(13.03.2021, 22:16)Speculatius schrieb: Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht. Es kommt doch darauf an, wie stark deine Position gehebelt ist. Wenn der Broker rein theoretisch die Margin auf 100 % setzen würde, so wie es seinerzeit die Börse mit den Hunt-Brüdern gemacht hat, die in Silber-Futures long waren, und deine Position gehebelt und im Minus ist, dann mußt du was mit Verlust glattstellen, Stop hin oder her. Du wirst zur Realisierung des Verlusts gezwungen.
Nein, weil die Margin in einem garantierten Stop nicht mehr variabel ist.
Ich mach mal ein Beispiel:
DAX bei 14500 1 Euro pro Punkt
IG möchte eine Margin von 0.5% sehen:
also 72,50
Ich habe ein Setup das bei 10% Verlust platzt.
Ich bin also bereit 1450 Euro zu verlieren.
Hier gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten.
Faktisch muss ich nur 72.50 Euro Kapital haben (die Marginanforderung)
Die muss ich allerdings immer vorhalten, damit ich keinen Margincall bekomme oder zwangsliquidiert werde.
Wenn ich jetzt sicher gehen will, dann zahle ich 2000 Euro ein, setzte den Stop bei 13050 und hoffe, dass der Trade aufgeht.
Am Freitag nach Handelsschluß gibt es eine üble Entwicklung und IG beschließt die Margin im DAX Trading auf 50% heraufzusetzen.
Gültig ab Sonntag abend zur Eröffnung:
Ich habe 2000 Euro auf dem Konto, ab Handesleröffnung brauche ich aber 50% von 14500 = 7500 Euro, sonst gibts gleich mit Eröffnung den Margincall und kurz darauf bei Untätigkeit die Liquidierung.
Mit dem garantierten Stop bei 10% hätte es so ausgesehen:
Da der Stop garantiert ist, gibt es keine Slippgage und kein Gap-Risiko und damit weiss IG exakt wie viel ich verlieren kann:
1450 Euro
Und diese fordert IG sofort ein: (im Vergleich zu den 72.50 Euro beim normalen Stop)
Ich zahle also 1450 Euro ein, setzte den garantierten Stop auf 13050 und warte.
Gleiches Szenario, am Freitag wird die Margin im DAX auf 50% ausgeweitet.
Das betrifft mich aber nicht.
Denn an meinem garantierten Stop ändert sich nichts, ich kann nicht mehr als 1450 Euro (oder DAX Punkte) verlieren.
Sebst wenn der DAX mit einem 20% Gap down eröffnet.
Die Marginerweiterung passiert ja, um bei normalem oder keinem Stop das Risiko des Brokers zu reduzieren (damit er nicht auf den Verlusten des Kunden sitzen bleibt)
IG und ich haben ja vereinbart, dass mein maximaler Verlust bei 1450 Euro liegt. Was soll da eine Marginerhöhung für mich?
IG hat meine 1450 Euro Maximalverlust ja schon im vorraus erhalten und es gibt kein mögliches Szenario unter dem ich für weitere Verluste in dieser Risikovariante in diesem Trade geradestehen muss. Also fordert IG logischerweise auch nichts ein, was über die vereinbarten 1450 Euro hinausgeht.
Öffnet der DAX Handel am Sonntag abend jetzt bei 10000, wird mein Trade bei 13050 mit dem Verlust von 1450 Euro beendet.
Öffnet der Handel bei 13100, dann habe ich noch einen Kontostand von 50 Euro und eine Rest-Margin von 50 Euro (die ja mit der Traderöffnung hinterlegt wurde).
Hab die Gebühren für den garantierten Stop ignoriert. Der Stop würde zB 1 Punkt (Gebühr) höher liegen.