(21.12.2022, 21:14)J R schrieb: wir sehen die damalige zeit nur post factum aber wenn man die Journale liest dann gewinnt man ein Gefühl, wie unsicher und relativ genau alles war. Ist ja heute nicht viel anders
Weder bei der Griechenland Krise, der Corona Krise, noch bei der Ukraine Krise hatte ich den Eindruck das ein bestimmtes Stichdatum/Ereignis zu "sofortigen" Verkauf animiert hätte.
Der Markt preist das Risiko vorher ein, dann kommt ein schwellenartiges Ereignis was sich immer weiter manifestiert und gerade wenn die Sachlage komplett klar ist, dann ist der Großteil der Kursbewegung sowieso schon abgeschlossen.
Also wer mit Gewissheit verkaufen will und nicht aufgrund von wackligen Spekulation, der wird wahrscheinlich nahe des Tiefs verkaufen.
Und falls es solche terminklaren Ereignisse gibt wie "Trump ist unerwartet Präsident und die Welt geht unter" dann ist das eher ein Flash-Crash als ein Bärenmarkt. Hier sinnvoll zu verkaufen war auch nicht wirklich möglich.
1914 lag sowieso Krieg in der Luft und alle waren auf Krawall gebürstet. Das Attentat auf den Kronprinz wird nicht ohne Grund heute als "Äußerer Anlass" bezeichnet, denn auf kurz oder lang wäre es sowieso passiert.
Wenn man sich die Historie zum Ukraine anschaut war es auch klar das es irgendwann knallt.
Damals wie heute werden die wichtigen Schlüsselereignisse aber von den Medien gefiltert an den Bürger weiter gegeben. Ein gutes Gesamtbild kann man sich als Leser nicht machen.