| 30.07.2023, 09:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.07.2023, 19:40 von J R.)
sitze gerade an meiner Steuererklärung bzw. an den Vorbereitungen dazu. Aber anstatt die Unterlagen zusammenzustellen mache ich irgendeinen statistischen Blödsinn (typische Prokastination ).
hier meine Performance die letzten Jahre mit Ausblick auf dieses und nächstes Jahr.
Fragestellung: zahle ich eigentlich mehr Lohnsteuer oder mehr Abgeltungsteuer? dazu die Steuern gegenübergestellt und mit den Nettolohn und den Nettoerträgen an der Börse verglichen.
es ist kein Geheimnis, dass Arbeitseinkommen höher besteuert wird als Börseneinkommen, die Zahlen bei mir liegen zwischen 1,3 und 1,5. Also für einen Betrag X ist die Steuer auf Arbeitseinkommen 30 bis 50% höher als für den gleichwertigen Betrag als Börseneinkommen.
der grüne Bereich in der Grafik zeigt den relativ eng begrenzten sweet spot, nur darin lohnt sich die Börse wirklich.
lt. Steuererklärung und eigene Daten, x-Achse Relation Netto-Lohneinkommen p.a./Kapitalerträge nach allen Steuern; y-Achse Relation Lohnsteuer/Kapitalertragssteuern p.a.
(edit 19:30 Uhr: jetzt Grafik laden möglich)
völlig neuer Ansatz zur Auswahl an neuen Aktien
das Magazin Fortune veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit "World´s Most Admired Companies" basierend auf einer Umfrage bei etwa 3.700 CEOS, Direktoren und Analysten. Dies ist die 25. Jubiläumsausgabe, seit vielen Jahren steht Apple auf Platz 1.
Innerhalb einzelner GICS-Industriegruppen schaue ich nach den verehrtesten, bewundernswürdigsten (im Sinne von most admired) Unternehmen, verspreche mir davon einen Extraschub für die Aktie.
Beispiele gefällig?
Computers
1. Apple (war ja nicht anders zu erwarten)
2. Dell
3. HP
Apparel
1. Nike (dito)
2. Ralph Lauren
3. Levi Strauss
Diversified Outsourcing Services
1. Waste Management
2. Aramark
3. Robert Half
Home Equipment, Furnishings
1. Haier Smart Home (China)
2. Whirlpool
3. Stanley Black&Decker
Information, Technology Services
1. Accenture
2. Gartner
3. Booz Allen Hamilton Hldg.
rangieren vor IBM, Fujitsu oder Tata
Grundabsicht ist die Vervollständigung des Depots hinsichtlich der Sektoren, Industriegruppen und einzelner Industrien. Neben den wirklich grossen Namen sind da auch hin und wieder Firmen, von den ich noch nie gehört habe. Was zum Henker machen eine Leidos Holdings oder Gartner ...? Es gibt auch kleine Anbieter, die versprechen Wachstumspotenzial.
Ich bin sehr interessiert an deinen Gedankengängen und dem aufgebauten Depot.
Beim Thema Diversifizierung gehe ich mehr oder weniger den Weg nach Clenow, Gewichtung der einzelnen Positionen nach ATR. Er kommt mit seiner Formel auf ca. 30 Werte. Ich habe die Formel auf mein Bewertungssystem angepasst sprich sind die Aktien Fundamental nicht so dolle kann ich weniger kaufen und komme so auf ca. 40 Werte.
Rebalancing ist auch ein interessantes Thema, ich bin dazu übergegangen kaufenswerte Aktien nicht mehr zu stutzen wenn ich rebalanziere. Wie siehst du das Thema?
Zu Gartner, hab mir die mal angeschaut, keine Ahnung was die machen aber interessiert mích auch nie was Firmen machen solange sie mein Bewertungssystem bestehen.
Die würde ich jetzt nicht kaufen, es sei denn man heißt Nicolas Darvas und arbeitet mit engem SL.
muss noch über eine Antwort nachdenken, vorläufig kann ich nur etwas ratlos ein Zitat bringen. Die Künstlerin Jenny Holzer fertigte in den Achtziger Jahren Kunstobjekte und eines davon lautet
ziemlich genau vor vier Jahren, wenige Wochen vor Corona, arbeitete ich einen Plan aus wie ich mehr mit Kurssteigerungen als mit Dividenden Geld machen kann. Dazu verteilte ich die Gelder gleichmässig auf die "Nobrainer", wie der ehemalige User Sterling sichere und selbstverständliche Aktienkäufe genannt hat.
