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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 05.06.2024, 22:03
(04.06.2024, 13:18)Speculatius schrieb: Ganz genau das ist der Punkt. In aller Regel ist die gekaufte Immobilie zum größten Teil fremdfinanziert. Ob ich nun die Kohle jedes Jahr für Miete oder für Hypothekenzinsen ausgebe, kann mir wurscht sein - weg ist es in beiden Fällen.
ein Verkauf könnte Dir jedoch Cash einbringen - ist bei Miete schwierig.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 01:43
(05.06.2024, 17:39)Vahana schrieb: Gute Frage.
Ich bin Jahrelang gerne und motiviert zur Arbeit gegangen.
Irgendwann fing es dann vor etwa 5 Jahren an das die Firma umstrukturiert wurde.
Weniger Einsatzbereiche, mehr Chefs, mehr fachfremde Chefs, mehr chaotische Planung, Gehaltserhöhung versprochen und platzen lassen, die Bürokratie hat gravierend zugenommen, genauso die Meetings, für mich wichtige Anteile der Produktion wurden ins Ausland verlagert, ich muss tendenziell eher Überstunden (spontan!) abbauen als auszahlen lassen, das Gehalt wurde nicht an die Inflation angeglichen, auch die Auslandsspesensätze nicht (Dafür kann die Firma nichts).
Ich hab meinen Chef mal ganz direkt gefragt was sich für meine Person in den letzten 10 Jahren positiv verändert hat.
Er wusste keine Antwort und ich kann auch nichts benennen.
Das einzige was den Job noch so attraktiv macht ist die Bezahlung, auch wenn es im Schnitt 20-30% weniger sind als noch vor ein paar Jahren.
Ansonsten sieht Spaß anders aus. Das heißt wenn das Geld nicht mehr interessant ist, dann ist Schichtende.
Unterm Strich ist es immer noch der beste, interessanteste und bestbezahlteste Job den ich je gemacht haben.
Aber die Luft ist raus. Ich habe nicht mehr die gleiche Energie wie früher einfach Zustände hinzunehmen und trotzdem genauso gerne weiter zu arbeiten.
Ich glaub fast schon eher das die die gerne zur Arbeit gehen "Sklave" ihrer selbst sind, als solche die die Wahrheit einfach anerkennen das sie einfach nur eine Nummer von vielen sind. Stell dir vor die Arbeit macht Spaß, bedeutet dein Leben und dann geht die Firma pleite oder schmeißt dich raus, dann fällst du mental in ein tiefes Loch. Arbeiten ist für mich Puzzle lösen. Kann mir auch selber Probleme schaffe. DIY robotic Projekte, an Open Source Projekten schreiben, doch ein Forschungsthema suchen,....
Aber die spannendsten Projekte gibt's immer noch bei der Arbeit.
Und nette Kollegen. Und nen Batzen Geld. Und hin und wieder Geschäftsreisen nach Hamburg, Frankfurt, Amsterdam, Stockholm, Stavanger, Aarhus, Singapur, Genf, London
Arbeit ist sicher nicht das Wichtigste. Ich könnte mich auch anders beschäftigen. Aber auf die Rente warten...?
Ach: selbständig zu sein hilft da auch. Man arbeitet dann ja immer für sich.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 08:56
(06.06.2024, 01:43)Lancelot schrieb: Arbeiten ist für mich Puzzle lösen. Kann mir auch selber Probleme schaffe. DIY robotic Projekte, an Open Source Projekten schreiben, doch ein Forschungsthema suchen,....
Aber die spannendsten Projekte gibt's immer noch bei der Arbeit.
Und nette Kollegen. Und nen Batzen Geld. Und hin und wieder Geschäftsreisen nach Hamburg, Frankfurt, Amsterdam, Stockholm, Stavanger, Aarhus, Singapur, Genf, London
Arbeit ist sicher nicht das Wichtigste. Ich könnte mich auch anders beschäftigen. Aber auf die Rente warten...?
Ach: selbständig zu sein hilft da auch. Man arbeitet dann ja immer für sich.
