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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 13.07.2023, 17:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2023, 17:20 von Lancelot.)
Für mich sind die rollierende 10-Jahres Vol und 5 Jahres Vol für den Consumer Price Index und US Industry Production Index die besten erklärenden Variablen für die Korrelation mit Equity Indizes.
Wenn ich die beiden features + die rollierende Korrelation von Consumer Price und Industrial Production als feature nehme, habe ich ein R2 von >70%. Wohlgemerkt: ich erkläre damit nur die Korrelation zwischen Bonds und Stocks. Und ich prognostiziere sie nicht einmal.
Für mich war das aber interessant zu sehen, dass das so gut funktioniert. Ich hab das auch gebraucht um zu verstehen waraum meine Portfolio Allokation so wenig Bonds wählt. Das Vorzeichen der Korrelation ist in meinem Modell nur im Jahr 1991 falsch. Und die Korrelation ist relativ sticky. Das Vorzeichen ändert sich nur nachhaltig, wenn die beiden Indikatoren sich auch nachhaltig ändern.
Und ich denke dass das Vorzeichen sich bald wieder ändern wird und die Korrelation wieder ins Positive wandern wird.
Der Nutzen von Bonds zur langfristigen (5 -10 Jahre) Diversifikation wird daher sinken.
(13.07.2023, 17:19)Lancelot schrieb: Für mich sind die rollierende 10-Jahres Vol und 5 Jahres Vol für den Consumer Price Index und US Industry Production Index die besten erklärenden Variablen für die Korrelation mit Equity Indizes.
Wenn ich die beiden features + die rollierende Korrelation von Consumer Price und Industrial Production als feature nehme, habe ich ein R2 von >70%. Wohlgemerkt: ich erkläre damit nur die Korrelation zwischen Bonds und Stocks. Und ich prognostiziere sie nicht einmal.
Für mich war das aber interessant zu sehen, dass das so gut funktioniert. Ich hab das auch gebraucht um zu verstehen waraum meine Portfolio Allokation so wenig Bonds wählt. Das Vorzeichen der Korrelation ist in meinem Modell nur im Jahr 1991 falsch. Und die Korrelation ist relativ sticky. Das Vorzeichen ändert sich nur nachhaltig, wenn die beiden Indikatoren sich auch nachhaltig ändern.
Und ich denke dass das Vorzeichen sich bald wieder ändern wird und die Korrelation wieder ins Positive wandern wird.
Der Nutzen von Bonds zur langfristigen (5 -10 Jahre) Diversifikation wird daher sinken.
Edit: mit Korrelation ist 10 Jahre rollierend 10y TBills und ETFs auf SP500 gemeint.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 13.07.2023, 17:32
Im Vergleich zu aktuell 4,58% auf USD bei Interactive Brokers sind für mich die Anleihezinsen nicht besonders attraktiv, z.B. Citigroup 5,2%, Ebay 5,1%, IBM 5,5%, Amazon 5,0%. Wenn ich davon ausgehe, dass die Leitzinsen fallen werden, so dass die Anleihen steigen, dann investiere ich eher in Aktien, denn diese profitieren auch von fallenden Zinsen. Wenn ich von steigenden Zinsen ausgehe, bleibe ich weiterhin zum größten Teil in Aktien, den Rest aber auf gar keinen Fall in Anleihen, sondern eher Cash oder kurzfristiges Festgeld. Ich würde bei den Anleihen davon ausgehen, dass ich sie bis zur Fälligkeit halte, und dann wäre mir die Anleihe zu unflexibel und zusätzlich kommt noch das Emittentenrisiko dazu. Dafür ist mir 1% Zusatzrendite gegenüber Cash zu wenig.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 14.07.2023, 00:13
Jetzt habe ich mich gerade eben negativ zu den Anleihen geäußert, aber nachdem ich etwas länger darüber nachgedacht habe, nehme ich das oben geschriebene zum Teil wieder zurück und behaupte das Gegenteil. Ich halte zwar weiterhin die Aktien langfristig für das beste Investment, aber solange ich nicht zu 100% in Aktien investiert bin, sollte ich für das übrige Geld die Anleihen nicht ausschließen. Mein nicht in Aktien investiertes Geld soll kurzfristig verfügbar sein, und es soll kein Ausfallrisiko geben. Kurzfristig bedeutet für mich ca. ein halbes Jahr. Ich wähle also Anleihen mit der Restlaufzeit ein halbes Jahr, und investiere jeweils 1/6 meines Geldes pro Monat in eine Anleihe. Nach der Fälligkeit kann ich dann entscheiden, ob ich wieder in Anleihen oder in Aktien investiere. Nach spätestens einem halben Jahr wäre das gesamte Geld wieder verfügbar. Ich könnte natürlich auch vor der Fälligkeit verkaufen, aber das will ich im Normalfall vermeiden. Wenn ich das Ausfallrisiko minimieren will, kann ich z.B. deutsche oder US-Staatsanleihen wählen. Die aktuelle jährliche Rendite liegt bei einem halben Jahr Restlaufzeit bei ca. 5,5% (US) bzw. 3,5% (DE). Aktuell habe ich 25% meines Gesamtkapitals in Geldanlagen, die durchschnittliche Rendite liegt hier nur bei 2,7%.