Daraus wuchs ein kleines Depot an mit mittlerweile über 100 Werten, die durch ihre mickrigen Dividenden nicht besonders auffallen, aber durch ihr stetiges Kurswachstum um so mehr Erträge bringen sollten. Regeln für Rebalancing und Diversifizierung wurden im Laufe der Zeit angepasst. Vieles ist seither gut gelaufen, aber manche Dinge sind anders als erwartet.
(20.11.2023, 08:14)J R schrieb: muss noch über eine Antwort nachdenken, vorläufig kann ich nur etwas ratlos ein Zitat bringen. Die Künstlerin Jenny Holzer fertigte in den Achtziger Jahren Kunstobjekte und eines davon lautet
ziemlich genau vor vier Jahren, wenige Wochen vor Corona, arbeitete ich einen Plan aus wie ich mehr mit Kurssteigerungen als mit Dividenden Geld machen kann. Dazu verteilte ich die Gelder gleichmässig auf die "Nobrainer", wie der ehemalige User Sterling sichere und selbstverständliche Aktienkäufe genannt hat.
Daraus wuchs ein kleines Depot an mit mittlerweile über 100 Werten, die durch ihre mickrigen Dividenden nicht besonders auffallen, aber durch ihr stetiges Kurswachstum um so mehr Erträge bringen sollten. Regeln für Rebalancing und Diversifizierung wurden im Laufe der Zeit angepasst. Vieles ist seither gut gelaufen, aber manche Dinge sind anders als erwartet.
Jeder Multibagger war bis jetzt eine komplette Ueberraschung. Es sind fast immer die Aktien bei denen man es am wenigsten erwarten würde. Rebalancing ist hier aber in meiner Erfahrung schwierig, gerade deswegen. Plus 1000% (hatte ich tatsächlich schon) sind zuerst plus 100% und wenn man da schon beschneidet wird es am Schluss weniger.
Rebalancing macht vor allem bei sehr zyklischen Aktien Sinn. Ich mache das bei meiner Divi Strategie nach Preis. Bei meiner Zockerstrategie hingegen verkaufe ich einfach stur 20% jedes Jahr, aber nur wenn ich die Aktie dann genau nicht mehr kaufen würde.
Was ist Deine Rebalancing Strategie?
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
| 20.11.2023, 17:08 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.11.2023, 18:19 von J R.)
(20.11.2023, 10:14)cubanpete schrieb: ... Was ist Deine Rebalancing Strategie? ...
ursprünglich eine reine Anpassung an die durchschnittliche Grösse aller Werte im Depot. Das ist aber antizyklisch, man nimmt den besten Werten an Substanz und steckt es in lahmere Werte. So wurden aus Apple im Laufe der Jahre aus 56 Stück durch Rebalancing nur noch 21, aus 16 Berkshire-B nur noch 11, aus 16 McDonalds nur noch 13, aus einst 30 Tesla nur noch 11 usw. Währenddessen wurden aus nicht so berauschenden Werten wie z.B. 28 Medtronic 37, aus 31 Bank of America 100, aus 36 BHP 56 usw.
mittlerweile werden die Läufer nicht mehr gekappt, stattdessen kaufe ich bei starken Werten unter optimalen Bedingungen nach. Intel, Disney sind so Fälle, da wird auch mit Optionen nachgeholfen. Eine Option hat gerade ihren Wert verdreifacht, aber von Peter Lynchs Tenbaggern bin ich noch meilenweit entfernt
es gibt auch schwache Werte im Depot, da wird nicht mehr unkritisch nachgekauft, sondern durch Optionen der Abbau angestrebt. Wenn das Kursbild einen Trendwechsel zum besseren erahnen lässt, dann auch LEAPS auf Sicht zwei Jahre (Nike, Dominion Energy, Hormel Foods?).
