Vermögenssteuer

Die Regierung hätte schon längst die Vermögensteuer oder meinetwegen Vermögensabgabe wieder eingeführt, wenn sie nicht befürchten müsste, dass es massive Kapitalflucht gäbe (prominentes Beispiel Schauspieler Depardieu). Erst wenn die da oben das in den Griff kriegen und Kapitalströme besser überwachen können, dann kommt die Steuer.

Dazu kommt, daß eines der Hauptargumente gegen die Vermögensteuer, nämlich ein zu hoher Verwaltungsaufwand und damit Unwirtschaftlichkeit, im Zuge der Digitalisierung wegfällt. Der elektronisch gläserne Steuerbürger in Verbindung mit elektronischem Datenabgleich der Steuerbehörden zahlreicher Länder dürfte dann den Startschuss für die Wiedereinführung von Vermögensteuern geben.

Ich glaube das könnte sich schon lohnen. Das bekannte Gesamtvermögen in D beträgt ca. 21 Billionen und die Staatsverschuldung ca. 2,3 Billionen. Natürlich kann man nicht das gesamte Vermögen "einziehen" und andererseits ist das wahre Vermögen (im Ausland usw.) vermutlich deutlich höher. Aber das zeigt doch, dass man wenn man möchte auf einen Schlag den Staat entschulden könnte. Und mit den gesparten Tilgungskosten könnte man dann z.B. die Steuern senken.

Soll jetzt aber kein Argument pro oder contra sein.

Man könnte auch jeden und alles sofort enteignen und der Staat wäre entschuldet. Ist doch wunderbar! Manche Argumente kann ich echt nicht verstehen.
Neben dem Umstand, das Assets enorm schwanken (schön den Bitcoin-Multimillionär mit Vermögenssteuer besteuern, dann Bitcoin verbieten wär auch ein schöner Sozicoup) und für z.B. Kunstgegenstände, Oldtimer, Whiskey etc. etc. enorm schwierig sind, einen fairen Wert hinzubekommen, fallen mir noch 20 handfeste Gründe ein. Ist auf einigen Seiten auch gut beschrieben, kann man googeln. Auch an dem Argument, dass alles schön gläsern ist und es ein einfaches ist, den Bürger zu "bestehlen", daran sieht man, wie weit die Linken schon Arbeit geleistet haben, um die Köpfe weichzuklopfen. Ich kapiere das eh nicht, wie die Deutschen bei unserer Steuerlast nach immer mehr Steuern schreien, statt mal den Verantwortlichen für ihre Ausgaben auf die Finger zu klopfen, Bürokratie abzubauen und alle! Steuern wenigstens etwas zu senken. Wenn´s rund läuft, kommen ganz automatisch wieder mehr Steuern rein.
Aber gut, 10 Leute gehen in einen Raum rein, einer ist "reich an Liquidität", 5 haben Superrente, 4 haben nichts. 9 Stimmen sind dafür, den "Reichen" zu erleichtern. Das ist Demokratie... oder doch nicht?

Nehmen wir doch man ein praktisches Beispiel. 
In unserer Wohnanlage steht seit über einem Jahr eine Wohnung leer. Bevor die Eigentümerin auf paar Euro steuerfreien Veräußerungsgewinn verzichtet bleibt die Bude ungenutzt. Eine bescheidene Vermögensteuer würde dazu betragen die Hütte schneller dem Markt zugänglich zu machen.

Welche Gründe hat die Eigentümerin, die Wohnung leer stehen zu lassen? Glaubst Du nicht, für diesen präzisen Fall gäbe es nicht geeignetere Methoden als eine Vermögenssteuer, die potentiell alle betrifft?

Nehmen wir doch man ein praktisches Beispiel. 
In unserer Wohnanlage steht seit über einem Jahr eine Wohnung leer. Bevor die Eigentümerin auf paar Euro steuerfreien Veräußerungsgewinn verzichtet bleibt die Bude ungenutzt. Eine bescheidene Vermögensteuer würde dazu betragen die Hütte schneller dem Markt zugänglich zu machen.

In meiner Wohnanlage steht schon seit über 10 Jahren eine Wohnung leer.
Eine Vermögensteuer würde hier.....was bringen? Gar nichts. Die Gründe für den Leerstand sind unbekannt. Aber spekulieren wir mal ein wenig. Am wahrscheinlichsten ist eine Geldanlage und Hoffnung auf Wertsteigerung und die Angst vor dem bösen Mieter, den man im Zweifel nicht mehr aus der Wohnung kriegt. Lässt sich dann auch nicht mehr so gut verkaufen.

