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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 10:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2024, 10:22 von J R.)
deafstock fragt:
Zitat:Mich würde brennend interessieren, was diese hohe Verschuldung auf die amerikanische Aktien auswirken passiert?
die Frage interessiert mich auch, wie das in den Staaten ablaufen könnte. Ein kleiner Vorgeschmack war vor zwei Jahren zu sehen als die neue britische Premierministerin Truss einen unreifen Haushaltsplan einreichte. Der Bondmarkt revoltierte, die Zinsen schossen nach oben, die Währung stürzte ab. Die britische Zentralbank musste mit massiven Stützungskäufe die Situation retten.
in diesem Artikel vom Mai 2024 wird aufgezeigt was für Handlungsmöglichkeiten die US-Regierung hat.
https://themarket.ch/the-big-picture/wer...n-ld.11264
Zitat:Werden Staatsschulden zu einem Problem für die Börsen?
Die Verschuldung der USA und anderer westlicher Staaten liegt auf dem höchsten Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg. Was bedeutet das für die Finanzmärkte? The Market liefert eine Szenarienanalyse.
Der Autor macht eine verdammt gute Szenarienanalyse, gut verständlich auch für Laien. Er kommt zum Schluss, dass es auf eine Inflationierung der Schulden hinauslaufen wird. Seine prophetischen Worte
Zitat:... Wer weiss, vielleicht signalisieren die Preise für Gold, Silber oder Bitcoin bereits, dass sie erkannt haben, wie die Zukunft aussehen wird ...
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 12:52
(22.09.2024, 10:15)J R schrieb: Der Autor macht eine verdammt gute Szenarienanalyse, gut verständlich auch für Laien. Er kommt zum Schluss, dass es auf eine Inflationierung der Schulden hinauslaufen wird. Seine prophetischen Worte
Dafür muss man kein Prophet sein.
Es gibt keine andere Lösung. Also bleibt nur diese übrig.
Übrigens werden nicht nur die Schulden inflationiert, sondern auch alle Guthaben.
Für den Aktienmarkt ist das kurzfristig erstmal schlecht, weil die Gehälter nicht sofort mit der Inflation wachsen, anschließend neutralisiert der Markt das wieder über die Jahre.
Trotzdem zahlen wir auf Inflationsgewinne Steuern. Also für uns ist es in jedem Fall schlecht.
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 12:53
Zinszahlung der USA pro Jahr: 1 Billion 89 Milliarden 85 Million
https://fred.stlouisfed.org/series/A091RC1Q027SBEA#0
Dagegen wirken die 40 Mrd. bei uns geradezu mikrig:
https://www.bundesrechnungshof.de/DE/0_h..._node.html
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 13:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2024, 13:43 von Speculatius.)
(22.09.2024, 12:53)saphir schrieb: Zinszahlung der USA pro Jahr: 1 Billion 89 Milliarden 85 Million
https://fred.stlouisfed.org/series/A091RC1Q027SBEA#0
Laut Statista sollen es per Ende 2023 "nur" 875 Milliarden Dollar gewesen sein, keine Ahnung, woher die Differenz kommt.
https://de.statista.com/statistik/daten/...n-den-usa/
Die Billionengrenze dürfte in diesem Jahr dann aber geknackt werden.
(22.09.2024, 12:52)Vahana schrieb: Dafür muss man kein Prophet sein.
Es gibt keine andere Lösung. Also bleibt nur diese übrig.
Doch, gibt es.
Schuldenschnitt und Sondersteuern bzw. Steuererhöhungen.
Wie ich bereits erwähnte.
Ich könnte mir sehr gut eine Mischung aus allen dreien vorstellen:
1. Einmalige Vermögensabgabe (=Sondersteuer) für Reische
2. Schuldenschnitt für nichtamerikanische Bondholder mit einem noch festzusetzenden Prozentsatz
3. Der Rest wird weginflationiert
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 13:39
Schuldenschnitt mit wem?
Steuererhöhungen funktionieren nur in Deutschland mit klatschender Wählerschaft. Außerdem ist die Summe gar nicht aufzubringen.
Beides ist unrealistisch.
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 13:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2024, 13:42 von Speculatius.)
(22.09.2024, 13:39)Vahana schrieb: Schuldenschnitt mit wem?
Steuererhöhungen funktionieren nur in Deutschland mit klatschender Wählerschaft. Außerdem ist die Summe gar nicht aufzubringen.
Ich könnte mir sehr gut eine Mischung aus allen dreien vorstellen:
1. Einmalige Vermögensabgabe (=Sondersteuer) für die Reischen
2. Schuldenschnitt für nichtamerikanische Bondholder mit einem noch festzusetzenden Prozentsatz
3. Der Rest wird weginflationiert
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 22.09.2024, 17:12
1. Das wäre ein Tropfen auf den heißen Stein. Hat man alles schon durchgerechnet. Außerdem haben die "Reichen" ihr Cash in Vermögenswerten und nicht Cash.
