Franzosen wütend - Schiedsrichter ahndet deutsches Vergehen nicht
Die Deutschen ärgern sich über das Remis gegen Frankreich bei der Handball-WM. Dabei waren sie im Glück. Den Franzosen wurden zwei Siebenmeter und eine Überzahl verweigert. Es geht um einen sensiblen Auszeit-Buzzer.
Frankreich war wieder im Angriff. Wieder wurde er jäh durch die Sirene unterbrochen. Und wieder wollte es niemand gewesen sein, die Spieler und Offiziellen auf der deutschen Bank schauten sich ungläubig an.
Bei dieser Weltmeisterschaft müssen die Trainer eine Auszeit bei den Schiedsrichtern anmelden, indem sie auf einen Buzzer, der am Spielfeldrand steht, drücken. „Das elektronische Gerät ist mit der offiziellen Anzeigetafel verbunden, und das Drücken des Buzzers stoppt direkt die Zeit. Zusätzlich wird durch ein Audiosignal allen Parteien klar, dass eine Auszeit beantragt wurde“, heißt es auf der Web-Seite des europäischen Handball-Verbandes.
Doch die Technik scheint viel zu sensibel zu sein. Der deutsche Rückraumspieler Steffen Fäth löste gleich zweimal aus Versehen zwei Mal den Alarm aus und unterbrach damit je einen französischen Angriff. In der Anfangsphase berührte Fäth den Buzzer, als er einem Mitspieler gratulieren wollte, in der 21. Minute streifte er ihn mit seinem Handtuch. Beide Kontakte reichten aus, um den Alarm auszulösen.
Die dänischen Schiedsrichter kehrten daraufhin zur altbewährten Methode zurück, dass die Trainer Auszeiten anmelden müssen, indem sie eine grüne Karte beim Kampfgericht hinterlegen. Die Buzzer wurden unter dem höhnischen Beifall des französischen Trainers Didier Dinart abmontiert.
https://www.welt.de/sport/handball/artic...hland.html