Machen wir's konkret: Investor kauft Eigentumswohnung für 300.000 und rechnet mit einer Verdreifachung der Preise in 10 Jahren. Wenn er Recht hat, kassiert er dann 900.000. Würde er in den 10 Jahren vermieten, würde er im Jahr vielleicht 10.000 Miete kassieren, macht 100.000 in 10 Jahren. Müsste dann allerdings beim Verkauf einen Wertverlust für die vermietete Wohnung einstecken von sagen wir 30 Prozent = 270.000. Bleibt unterm Strich ein Minus von 170.000. Also lieber nicht vermieten.

Jetzt kommt die böse Vermögensteuer und knöpft dem Investor 1 % im Jahr = 3.000 ab. Macht 30.000 in 10 Jahren. Wird er deswegen nun die Wohnung vermieten? Nein, ganz bestimmt nicht. Denn die Steuer müsste er auch zahlen, wenn er die Wohnung vermietet. Er muß nur insgesamt mehr Kohle an den Staat abdrücken, sein Wertverlust durch die Vermietung wird durch die Steuer aber nicht gemindert.

Eine andere hypothetische Frage, was hältst Du davon jede Rente. bzw. die Gesamtheit aller Renten eines jeden, die über 5000 € hinausgehen, höher zu besteuern, da doch weniger auch ausreichen würde? Ich bekomme keine Rente, das ist für mich eine wunderbare Idee, da es mich nicht betrifft und andere zahlen müssen. Und Grundsteuer immens hoch machen, dann hat die Eigentümerin auch keinen Bock mehr, die Wohnung an der Backe zu haben und Wärmepumpe einbauen etc.. Und jedes Schlupfloch zu machen, wo Milliardäre auf eine niedrige Steuerquote kommen. Und 10 Jahre steuerfreier Verkauf einer Immobilie zumachen. Und Erbschaftssteuerschlupflöcher konsequent zumachen.
Aber da Du ja anscheinend für diese Neidsteuer (so wie ich sie bezeichne, im Prinzip ist es Diebstahl) bist, führe ich auch ein Beispiel an: Wie würdest Du ein Aktiendepot, dass 4 Mio. wert ist und davon 1 Mio. nicht veräußerter Gewinn bei der Erhebung bewerten, als 4 Mio. oder 3,7 Mio. Vermögen nach Steuern? Wieviel ist ein 4 Mio. Aktiendepot nach 7% Inflation, ggf. einem Zuwachs von 3% + 1,8% (1,5% Dividende nach Steuern) Dividendenrendite und einer Vermögenssteuer x nach 1,2,3,20 Jahren wert? Mache diese Rechnung mit einer Milliarde und Du wirst sehen, warum jeder Milliardär und jeder der 8-stellig ist, hier weg sein wird, wenn er kann. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich neu anfangen würde, dann würde ich in D direkt auf Bürgergeld gehen, alles andere macht m.E. kaum Sinn und ich würde nach jedem, der etwas hat, schreien, er solle mehr!!! abgeben. Wir hatten mal ein System, wo den Armen, Schwachen und Alten dank guter Wirtschaftsleistung und einer halbwegs vernünftigen Politik ausreichend geholfen wurde und wo von der normalen Erwerbsrente gelebt werden konnte und wer besonders etwas geleistet und Erfolg/Glück hatte, dem wurde dies mit Selbstverständlichkeit gelassen (und bei positiver Realrendite bei stinknormalen Staatsanleihen plus Steuerfreiheit war dies auch einfach zu mangen, ganz im Gegensatz zu jetzt) . Ich mache es aber auch noch plumper: Solange jedes WE die Fußballstadien voll sind und da möchte ich mal sehen, wie viel Steuern von den Spielern und Beratern gezahlt wird, braucht es keine zusätzliche Steuer. Aber ich verhuckel mich. Doch dieses Schreien nach noch mehr Steuern geht mir voll auf den Nerv. Sorry!

Welche Gründe hat die Eigentümerin, die Wohnung leer stehen zu lassen? Glaubst Du nicht, für diesen präzisen Fall gäbe es nicht geeignetere Methoden als eine Vermögenssteuer, die potentiell alle betrifft?

Die Gründe sind eindeutig, sie hat eine Preisvorstellung die nicht realisierbar ist und sie kann sich das Warten, wegen den geringen Belastungen, leisten.

Die Gründe sind eindeutig, sie hat eine Preisvorstellung die nicht realisierbar ist und sie kann sich das Warten, wegen den geringen Belastungen, leisten.

Was würde denn passieren, wenn die Eigentümerin "aus Angst" vor der drohenden Vermögensteuer die Immobilie verkaufen würde?

Also die Immobilie ist 1 Mio. wert, sie müsste 1 % Vermögensteuer = 10.000 bezahlen.
Da verkauft sie die Immobilie und hat 1 Mio. Cash. Und auf die 1 Mio. Cash zahlt sie dann.....etwa keine Vermögensteuer? Doch! Nämlich auch 1 % = 10.000 - wozu also verkaufen?

Verkaufen und Auswandern.
Keine Vermögenssteuer.
Problem gelöst.