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Entnahmestrategien
#41
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(30.07.2023, 10:33)Ste Fan schrieb: Kacke wuerde ich so nicht sagen - man muss sich nur im klaren sein ueber was die Untersuchung damals war.

Ich würde mal schätzen das >99% die darüber reden und/oder danach planen die originale Regel nicht kennen.

Nur mal angenommen ein Börsianer steht morgens auf und sieht sein Depot nach einer kurzfristigen Ralley seiner soliden Wasserstoffaktion bei 1mio €.
Er rechnet nach "Oh! 4%=40.000€, das reicht mir", ruft seinen Chef an und kündigt.

Die 40k löst er aus dem Depot raus und macht sich ein schönes Leben.

Ein Jahr später steht das Depot nur noch bei 600k weil die USA gerade irgendwo wieder Krieg anzetteln und die Überbewertungen aus der Rally abgebaut wurden.
Dann bedeuten die 40k schon 6,67%. Und die werden zu einer Marktlage abgehoben wenn es sich eigentlich lohnen würde eher das Geld im Depot zu lassen.

Nach 2-3 weiteren Jahren mit einiges an negativer Rendite und x Jahre 40k Abhebungen ist es sgar nicht so unwahrscheinlich das so ein Depot dann auch mal im Wert bei 400k bewegt.
Weitere Auszahlungen wären schon 10% vom Depotwert.

Ok, wir kennen die Untersuchungen nach dem "alles wieder gut wird". Das sagt das Papier und kluge Professoren.
Aber es kann mit niemand erzählen das ein Privatier beim Anblick eines solchen schmelzenden Depot ruhig bleibt und sein Leben genießen kann.

Kurz gesagt: Man sollte die 4% Regel in seiner Gesamtheit stark überdenken.

Selbst wenn das Mathematisch funktioniert muss immer noch beachtet werden, dass dahinter ein Mensch steht der die Suppe der statistischen Außreißer mental und finanziell auslöffeln muss.
Und selbst die Regel auf 3% oder 2% zu ändern wäre Blödsinn, weil ja ein Fehler in der Systematik ist.

Wenn ich jetzt schlicht und einfach behaupten würde das man maximal 75% der jährlichen Dividenden als Auszahlungsbetrag ansehen kann, aus weltweit gestreuten Blue-Chip-Aktien, dann läge ich wahrscheinlich sehr viel näher an der Wahrheit als die 4% Regel.

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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#42
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

Du argumentierst gegen ein Konzept, weil es für den Spezialfall einer sehr mangelhaften Diversifizierung nicht funktioniert. Und dann führst du ein völlig anderes Anlagekonzept als Beispiel auf, für das dann deine eigene Idee funktioniert. Wäre es nicht viel sinnvoller, nachzuweisen, dass die 4% Regel für ein "weltweit gestreutes Blue-Chip-Aktien" Depot mit Dividendenfocus nicht funktioniert, sehr wohl aber mit deinem Ansatz? Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...

Mein Dividendendepot wurde vor 1990 "gegründet" und ich besitze tatsächlich noch Werte aus dieser Zeit. Wenn ich diese 35 Jahre zurückblicke, gab es, bereinigt um die kontinuierlichen Zukäufe, niemals die Situation, dass ich 25% weniger Dividende als im Vorjahr bezogen habe. Daher behaupte ich mal basierend auf meiner Erfahrung, dass bei einem gut diversifizierten Depot ein 25%iger Rückgang der Dividendeneinnahmen ein äusserst unwahrscheinlicher Event ist. Ich finde deinen Ansatz gar nicht schlecht, denke aber, dass man durchaus mit 90% kalkulieren kann. Das größte Risiko dürften vermutlich  Währungsschwankungen sein.
#43
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(30.07.2023, 15:52)Kai_Eric schrieb: Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...

Unsere Meinungen sind gar nicht so weit voneinander entfernt.

Natürlich könnte man ein und die selbe Regel nicht strikt auf verschiedene Portfolios anweden, aber es wird doch trotzdem ständig gemacht mit der 4 % Regel.
Egal ob Youtuber ein 70/30 Portfolio, Einzelaktien oder sogar Kryptobeimischungen haben. Immer wieder "4% Regel".
Das ist Standard geworden.

Im Moment habe ich viele Unternehmen die die Dividende gekürzt haben. Andere Unternehmen gleichen das aus und in der Einzahlphase fließen ja noch Summen ins Portfolio rein.
Trotz Einzahlungen und Reinvestion der Dividenden werde ich wahrscheinlich in 2023 in Summe ähnliche Dividenden wie in 2022 erhalten.
Unter dem Strich entspricht das in etwa dann deinen 90%. Was spricht gegen Reserven?

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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#44
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(30.07.2023, 16:16)Vahana schrieb: Im Moment habe ich viele Unternehmen die die Dividende gekürzt haben. Andere Unternehmen gleichen das aus und in der Einzahlphase fließen ja noch Summen ins Portfolio rein.
Trotz Einzahlungen und Reinvestion der Dividenden werde ich wahrscheinlich in 2023 in Summe ähnliche Dividenden wie in 2022 erhalten.
Unter dem Strich entspricht das in etwa dann deinen 90%. Was spricht gegen Reserven?
Nichts. Kann man natürlich immer einplanen. Wie viele Reserven brauchst du?

Dein Depot ist, soweit ich das überblicken kann, zumindest unter regionalen Gesichtspunkten nicht breit diversifiziert. Daher läufts bei dir vermutlich aktuell ein wenig speziell.
#45
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

Ich glaube es gibt keine wirklich gute Entnahme Strategie. Man muss einfach bedenken dass man nicht ewig lebt. Ich habe in den letzten 10 Jahren mehr als hundert Prozent meines Original Investments entnommen, man will ja auch leben. Trotzdem sind meine verbleibenden Aktien heute mehr wert als vor 10 Jahren. Ich könnte also theoretisch 100% Verlust haben und hätte immer noch Geld verdient... und ich würde singen "que me quiten lo bailado", also ungefähr "sollen sie doch versuchen mir das schon getanzte wegzunehmen!".

Ich habe einen Haufen Erben, aber dann muss ich auch sagen dass es mir selbst nicht gut getan hätte wenn ich mein Geld geerbt hätte. Also versuche ich es noch selbst zu verprassen bevor ich den Löffel abgebe.

Ich habe eine sehr einfache Entnahme Strategie: ich nehme ungefähr alle zwei Jahre so viel Kohle raus wie ich in zwei Jahren brauche. Auf Kredit, weil wie ja jeder weiss, cash is trash.

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#46
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(29.07.2023, 19:18)bimbes schrieb: das letzte Hemd hat keine Taschen...
da reicht dann auch ein geringerer Betrag, oder höhere Entnahmen pro Monat
aber wie immer, jeder nach seiner Façon (Friedrich II)

Tup
die Erben freuen sich immer und das FA
Moment: war das Kapital nicht schon versteuert

egal, auch mit dem letzten Hemd wird anderen Freude bereitet Tup
#47
Notiz 

RE: Entnahmestrategien

(31.07.2023, 17:32)Noni-Binder schrieb: Tup
die Erben freuen sich immer und das FA
Moment: war das Kapital nicht schon versteuert

egal, auch mit dem letzten Hemd wird anderen Freude bereitet Tup

"schenken mit warmer Hand ist besser, als mit kalter Hand"

so hieß es zu Großelterns Zeiten.
heute bei den möglicherweise explodierenden Kosten im Alter, Pflege etc., kann dieses zum traurigen Ende führen.

"geschenkt ist geschenkt" Wonder

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