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Andreas Clenow
#41
Notiz 

RE: Andreas Clenow

Für alle die sich nicht mehr an mich erinnern (aus dem Aktienboard), ich habe vor 8 Jahren beim VTAD Award mal ein Paper veröffentlicht zum Aktienhandel mit Linearer Regression, für das es auch einen Award gab: https://www.vtad.de/fa/lineare-regressio...n-analyse/

Insofern fand ich das Buch von Clenow natürlich interessant und habe seine Adaption zu dem Thema seinerzeit eigenen Tests unterzogen.
Ich stehe auch in regelmäßigem Austausch mit Urban Jäkle (ich hab auch mal Physik studiert), nur zur Info weil sein Dienst hier an anderer Stelle erwähnt wurde.

Folgendes kann ich sagen (S&P 500 Survivorship Bias frei):

- Wenn man das von Ihm vorgeschlagene Size Management verwendet, hat man nach meiner Analyse durchschnittlich  26 Positionen und 19% Cash-> Average 32 Positionen zu besetzen.
- Die durchschnittliche Positionshaltedauer beträgt weniger als ein Quartal.
Erkenntnis hieraus:
Aufgrund der obigen Kennzahlen (durchschnittlich kurze Haltedauer) und vergleichsweise viele Positionen kann man sich das Rebalancing definitiv sparen.

- Den Backtestzeitraum den Clenow in seinem Buch darstellt ist der mit Abstand beste zu findende Zeitraum im Langfrist Vergleich.
Wenn man das System ab 1959 testet (ohne Rebalancing) kommt man +/- 0 auf die Index Rendite (und das bei "lustiger" 0 Handelskosten-Einstellung).
- Der Drawdown ist, dank Crash in 1987 leider auch erheblich näher an den Index herangerückt (ca -30%).
- Die von Clenow verwendeten Parameter sind im Langfristvergleich keinesfalls die optimalen

Zusammenfassung: nix für mich
#42
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(06.03.2019, 03:34)Lenzelott schrieb: Für alle die sich nicht mehr an mich erinnern (aus dem Aktienboard), ich habe vor 8 Jahren beim VTAD Award mal ein Paper veröffentlicht zum Aktienhandel mit Linearer Regression, für das es auch einen Award gab: https://www.vtad.de/fa/lineare-regressio...n-analyse/

Insofern fand ich das Buch von Clenow natürlich interessant und habe seine Adaption zu dem Thema seinerzeit eigenen Tests unterzogen.
Ich stehe auch in regelmäßigem Austausch mit Urban Jäkle (ich hab auch mal Physik studiert), nur zur Info weil sein Dienst hier an anderer Stelle erwähnt wurde.

Folgendes kann ich sagen (S&P 500 Survivorship Bias frei):

- Wenn man das von Ihm vorgeschlagene Size Management verwendet, hat man nach meiner Analyse durchschnittlich  26 Positionen und 19% Cash-> Average 32 Positionen zu besetzen.
- Die durchschnittliche Positionshaltedauer beträgt weniger als ein Quartal.
Erkenntnis hieraus:
Aufgrund der obigen Kennzahlen (durchschnittlich kurze Haltedauer) und vergleichsweise viele Positionen kann man sich das Rebalancing definitiv sparen.

- Den Backtestzeitraum den Clenow in seinem Buch darstellt ist der mit Abstand beste zu findende Zeitraum im Langfrist Vergleich.
Wenn man das System ab 1959 testet (ohne Rebalancing) kommt man +/- 0 auf die Index Rendite (und das bei "lustiger" 0 Handelskosten-Einstellung).
- Der Drawdown ist, dank Crash in 1987 leider auch erheblich näher an den Index herangerückt (ca -30%).
- Die von Clenow verwendeten Parameter sind im Langfristvergleich keinesfalls die optimalen

Zusammenfassung: nix für mich

Guten Morgen Lenzelott!