2. Und wer sollte danach jemals wieder Bonds von so einem Bananenstaat kaufen? Die Anschlusszinsen wären so extrem hoch das die USA danach direkt in die nächste Insolvenz rutschen würden.
3. Ja
Wenn der Dollar nur um 10% abwertet haben die USA auf einen Schlag 3 Billionen Schulden weniger. Damit würde sich schon wieder ein Krieg finanzieren lassen.
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 15.10.2024, 22:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.10.2024, 22:45 von Speculatius.)
Zitat:Weltweite Staatsverschuldung nähert sich 100 Billionen Dollar
Die globale Verschuldung dürfte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bis zum Jahresende die Marke von 100 Billionen US-Dollar erreichen. Unter anderem werde die Verschuldung durch die Kreditaufnahme in den beiden größten Volkswirtschaften USA und China getrieben und mittelfristig weiter steigen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Analyse des IWF. Der Währungsfonds mahnte die Regierungen zu harte Entscheidungen, um die Kreditaufnahme zu stabilisieren.
Mehr: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fin...47614.html
Nur eines verstehe ich nicht: der Währungsfonds "mahnt". Warum eigentlich? Alle erzählen doch, weg mit der Schuldenbremse in Deutschland, dann haben wir endlich auch wieder mehr Wachstum. Und die Schulden werden einfach über die Jahre weginflationiert und gut ist. Oder nicht?
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 16.10.2024, 07:07
Also ich glaube dass nicht die Staatsschulden, sondern die Fehlallokationen und Blasenrisiken das wahre Problem ist. Die Finanzkrise war eine Privatschuldenkrise. Die Immobilienkrise in China war ebenfalls ein Problem der Falschbepreisung der Immobilien die dann zur Verschuldungskrise der Immofinanzierer geführt hat usw.. Japan kann das beliebig weiter betreiben, weil Japan das Geld in Infrastrukur gelenkt hat und nicht in Wirtschaftsblasen.
Es kommt drauf an, was mit dem Geld gemacht wird.
Es heisst im Artikel:
Zitat:"Abwarten ist riskant: Die Erfahrungen der Länder zeigen, dass hohe Schulden negative Marktreaktionen auslösen und den Spielraum für Haushaltsmanöver angesichts negativer Schocks einschränken können", warnen die IWF-Experten.
Vor den Schocks hat man die eigentliche Angst. Die kommen aber aus den Wirtschaftsblasen heraus oder eben nicht.
Von daher denke ich, staatliches Geld für Schulbildung und Infrastruktur bei uns auszugeben wird zu keine Blase hier führen.
Und wenn man jetzt das ganze noch weiter denkt: Fehlallokationen, also Blasenbildung kommt nicht von zu hoher Staatsverschuldung, sondern von zu viel Vermögen welches nicht mehr oder nicht schnell genug, sinnvoll investiert werden kann.
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RE: Weltweite Verschuldung - insbesondere Staatsschulden | 16.10.2024, 09:14
(16.10.2024, 07:07)saphir schrieb: Japan kann das beliebig weiter betreiben, weil Japan das Geld in Infrastrukur gelenkt hat und nicht in Wirtschaftsblasen.
Hieße dann also: man kann die Schuldengrenze erhöhen, wenn das zusätzliche Geld ausschließlich für Investitionen in die Infrastruktur verwendet wird und gleichzeitig die Investitionsquote im Haushalt nicht sinkt. Denn sonst könnte ja ein schlauer Haushälter hergehen und sagen: die zusätzlichen Mittel werden ausschließlich für Infrastrukturprojekte verwendet (diese werden vielleicht auch ganz konkret benannt), parallel dazu werden aber aus dem übrigen steuerfinanzierten Haushalt heimlich im gleichen Umfang Mittel, die für Investitionen vorgesehen waren, in den Sozialhaushalt umgeleitet. Ein solcher "Bauerntrick" muß natürlich verfassungsrechtlich ausgeschlossen werden.
Blieben noch zwei Probleme:
1. Der Zins. Japan konnte sich Jahrzehnte zum Nullzins verschulden. Da spielt die Höhe der Schulden dann keine Rolle, weil der Haushalt nicht durch zusätzliche Zinszahlungen belastet wird. Aber wehe, der Zins steigt!
2. Was ist mit den Investitionen, die zu keiner Produktivitätsverbesserung führen? Beispiel deutsche Energiewende: das noch lauffähige Atomkraftwerk wird aus ideologischen Gründen abgeschaltet und durch ein Gaskraftwerk ersetzt. Dann wurde zwar auch in die Infrastruktur investiert, aber keine Produktivitätssteigerung erreicht. Im Grunde wurde das Geld nur verschwendet.
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