als mein Interesse an der Börse zu leuchten begann, verschlang ich alle Bücher von André Kostolany. Ich bin mit Kostolany quasi aufgewachsen. Von ihm stammt die Aussage: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich."
Ich versuchte um das Jahr 2000 herum wie Kostolany zu sein. Also kaufte ich mir ein Portfolio der besten Internet-Aktien, oder zumindest die Aktien, die ich mit meinem mangelnden Wissensstand für die besten hielt. Darunter waren solche Titel die Xoom.com, Infospace, der Infrastrukturanbieter Earthlink oder die Aktie von Commerce One. Etwa zwei Jahre später brach ich mein Kostolany-Experiment ab. Das investierte Geld hatte sich nahezu komplett in Luft aufgelöst.
Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen? Das ist blöd, dachte ich, Kostolany irrt. Ich wurde Trader. Heute weiß ich, dass ich Kostolany Unrecht getan habe, aber ich weiß auch, dass in Kostolanys Zitat zwei Worte fehlen. Kostolany hätte sagen sollen "Kaufen Sie moderat bewertete Qualitätsaktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an." Denn genau das tat ich nicht. Weder waren meine Investments im Jahr 2000 Qualitätsaktien, noch waren diese Titel moderat bewertet.
Heute bin ich davon überzeugt: "Qualitätsaktien kaufen und liegen zu lassen" ist langfristig ein sicherer Weg zum finanziellen Wohlstand. Wer Qualitätsaktien in einer Krise kauft und liegenlässt, kann damit sogar reich werden. Am deutschen Markt gibt es unzählige Titel, die sich seit der Finanzkrise 2009 mehr als verzehnfacht haben. Einfach? Es spricht sich immer einfach. Und: Viele Menschen erzählen das eine und tun das andere. In "aktien" wollen wir daher einen neuen Maßstab an Integrität setzen.
...
Es wird uns viel Spass bereiten, die besten Unternehmen der Welt zu identifizieren und real in diese zu investieren. Es wird gute Zeiten geben, in denen die Sonne über dem Depot strahlt und es werden schlechte Zeiten kommen. Wichtig für Investoren ist es, die Aktien als Beteiligungen an Firmen zu sehen.
Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger
Dazu habe ich diesen Bericht gefunden. Interessant was man aus solchen Sätzen machen kann (und was vernichten).
Kostolany hat den Satz mehrfach gesagt in verschiedenen Varianten.
Der erste Satz der oben steht stand so in einem seiner Bücher. Welches Buch weiß ich nicht mehr, aber definitiv ohne Krokodil usw.
Im Fernsehen kam noch was mit "Blitz und Donner".
Ich denke die Message von Kostolany lässt viel Interpretationsspielraum, aber genau wegen solchen simplen und greifbaren Weisheiten war er in der Öffentlichkeit sehr beliebt.
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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
Ein guter Anleger hält Aktien über Jahrzehnte
Ein guter Anleger hingegen kauft Aktien und hält sie über Jahrzehnte, z.B. für die Altersvorsorge. Zwischenzeitliche Kursschwankungen interessieren ihn nicht, auch stärkere Einbrüche sitzt er aus. Ein Anleger kann mit einem kleinen Betrag nicht in kurzer Zeit zum Millionär werden. Langfristig kann er aber zu einem großen Vermögen kommen. Der wohl prominenteste Anleger überhaupt, der zu einem der reichsten Männer Amerikas wurde, ist Warren Buffett.
Kostolany selbst sah sich als Spekulant. Erst mit zunehmendem Alter wechselte auch er ins Lager der Anleger. Seinen Lesern empfahl er, sich ins Lager der Anleger zu begeben, da diese im Durchschnitt eine deutlich bessere Börsen-Performance hätten als Spekulanten, von denen nur eine Minderheit zu den Gewinnern zähle. Laut Kostolany gewinnt ein erfolgreicher Spekulant in 100 Fällen 51 Mal, und in 49 Fällen verliert er.
Ein Anleger muss für Kostolany drei Voraussetzungen erfüllen, um eine überlegte Geldanlage tätigen zu können:
Zeit, um über Gelddinge nachdenken zu können;
eine eigene Meinung, um selbstständig handeln zu können und nicht einfach den Herden von Anlegern nachzulaufen oder blind die Empfehlungen von Anlageberatern zu befolgen;
eine gewisse Distanz zu Banken und Gurus, da diese oft recht eigennützig Ratschläge geben.
Ein Spekulant denkt kurzfristig
Im Gegensatz zum Anleger interessieren den Spekulanten alle Nachrichten. Er verfolgt verschiedene Informationskategorien: Geld- und Kreditpolitik, Zinssatz, Konjunkturentwicklung, die internationale Lage, Handelsbilanzen, Geschäftsberichte etc. Er hat eine Strategie, die er mit den täglichen Ereignissen abgleicht und versucht, von den Entwicklungen zu profitieren. Aber er lebe gefährlich, so Kostolany, und müsse wie ein Krokodil mit offenen Augen schlafen. Denn die Spekulation sei eine gefährliche Seefahrt zwischen Vermögen und pleite.
als mein Interesse an der Börse zu leuchten begann, verschlang ich alle Bücher von André Kostolany. Ich bin mit Kostolany quasi aufgewachsen. Von ihm stammt die Aussage: "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich."
Ich versuchte um das Jahr 2000 herum wie Kostolany zu sein. Also kaufte ich mir ein Portfolio der besten Internet-Aktien, oder zumindest die Aktien, die ich mit meinem mangelnden Wissensstand für die besten hielt. Darunter waren solche Titel die Xoom.com, Infospace, der Infrastrukturanbieter Earthlink oder die Aktie von Commerce One. Etwa zwei Jahre später brach ich mein Kostolany-Experiment ab. Das investierte Geld hatte sich nahezu komplett in Luft aufgelöst.
Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen? Das ist blöd, dachte ich, Kostolany irrt. Ich wurde Trader. Heute weiß ich, dass ich Kostolany Unrecht getan habe, aber ich weiß auch, dass in Kostolanys Zitat zwei Worte fehlen. Kostolany hätte sagen sollen "Kaufen Sie moderat bewertete Qualitätsaktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an." Denn genau das tat ich nicht. Weder waren meine Investments im Jahr 2000 Qualitätsaktien, noch waren diese Titel moderat bewertet.
Heute bin ich davon überzeugt: "Qualitätsaktien kaufen und liegen zu lassen" ist langfristig ein sicherer Weg zum finanziellen Wohlstand. Wer Qualitätsaktien in einer Krise kauft und liegenlässt, kann damit sogar reich werden. Am deutschen Markt gibt es unzählige Titel, die sich seit der Finanzkrise 2009 mehr als verzehnfacht haben. Einfach? Es spricht sich immer einfach. Und: Viele Menschen erzählen das eine und tun das andere. In "aktien" wollen wir daher einen neuen Maßstab an Integrität setzen.
...
Es wird uns viel Spass bereiten, die besten Unternehmen der Welt zu identifizieren und real in diese zu investieren. Es wird gute Zeiten geben, in denen die Sonne über dem Depot strahlt und es werden schlechte Zeiten kommen. Wichtig für Investoren ist es, die Aktien als Beteiligungen an Firmen zu sehen.
Viele Grüße
Ihr Simon Betschinger
Dazu habe ich diesen Bericht gefunden. Interessant was man aus solchen Sätzen machen kann (und was vernichten).
Kostolany hat den Satz mehrfach gesagt in verschiedenen Varianten.
Der erste Satz der oben steht stand so in einem seiner Bücher. Welches Buch weiß ich nicht mehr, aber definitiv ohne Krokodil usw.
Im Fernsehen kam noch was mit "Blitz und Donner".
Ich denke die Message von Kostolany lässt viel Interpretationsspielraum, aber genau wegen solchen simplen und greifbaren Weisheiten war er in der Öffentlichkeit sehr beliebt.
(14.01.2019, 18:33)muchmoney schrieb: Ein guter Anleger hält Aktien über Jahrzehnte
Ein guter Anleger hingegen kauft Aktien und hält sie über Jahrzehnte, z.B. für die Altersvorsorge. Zwischenzeitliche Kursschwankungen interessieren ihn nicht, auch stärkere Einbrüche sitzt er aus. Ein Anleger kann mit einem kleinen Betrag nicht in kurzer Zeit zum Millionär werden. Langfristig kann er aber zu einem großen Vermögen kommen. Der wohl prominenteste Anleger überhaupt, der zu einem der reichsten Männer Amerikas wurde, ist Warren Buffett.
Kostolany selbst sah sich als Spekulant. Erst mit zunehmendem Alter wechselte auch er ins Lager der Anleger. Seinen Lesern empfahl er, sich ins Lager der Anleger zu begeben, da diese im Durchschnitt eine deutlich bessere Börsen-Performance hätten als Spekulanten, von denen nur eine Minderheit zu den Gewinnern zähle. Laut Kostolany gewinnt ein erfolgreicher Spekulant in 100 Fällen 51 Mal, und in 49 Fällen verliert er.
Ein Anleger muss für Kostolany drei Voraussetzungen erfüllen, um eine überlegte Geldanlage tätigen zu können:
Zeit, um über Gelddinge nachdenken zu können;
eine eigene Meinung, um selbstständig handeln zu können und nicht einfach den Herden von Anlegern nachzulaufen oder blind die Empfehlungen von Anlageberatern zu befolgen;
eine gewisse Distanz zu Banken und Gurus, da diese oft recht eigennützig Ratschläge geben.
Ein Spekulant denkt kurzfristig
Im Gegensatz zum Anleger interessieren den Spekulanten alle Nachrichten. Er verfolgt verschiedene Informationskategorien: Geld- und Kreditpolitik, Zinssatz, Konjunkturentwicklung, die internationale Lage, Handelsbilanzen, Geschäftsberichte etc. Er hat eine Strategie, die er mit den täglichen Ereignissen abgleicht und versucht, von den Entwicklungen zu profitieren. Aber er lebe gefährlich, so Kostolany, und müsse wie ein Krokodil mit offenen Augen schlafen. Denn die Spekulation sei eine gefährliche Seefahrt zwischen Vermögen und pleite.
Zitat:Man könnte sagen, der Spekulant befindet sich irgendwo zwischen dem Spieler und dem Anleger.(...)
Der Spekulant auf weite Sicht verfolgt verschiedene Grundelemente: Geld- und Kreditpolitik, Zinssatz, wirtschaftliche Expansion, internationale Lage, Handelsbilanzen, Geschäftsberichte und so weiter und lässt sich von den sekundären Tagesnachrichten nicht beeinflussen. Er baut eine intellektuelle Konstruktion und Strategie auf, die er mit den täglichen Ereignissen abgleicht. Mit einem Wort, er hat Ideen, richtige oder falsche, aber Ideen. Das ist der entscheidende Unterschied zum Spieler.
Im Gegensatz zum Finanzier, der zweifellos auch seine Strategie verfolgt und Ideen hat, bleibt der Spekulant passiver Teilnehmer. Er verursacht keine Kursbewegungen, sondern versucht nur, von solchen zu profitieren.(...)
Dennoch lebt er gefährlich und muss sich daran gewöhnen, wie ein Krokodil mit offenen Augen zu schlafen.