Danke für Deine Erkenntnisse!
1987 wurde wesentlich durch einen Tag geprägt?
Da hätte wenig geholfen?
Wo siehst Du die Defizite?
Steigt Clenow zu schnell aus?

Danke!
V
#43
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(06.03.2019, 03:34)Lenzelott schrieb: Für alle die sich nicht mehr an mich erinnern (aus dem Aktienboard), ich habe vor 8 Jahren beim VTAD Award mal ein Paper veröffentlicht zum Aktienhandel mit Linearer Regression, für das es auch einen Award gab: https://www.vtad.de/fa/lineare-regressio...n-analyse/

Insofern fand ich das Buch von Clenow natürlich interessant und habe seine Adaption zu dem Thema seinerzeit eigenen Tests unterzogen.
Ich stehe auch in regelmäßigem Austausch mit Urban Jäkle (ich hab auch mal Physik studiert), nur zur Info weil sein Dienst hier an anderer Stelle erwähnt wurde.

Folgendes kann ich sagen (S&P 500 Survivorship Bias frei):

- Wenn man das von Ihm vorgeschlagene Size Management verwendet, hat man nach meiner Analyse durchschnittlich  26 Positionen und 19% Cash-> Average 32 Positionen zu besetzen.
- Die durchschnittliche Positionshaltedauer beträgt weniger als ein Quartal.
Erkenntnis hieraus:
Aufgrund der obigen Kennzahlen (durchschnittlich kurze Haltedauer) und vergleichsweise viele Positionen kann man sich das Rebalancing definitiv sparen.

- Den Backtestzeitraum den Clenow in seinem Buch darstellt ist der mit Abstand beste zu findende Zeitraum im Langfrist Vergleich.
Wenn man das System ab 1959 testet (ohne Rebalancing) kommt man +/- 0 auf die Index Rendite (und das bei "lustiger" 0 Handelskosten-Einstellung).
- Der Drawdown ist, dank Crash in 1987 leider auch erheblich näher an den Index herangerückt (ca -30%).
- Die von Clenow verwendeten Parameter sind im Langfristvergleich keinesfalls die optimalen

Zusammenfassung: nix für mich

Tup
#44
Notiz 

RE: Andreas Clenow

Danke Lenzelott, sehr interessant.

Ich tüftle vor allem noch an der idealen Ausstiegsstrategie. Meine bescheidenen und händischen Tests ergaben für mich ein seltsames Bild: je länger gehalten desto höher der Ertrag. Also nicht rauswerfen wenn das Momentum vorbei zu sein scheint. Wenn es nämlich zurück kehrt ist es noch viel stärker.

Zusammen mit einem Hebel tendiere ich zu einer Push-Strategie: wann immer der Ziel-Hebel überschritten wird weil man neue Positionen kaufen will oder weil die Positionen an Wert verloren haben so wird in der Reihenfolge des Alters der Position verkauft was unter dem 100-Tages Durchschnitt liegt.

Vorteil: man kann alles kaufen was interessant erscheint, man ist bei den grossen Gewinnern praktisch immer dabei und man lutscht sie komplett aus und in Hausse Phasen sorgt der Hebel für neues Kapital. Nachteil: man kann grosse Teile der Gewinne wieder abgeben.

Was habt Ihr für Ausstiegs Strategien?
#45
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(06.03.2019, 10:02)Guten Morgen Lenzelott! schrieb: Danke für Deine Erkenntnisse!
1987 wurde wesentlich durch einen Tag geprägt?
Da hätte wenig geholfen?
Wo siehst Du die Defizite?
Steigt Clenow zu schnell aus?

Danke!

1987 wurde wie Du schon festgestellt hast im wesentlich durch einen Tag geprägt, da lässt sich wenig machen.
Man könnte auf die Idee kommen den SMA als Stop in den Markt zu legen, allerdings hättest Du an dem Tag wahrscheinlich beliebig viel Slipage bekommen.

Defizite nach meinen Erkenntnissen über Momentum:
- Momentum Selektions Zeitfenster mit 90 Tagen mMn zu kurz. Alle meine Ergebnisse zeigen dass ein 12 Monats Momentum (oder vergleichbarere Metrik wie Linregslope*R²)  bessere Ergebnisse liefert
- Wöchentliche Rotation ist Mist, viel zu viele Whipsaws. Monatliche Rotation ist deutlich besser. (das liegt am 1 Monats Reversal im Momentum Bereich -> die Top-Performer auf 1 Monatssicht sind im nächsten Monat die Verlierer und umgekehrt. Bei einem kurzen Momentumfenster dass man betrachtet spielt der letzte Monat erheblich ins Gesamtergebnis)
- Reallocation ist Mist. Ewig viel Arbeit und Trading Kosten für nix
- Momentum würde ich eher im Growth Bereich verwenden (Nasdaq 100) und dann ein konzentriertes Portfolio aufbauen von 10 Titeln.
#46
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(06.03.2019, 20:13)Lenzelott schrieb:
(06.03.2019, 10:02)Guten Morgen Lenzelott! schrieb: Danke für Deine Erkenntnisse!
1987 wurde wesentlich durch einen Tag geprägt?
Da hätte wenig geholfen?
Wo siehst Du die Defizite?
Steigt Clenow zu schnell aus?

Danke!

1987 wurde wie Du schon festgestellt hast im wesentlich durch einen Tag geprägt, da lässt sich wenig machen.
Man könnte auf die Idee kommen den SMA als Stop in den Markt zu legen, allerdings hättest Du an dem Tag wahrscheinlich beliebig viel Slipage bekommen.

Defizite nach meinen Erkenntnissen über Momentum:
- Momentum Selektions Zeitfenster mit 90 Tagen mMn zu kurz. Alle meine Ergebnisse zeigen dass ein 12 Monats Momentum (oder vergleichbarere Metrik wie Linregslope*R²)  bessere Ergebnisse liefert
- Wöchentliche Rotation ist Mist, viel zu viele Whipsaws. Monatliche Rotation ist deutlich besser. (das liegt am 1 Monats Reversal im Momentum Bereich -> die Top-Performer auf 1 Monatssicht sind im nächsten Monat die Verlierer und umgekehrt. Bei einem kurzen Momentumfenster dass man betrachtet spielt der letzte Monat erheblich ins Gesamtergebnis)
- Reallocation ist Mist. Ewig viel Arbeit und Trading Kosten für nix
- Momentum würde ich eher im Growth Bereich verwenden (Nasdaq 100) und dann ein konzentriertes Portfolio aufbauen von 10 Titeln.

Beachtlich Tup  Mal abgesehen zum 12 Monats Momentum kann ich alles andere so unterschreiben.
#47
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(07.03.2019, 00:18)atze2000 schrieb:
(06.03.2019, 20:13)Lenzelott schrieb:
(06.03.2019, 10:02)Guten Morgen Lenzelott! schrieb: Danke für Deine Erkenntnisse!
1987 wurde wesentlich durch einen Tag geprägt?
Da hätte wenig geholfen?
Wo siehst Du die Defizite?
Steigt Clenow zu schnell aus?

Danke!

1987 wurde wie Du schon festgestellt hast im wesentlich durch einen Tag geprägt, da lässt sich wenig machen.
Man könnte auf die Idee kommen den SMA als Stop in den Markt zu legen, allerdings hättest Du an dem Tag wahrscheinlich beliebig viel Slipage bekommen.