Nachtrag:
mittlerweile werden nicht mehr Einzeltitel rebalanced sondern einzelne Sektoren gewichtet. Mit Ausnahme der REITS, Utilities und der Financials sind die restlichen Sektoren in etwa gleich gross. Innerhalb der Industrien versuche ich die wichtigsten Teilbereiche abzudecken. Wenn im Bereich Healthcare bspw. die Novo Nordisk zu gross wird, dann kaufe ich im Bereich Medical Deivces oder Life Science Tools&Service nach, dann sinkt ihr relativer Anteil.
Hast du auch Grafiken der anderen Sektoren?
Sieht spannend aus
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Dein Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anders. Werbelink: mein Broker -->Interactive Brokers<-- Werbelink: mein Broker Die Charts in meinen Beiträgen stammen von Seeking Alpha
nächstes Jahr will ich mal etwas völlig anderes ausprobieren: die Idee klingt für den Anfang erst mal total dämlich, aber sie ist relativ leicht umzusetzen. Für ein reines Daytrading habe ich keine Zeit, aber als Monatstrader ginge das. https://www.investors.com/etfs-and-funds...src=A00220
Zitat:11 Stocks Turn $10,000 Into $229,964 In 11 Months
von den genannten Werten habe ich im Laufe des Jahres nur zwei bearbeitet, die anderen habe ich nicht auf der Beobachtungsliste. Die Watchliste müsste entsprechend erweitert werden um mid- und smallsize Unternehmen.
der Beginn ist schwierig, wie konnte man am 1.1. wissen, dass genau die WBD so gut steigen würde? Man müsste mit mehreren Werten beginnen. Damals hatte ich die Aktie nicht im Fokus, weil sie die Wochen davor nicht auffällig war. Aber genau zum Jahresanfang suchte ich nach einem starken Wert. Damals habe ich die Nvidia genommen und die liefen bekanntlich sehr gut. Den Compounding effect könnte man nachbilden, indem man schwächere Positionen auflöst.
(01.12.2023, 10:23)J R schrieb: nächstes Jahr will ich mal etwas völlig anderes ausprobieren: die Idee klingt für den Anfang erst mal total dämlich, aber sie ist relativ leicht umzusetzen. Für ein reines Daytrading habe ich keine Zeit, aber als Monatstrader ginge das. https://www.investors.com/etfs-and-funds...src=A00220
von den genannten Werten habe ich im Laufe des Jahres nur zwei bearbeitet, die anderen habe ich nicht auf der Beobachtungsliste. Die Watchliste müsste entsprechend erweitert werden um mid- und smallsize Unternehmen.
der Beginn ist schwierig, wie konnte man am 1.1. wissen, dass genau die WBD so gut steigen würde? Man müsste mit mehreren Werten beginnen. Damals hatte ich die Aktie nicht im Fokus, weil sie die Wochen davor nicht auffällig war. Aber genau zum Jahresanfang suchte ich nach einem starken Wert. Damals habe ich die Nvidia genommen und die liefen bekanntlich sehr gut. Den Compounding effect könnte man nachbilden, indem man schwächere Positionen auflöst.
Ist schon wieder 1. April? Nein, noch nicht mal der 28. Dezember der in Spanien für solche Scherze benutzt wird.
Oh oh, hindsight bias. Ist ziemlich unverschämt so was zu veröffentlichen. Natürlich verdienst Du eine goldene Nase wenn Du am 1. Januar kaufst was im Januar am besten performt. Kein Mensch kann das im voraus wissen. Wenn Du aber am 1. Januar kaufst was im Dezember am besten performt so fliegst Du vermutlich gründlich auf die Nase!
Schau Dir mal als Beispiel den WBD Chart an, der beste Januar Performer:
Mein Tipp: lass es bleiben. Oder mindestens zuerst ein paar Jahre trocken üben.
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Diesen "Día de los Santos Inocentes" kannte ich gar nciht. Natürlich ist die Idee bullshit, aber wenn man es ein wenig adaptiert, dann könnte was daraus werden. Momentan habe ich über 120 Werte am Laufen, durch eine Neukombination möchte ich den Compounding effect stärker nutzen. Und ich kann gar nicht länger warten mit der Umsetzung, "Nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich".