Alkali-Vinyl-Anlage stehen vor dem Aus. 550 Arbeitsplätze gehen verloren. Ähnlich drastisch handelt Total Energies: Der französische Konzern legt eine seiner beiden Großanlagen in Antwerpen still. Sabic aus Saudi-Arabien prüft alle europäischen Standorte – mit ersten Schließungen in den Niederlanden.

Auch Bayer zieht Konsequenzen: Ein Werk in Frankfurt verschwindet, 500 Stellen betroffen. BASF hat in Ludwigshafen bereits wichtige Grundchemikalien aus dem Portfolio genommen. Shell denkt über einen kompletten Ausstieg aus der europäischen Petrochemie nach.


CDU-Europaabgeordneter Christian Ehler kritisiert den EU-Kurs deutlich: „Der Green Deal der vergangenen Legislaturperiode hat gut gemeinte Klimaziele gebracht, aber keinen Business Case für die Industrie.“ Laut VCI wurden seit 2021 über 13 Millionen Tonnen Chemiekapazität stillgelegt.

Die EU-Kommission reagiert nun mit einem Aktionspaket: Weniger Regulierung, gezielte Standortförderung und neue Handelsstrategien sollen die Wende bringen. Doch die Kostenstruktur bleibt problematisch. Europa zahlt beim Erdgas etwa das Vierfache im Vergleich zu den USA. Das zerstört jeden Preisvorteil.

Alte Anlagen, hohe Energiepreise, fehlende Nachfrage: Für viele Investoren ist Europa kein attraktiver Produktionsstandort mehr. In den USA, dem Nahen Osten und in China entstehen moderne Petrochemiestandorte mit besseren Kostenbedingungen.

https://blackout-news.de/aktuelles/chemi...fundament/
Notiz 

RE: Europäische Wirtschaftsnachrichten

15% Zoll mit Europa: https://archive.ph/egbKe

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
Notiz 

RE: Europäische Wirtschaftsnachrichten

Zitat:Abkommen zwischen EU und USA
Milliarden-Deal oder nur warme Worte?


Stand: 29.07.2025 19:51 Uhr

Die EU muss vieles erklären, seit sie sich am Sonntag zugestimmt hat, den USA Energie für eine gigantische Summe abzukaufen. Trump passt die Ankündigung wohl ins Konzept.

Von Christian Feld, ARD Brüssel


Sie hatten sich kaum eine Stunde zur Verhandlung zurückgezogen, da sitzen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump am Sonntag schon wieder nebeneinander vor den Kameras. Die Einigung ist da. Es ist der Moment der ersten Botschaften, die die Nachrichten über den Deal prägen werden.

Trump hat einen Zettel in der Hand. Als erstes Detail nennt er: "Die Europäische Union wird sich bereit erklären, von den USA Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen." Zur Sicherheit wiederholt er diese Summe gleich nochmal.

Es ist eine Zahl, die beeindruckend klingt, aber auch Fragen aufwirft. Hat die Kommissionspräsidentin überhaupt die Macht, um so ein Versprechen abzugeben? Warum will die EU so viel Geld für fossile Brennstoffe ausgeben? Hatte doch von der Leyen den Weg zur Klimaneutralität einst als Europas "Mann auf dem Mond"-Moment ausgerufen.



Eine wohlklingende Erfolgsmeldung für Trump

Mittlerweile verstärkt sich der Eindruck, dass Trump am Sonntag die Gelegenheit geboten wurde, eine für ihn wohlklingende Erfolgsmeldung zu verkünden. In der Substanz sind die 750 Milliarden Dollar mehr ein Versprechen als eine Verpflichtung.

Kurz vor dem Abflug aus Schottland sagte von der Leyen zu diesem Thema: Man wolle absolut weg von fossiler Energie aus Russland. Deshalb sei es gut, mehr erschwingliches und besseres Flüssiggas von den USA zu kaufen. Die Schätzung sei, dass man 250 Milliarden pro Jahr hinbekommen könne. Über drei Jahre. Das entspricht der restlichen Amtszeit von Trump.

Jedes Jahr Energie aus den USA für 250 Milliarden? Schon die schiere Menge an fossiler Energie, die die EU kaufen müsste, erscheint unrealistisch. Im Jahr 2024 geschah das im Wert von 76 Milliarden Dollar. Das müsste sich jetzt verdreifachen.