Jetzt bleibt noch das Problem mit dem Spread und den Transaktionskosten beim häufigen Anleihenhandel. Bei comdirect zahle ich 0,25% Provision, das wäre mir zu teuer. Bei Interactive Brokers sind es nur 0,1%, das wäre gerade noch vertretbar. Allerdings weiß ich nicht, ob hier bei Fälligkeit der Anleihe das Geld ohne Zusatzkosten auf mein Konto gebucht wird. Ich gehe mal davon aus, dass das selbstverständlich so ist. Bei comdirect scheint das jedenfalls so zu sein.
Für die länger laufenden Anleihen gibt es sicherlich auch gute Gründe, auch wenn die Zinsen bei längeren Laufzeiten niedriger werden. Die derzeitige inverse Zinsstrukturkurve sagt eine Rezession voraus. Das würde die Notenbanken dazu veranlassen, die Zinsen zu senken, und die Anleihen würden wertvoller werden. Dann könnte man die teuren Anleihen verkaufen und die aufgrund der Rezession billigen Aktien einsammeln.
Das ist mir aber alles zu unsicher und ich bleibe wenn überhaupt erstmal bei den kürzeren Anleihen-Laufzeiten.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 14.07.2023, 07:50
(14.07.2023, 00:13)Staubsauger schrieb: Für die länger laufenden Anleihen gibt es sicherlich auch gute Gründe, auch wenn die Zinsen bei längeren Laufzeiten niedriger werden. Die derzeitige inverse Zinsstrukturkurve sagt eine Rezession voraus. Das würde die Notenbanken dazu veranlassen, die Zinsen zu senken, und die Anleihen würden wertvoller werden. Dann könnte man die teuren Anleihen verkaufen und die aufgrund der Rezession billigen Aktien einsammeln.
Ganz genau.
Geht der Zins wieder runter, besteht dein größter Renditeanteil im Kursgewinn der (langlaufenden) Anleihe. Ist der Zins einigermaßen unten, wechselst du in Aktien, vorzugsweise in diejenigen, die im Zuge der Wirtschaftsflaute ordentlich verprügelt wurden, also in der Regel Zykliker.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 15.07.2023, 01:01
(14.07.2023, 00:13)Staubsauger schrieb: ... und es soll kein Ausfallrisiko geben. ... Ich wähle also Anleihen mit der Restlaufzeit ein halbes Jahr...
Sobald es kein signifikantes Ausfallrisiko mehr gibt steigt auch der Wert der Anleihe und die Rendite geht runter.
Die Rendite liegt dann auf dem ungefähren Niveau einer Staatsanleihe, egal wie der Zinscoupon aussieht.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 15.07.2023, 05:52
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 28.07.2023, 16:26
Ich habe jetzt erstmal mit deutschen und US-Staatsanleihen angefangen. Bei Unternehmensanleihen bin ich mir unsicher, wie ich das Ausfallrisiko beurteilen soll, außerdem ist hier häufig die Liquidität niedrig und der Spread hoch.
Ich habe geplant, alle Anleihen bis zur Fälligkeit zu halten und die Restlaufzeiten zwischen 4 und 7 Monaten gewählt. Die durchschnittliche Rendite ist 5,4% (USA) bzw. 3,4% (Deutschland).
Es gibt zwar bei einigen Banken Festgeldangebote mit etwas höheren Renditen, aber ich will nicht ständig die Bank wechseln, und außerdem habe ich mit Anleihen die Möglichkeit, bei Bedarf vor der Fälligkeit zu verkaufen.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 28.07.2023, 16:33
Was ist mit dem Währungsrisiko USD? Willst du das absichern?
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 28.07.2023, 16:44
Der EUR ist doch ein mindestens genauso großes Risiko. Zur Absicherung habe ich jeweils ca. die Hälfte in EUR und USD angelegt. Chance und Risiko sind damit geteilt, das sollte reichen.
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RE: Anleihen zur Depotmischung langsam wieder interessant ? | 29.07.2023, 01:07
Tu dir den Gefallen und Benchmarke die Anleihen mit Dividendenaktien die eine ebenso große Dividende haben.
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