Ich hab zwar auch riesig Kohle verdient, aber so ganz zufrieden war ich nie. Mit meiner eigenen Firma musste ich die Vaterfigur für Mitarbeiter sein und mich mit manchmal seltsamen Kunden rumärgern. Und manchmal dem (vielen) Geld nachrennen. Trotzdem besser als die letzten Jahre als Angestellter; da musste ich mich mit seltsamen Chefs rumärgern und das ist noch schlimmer. Geschäftsreisen hasste ich; ich reise sehr gerne, will dann aber machen was ich will. Hab manchmal absichtlich meinen Pass nicht verlängert weil ich keine Lust hatte schon wieder nach Indien, Singapur oder weiss der Teufel wo hin für die Firma zu fliegen, auch wenn sie Business zahlten.
Das wichtigste aber: die Arbeit kostet den ganzen verdammten Tag! Mit der eigenen Firma 7 Tage die Woche und als Angestellter manchmal auch. Das vermisse ich nicht. Heute kann ich jederzeit machen was ich will, war gerade eine Woche in Afrika und bin jetzt wieder am Mittelmeer in Spanien und geniesse die Sonne.
Die Kollegen kann ich jetzt treffen wann immer ich will und mir anhören wie sie mich doch beneiden und dass sie sofort aufhören würden wenn sie es sich leisten könnten. Sie verstehen noch nicht dass Zeit wichtiger ist als Geld...
Es ist ja nicht so dass ich gar nichts mehr mache. In der Bank in der ich zuletzt gearbeitet habe würde mein aktueller Job, die Handelsstrategien die ich fahre, ein ganzes Team beschäftigen... und ich bezweifle dass der Output so gut wäre wie bei mir. Ich habe keine Kunden mehr, keine Chefs mehr und kann wo immer und wann immer ich will arbeiten.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 10:22
(06.06.2024, 08:56)cubanpete schrieb: Die Kollegen kann ich jetzt treffen wann immer ich will und mir anhören wie sie mich doch beneiden und dass sie sofort aufhören würden wenn sie es sich leisten könnten. Sie verstehen noch nicht dass Zeit wichtiger ist als Geld...
Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage angelangt wären. Man hört nur auf zu arbeiten, wenn man "genug Geld hat" = genug Sicherheit, nie wieder arbeiten zu müssen. Wenn einem die Arbeit zu viel Stress bereitet, ist dieser Wunsch verständlich. Doch auch kurzsichtig. Auf einen Schlag Privatier und raus aus dem Business heißt auch Verlust an zahlreichen sozialen Kontakten, an Zufallsbegegnungen, die man sonst gar nicht hätte und wo man interessante Sachen erfährt.
Ich durfte ja in der Coronazeit so ein bißchen die Erfahrung sammeln wie es ist, im Homeoffice alleine vor den Schirmen zu hängen und Kontakt nur über Bloomi-Chat oder ab und zu mal Telefon zu haben. Klar, Stress ist weniger, keine Störgeräusche im Großraumbüro, schön ruhig, mittags mal ne halbe Stunde hinhauen, geht im Büro alles nicht. Auch nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren zu müssen fand ich zunächst ganz schön.
Aber das hat sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt. Gerade die Fahrt zur Arbeit, um mal damit anzufangen. Früher bin ich oft ÖPNV gefahren. War bequem, konnte von der Endstation einfach durchfahren ohne umzusteigen. Entweder schlafen im Zug oder was lesen. Seit Corona dann umgestiegen aufs Fahrrad. Hat auf jeden Fall was gebracht. Mehr Bewegung draußen, man kriegt mit, was in der Stadt los ist....
Jetzt könnte man spitzfindig sagen: kannste als Privatier doch auch tun, setzt dich jeden Tag aufs Radl und los geht's. Aber wie ich mich kenne, würde genau das nicht passieren. Dann regnet's mal und da sagt man sich: ach heute mal nicht. Und dann regnet's die ganze Woche und schon ist man nicht gefahren.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 12:24
(06.06.2024, 08:56)cubanpete schrieb: Die Kollegen kann ich jetzt treffen wann immer ich will und mir anhören wie sie mich doch beneiden und dass sie sofort aufhören würden wenn sie es sich leisten könnten. Sie verstehen noch nicht dass Zeit wichtiger ist als Geld...
Mahlzeit Pete,
zum Einen hast völlig Recht und zum Anderen kann ich deine Erfahrungen nur bestätigen.
Gedanken/Anmerkungen dazu:
- Das Sicherheitsbedürfnis verleitet die Leute zu komischen Gedanken/Handlungen. Ich kenne Busladungen von Leuten, die verstorben sind und ne Menge Kohle vererbt haben. Ich kenne niemanden, der hintenraus auf der Straße gelandet/verhungert ist. Also sind die doch alle zu Lange im Hamsterrad geblieben. Schade.
- Die Zeitsouveränität zu haben ist geil als solches.
- Die sich durch die neue, freie Zeit ergebenden Zufallsbekanntschaften sind enorm bereichernd und erinnern mich an die Jugendzeit. Anders als im Job hat man hier dazu die Freiheit, sich nicht mit jedem Klapskalli rumärgern zu müssen
- Den Teil der frisch gewonnen Zeit, die man nicht mehr im Auto zur/von der Arbeit verbläst kann man herrlich mit spazieren gehen nutzen. Wer für die Umsetzung dieser eigentlich einfachen Erkenntnis definitiv zu blöd/schwach ist, muss halt gucken/tricksen. Also mein Hund wird bald 6
Entspannte Grüße
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 12:38
Man repariert die Toilettenspülung selbst, weil man doch Zeit hat und man keine anspruchsvollen Aufgaben mehr übertragen bekommt.
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Gruß Hans-Jürgen
Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 12:44
Fast vergessen:
Durch das mehr an Zeit kann man sich endlich auch mal um die Finanzen kümmern, so dass man so arbeiten der Preisklassen wie Fensterputzen, Wohnung putzen, Terrasse streichen u.ä. machen lassen kann ohne da selber rumzustümpern.
Am Rande: An die Schüssel in meinem Hauptbad würd ich nie nich rangehen, da ich keine Lust hab, mir da eine verpassen zu lassen. Mit Strom tue es nicht so am haben am sein.
Kaffee.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 19:46
Aktien bald steuerfrei wie vor kurzem schon mal angesprochen, ist mal wieder an ganz tolle Bedingungen geknüpft.
Für mich ist das leider eine Nullnummer.
erhöht doch einfach den Steuerfreibetrag auf 10.000€. Warum wieder so eine Bevormundung.
ich kriege schon wieder schlechte Laune.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 06.06.2024, 22:03
Selbst das was da besprochen wurde wird nicht kommen. Never.
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RE: Ab wann aufhören zu arbeiten? | 07.06.2024, 09:05
1. Ziel ist ganz klar die Arbeitszeit zu reduzieren, wenn das Investieren vernünftig klappt.
Sicher, es ist immer ein Zwiespalt. Arbeitszeit reduzieren und von einem Teil des investierten Geld zu leben, frisst Rendite. Dann doch lieber noch mal 5 Jahre weiter voll arbeiten um dann komplett aufzuhören?
Für mich spielt die Zeit aber auch eine sehr entscheidende Rolle! Wenn ich es mir aussuchen könnte:
Arbeitszeit auf 50% reduzieren, die restlichen 20h Arbeit pro Woche FREI einteilbar, der Verdienstausfall wird aus dem erfolgreichen Investment aufgefangen. Die Investmentsumme muss natürlich so hoch sein, dass immer noch ein großer Prozentanteil reinvestiert wird, damit in weiteren Jahren die 20h Arbeit noch weiter reduziert werden kann.
Mir ist es lieber 10 Jahre 20h/Woche zu arbeiten, als z.B. 7 Jahre voll zu arbeiten und dann 3 Jahre eher gar nicht mehr zu arbeiten. Ich bin sportlich unterwegs, mit 40 geht der Sport einfach noch besser als mit 50. Daher die Aufteilung.
Zusätzlich ist es einfacher, falls das Investieren nicht klappt, wieder voll in den Beruf einzusteigen. Als wenn ich 2 Jahre komplett raus bin und dann wieder voll anfangen muss.
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