Arturo Regalado, Analyst beim Datenanbieter Kpler, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Entweder müssten die US-Ölexporte vollständig in die EU umgeleitet werden oder der Wert der LNG-Importe aus den USA müsste sich versechsfachen."



"Wir können Unternehmen zu nichts zwingen"

Und so hat die EU-Kommission auch zwei Tage nach der Einigung in Schottland eine Menge Fragen zu diesem Thema zu beantworten. In ihrer täglichen Pressekonferenz liefert sie Details, die das Bild etwas klarer werden lassen. Zur Vorbereitung auf die Verhandlung befragte die EU-Kommission Unternehmen zu ihren Plänen und Absichten: Was wollen Sie in den USA kaufen oder investieren? Natürlich, so sagt es Handelssprecher Olof Gill, könne die Kommission nicht diktieren, was am Ende passiert: "Wir können das nicht durchsetzen. Wir können Unternehmen zu nichts zwingen."

Wie setzen sich nun die 250 Milliarden Dollar pro Jahr zusammen? Die EU-Kommission spricht von einem "geschätzten Durchschnitt" aller EU-Energie-Importe aus den USA. Eingeflossen seien dabei: Erstens die aktuellen Importe von US-Flüssiggas, Öl, Kernbrennstoffen und entsprechenden Dienstleistungen. Nach Kommissionsangaben sind das bereits jetzt zwischen 90 und 100 Milliarden Dollar. Zweitens: zusätzliche Menge dieser Produkte. Drittens: zentrale Technologie-Exporte und Investitionen, besonders bei der Atomkraft. Aktuell sind in mehreren EU-Ländern Projekte mit Atomkraft in der Diskussion. In den meisten Fällen käme dabei Technologie von US-Unternehmen zum Einsatz. Würde alles realisiert, ginge es laut EU-Kommission um insgesamt ungefähr 300 Milliarden Dollar.

Anna-Kaisa Itkonen, Sprecherin für Energie, sagt, man dürfe die Zahlen nicht so lesen, als würden pro Jahr fossile Brennstoffe für 250 Milliarden Euro gekauft: "Nein. Das ist nicht korrekt."



Wie gut kannte Trump selbst die Details?

Unter dem Strich stellt sich Trumps Aussage, dass die EU sich bereit erkläre, Energie im Wert von 750 Milliarden Dollar zu kaufen, etwas anders dar. Egal, ob dem US-Präsidenten die Einzelheiten und Details bewusst waren, in seine Kommunikation - auch in die Heimat - hat die von ihm verkündete Erfolgsmeldung gepasst.

Ein wenig erinnert es an einen anderen Deal. 2018 hatte der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Donald Trump während dessen erster Amtszeit von einem Handelskrieg abgebracht. Er hatte unter anderem versprochen, dass die EU mehr Sojabohnen und Flüssiggas kaufen werde. Niclas Poitiers vom Forschungsinstitut Bruegel sagt im Gespräch mit dem ARD-Studio Brüssel: "Das waren aber wie jetzt reine Absichtserklärungen, bedeutsame Schritte sind dem nicht gefolgt."

Mitarbeit: Laura-Charlotte Costan und Lea Hillebrand, ARD-Studio Brüssel


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...e-100.html



Zitat:Zoll-Deal mit den USA
Reiche spricht von Warnschuss für die EU


Stand: 29.07.2025 18:36 Uhr

Nach dem Zoll-Deal mit den USA wächst die Kritik: Die EU habe zu nachgiebig verhandelt, sagen Politik und Industrie. Auch Wirtschaftsministerin Reiche spricht von schwierigen Verhandlungen und einem Warnschuss für die EU.

Die EU hat im Handelsstreit mit den USA laut Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche aus einer Position der Schwäche verhandelt. Das müsse sich ändern, sagte die CDU-Politikerin bei einem Besuch im Hamburger Hafen. Europa müsse wettbewerbsfähiger werden und eine Wirtschaftsmacht sein - nicht zu einer "Regulierungsmacht" mutieren. Das Ergebnis der Zollverhandlungen sei ein Warnschuss Richtung EU, so Reiche.

Aus vielen EU-Ländern war dazu Kritik gekommen, zum Teil auch am Verhandlungsstil der EU-Kommission. Diese hatte die Zugeständnisse an die USA damit gerechtfertigt, einen Handelskrieg vermeiden zu wollen und so Arbeitsplätze zu sichern.



Zölle sind "enorme Belastung"

Die neuen US-Zölle in Höhe von 15 Prozent, die zwischen der EU und den USA ab August vereinbart wurden, seien eine enorme Belastung, die auch die deutschen Häfen spürten. Man müsse darauf vertrauen, dass die amerikanische Seite die im Rahmenprogramm gemachten Zusagen einhalte. "Wir werden sie daran messen", so Reiche.



Auch Bundeskanzler Merz pessimistisch

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte sich bereits am Montag pessimistisch zum Ergebnis der Verhandlungen geäußert. "Die deutsche Wirtschaft wird erheblichen Schaden nehmen durch diese Zölle", sagte Merz nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Berlin.

Die Auswirkungen blieben jedoch nicht auf Deutschland und Europa begrenzt. "Wir werden auch in Amerika die Folgen dieser Handelspolitik sehen", so Merz. Es werde nicht nur eine höhere Inflationsrate geben, sondern auch eine Beeinträchtigung des transatlantischen Handels insgesamt, sagte der Kanzler. "Diese Zölle sind auch nach meiner festen Überzeugung nicht im Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika." Das werde die Zeit zeigen.



"Mehr war offensichtlich nicht zu erreichen"

"Ich bin mit diesem Ergebnis nicht zufrieden im Sinne von 'das ist jetzt gut so'", betonte Merz. Aber: "Mehr war offensichtlich nicht zu erreichen." Merz dankte ausdrücklich der EU-Kommission für ihre unermüdlichen Verhandlungen mit der US-Regierung. "Ich persönlich habe nicht mehr erwartet als dieses Ergebnis."

Kritik am Ergebnis der Zollverhandlungen kam von mehreren Verbänden. Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tanja Gönner, kritisierte den Deal scharf. "Letzten Endes ist das insgesamt für uns ein Schlag - für die exportorientierte deutsche Wirtschaft und für Europa insgesamt", sagte Gönner in einem Podcast des Nachrichtenportals Politico.



BDI: "Wenig erfreulich"

Auch für die USA sieht sie langfristig keinen Gewinn: "Am Ende wird sich das auch bei den amerikanischen Verbrauchern in Preisen niederschlagen", betonte die BDI-Chefin.

Ein Nachverhandeln mit US-Präsident Donald Trump hält Gönner für kaum möglich. Wichtig sei nun, Planungssicherheit zu schaffen und weitere Zölle zu verhindern: "Für uns ist es sehr wichtig, dass Pharma und Chips damit abgedeckt sind und nicht noch weitere Zölle kommen - da waren deutlich höhere angekündigt." Positiv bewertet sie, dass Europa in der Krise zusammengehalten habe. Eine Eskalation sei vermieden worden - aus ihrer Sicht ein "wichtiger Schritt".



Chemieverband: Politik muss dringend gegensteuern

Der Chemieverband VCI warnte vor den Folgen des neuen Handelsabkommens. Zwar habe der Deal eine weitere Eskalation des Handelsstreits verhindert, die vereinbarten Zölle auf Chemikalien und Pharmazeutika bedeuteten jedoch einen deutlichen Wettbewerbsnachteil, erklärte der Verband.

Die höheren Abgaben verteuerten europäische Exporte spürbar und träfen die Branche in einer ohnehin angespannten Lage. "Das Abkommen mit den USA zeigt: Augenhöhe war früher", erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Die Politik müsse nun dringend gegensteuern - etwa mit Entlastungen bei Energiepreisen, Bürokratie und Steuern.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wir...a-100.html

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RE: Europäische Wirtschaftsnachrichten

Das ist noch nicht alles:
https://www.handelsblatt.com/politik/int...44790.html

"Am Montag veröffentlichte das Weiße Haus ein „Faktenblatt“ mit weitreichenden Aussagen zu Zöllen, Standards und Investitionen. Am Dienstag folgte die EU-Kommission mit einem eigenen Papier , das zahlreiche US-Darstellungen zurückweist und betont, der Handschlag von der Leyens habe keine rechtliche Relevanz – beide Seiten müssten erst ein ordentliches Abkommen aushandeln: „Das politische Abkommen vom 27. Juli 2025 ist rechtlich nicht bindend.“"

So wie das klingt wird aus dem "Deal" erstmal gar nichts.


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