Defizite nach meinen Erkenntnissen über Momentum:
- Momentum Selektions Zeitfenster mit 90 Tagen mMn zu kurz. Alle meine Ergebnisse zeigen dass ein 12 Monats Momentum (oder vergleichbarere Metrik wie Linregslope*R²)  bessere Ergebnisse liefert
- Wöchentliche Rotation ist Mist, viel zu viele Whipsaws. Monatliche Rotation ist deutlich besser. (das liegt am 1 Monats Reversal im Momentum Bereich -> die Top-Performer auf 1 Monatssicht sind im nächsten Monat die Verlierer und umgekehrt. Bei einem kurzen Momentumfenster dass man betrachtet spielt der letzte Monat erheblich ins Gesamtergebnis)
- Reallocation ist Mist. Ewig viel Arbeit und Trading Kosten für nix
- Momentum würde ich eher im Growth Bereich verwenden (Nasdaq 100) und dann ein konzentriertes Portfolio aufbauen von 10 Titeln.

Beachtlich Tup  Mal abgesehen zum 12 Monats Momentum kann ich alles andere so unterschreiben.

Wenn ich das richtig sehe, dann selektiert Urban Jäkle nur zum Monatsanfang.
Er sortiert 5 Universen nach Faber, zum Monatsanfang.
Nur die stärksten 3 werden weiter untersucht (nach Clenow) , manchmal sind es nur 1 oder 2 Universen, sie müssen über dem 10er SMA auf Monatsebene stehen.
#48
Notiz 

RE: Andreas Clenow

(06.03.2019, 20:13)Lenzelott schrieb: Defizite nach meinen Erkenntnissen über Momentum:
- Momentum Selektions Zeitfenster mit 90 Tagen mMn zu kurz. Alle meine Ergebnisse zeigen dass ein 12 Monats Momentum (oder vergleichbarere Metrik wie Linregslope*R²)  bessere Ergebnisse liefert
- Momentum würde ich eher im Growth Bereich verwenden (Nasdaq 100) und dann ein konzentriertes Portfolio aufbauen von 10 Titeln.

Schön wieder von Dir zu hören.  Tup

Ein paar Fragen dazu hätte ich welche Du wahrscheinlich aus dem ff beantworten kannst. Smile


Ich nutze bei meinem Mometnum System die absolute 12 Monatsmomentum.
Also Kurs von vor 12 Monaten vs. Kurs heute = veränderung in Prozent.

War es in der Vergangenheit besser die absolute Performance zu nehmen oder einen 12 Monats RSL?

Die zweite Frage wäre zum Zeitraum. Du sagst 12 Monate liefert die besten Ergebnisse.
Die Jungs von quant-investing sagen immer das die 6 Monate (mit Einzeltitel + Funda Kriterium) nochmals besser abschneiden als die 12 Monate. Daher sehr interessant dass Du das anders siehst?

Damit hängt auch noch eine weitere Frage zusammen die sich auf eine alte O´Shaughnessy Strategie bezieht: Tiny Titans
Ich möchte gerne noch einen unaufwendigen Ansatz im US Micro Cap bereich anwenden.

Hier fallen mir vier Möglichkeiten ein und ich weiß nicht welche die sinnvollste ist.
Natürlich auch hier die Frage absolute 12 M Performance vs. 12 Monats RSL. Nounder

1.
US$ 25 million <= MktCapM <= US$ 250 million (basis year 2000) adjusted yearly
Current P/S ratio is < 1
Take the top 10 stocks with the highest 52 week Relative Price Strength
Kauf am 01.07 halten bis 30.06

2.

US$ 25 million <= MktCapM <= US$ 250 million (basis year 2000) adjusted yearly
Current P/S ratio is < 1
Take the top 10 stocks with the highest 26 week Relative Price Strength
Kauf am 01.07 halten bis 30.06


Die zwei schlechtesten Saisonalen Monate umschiffen?


3.
US$ 25 million <= MktCapM <= US$ 250 million (basis year 2000) adjusted yearly
Current P/S ratio is < 1
Take the top 10 stocks with the highest 52 week Relative Price Strength
Kauf am 01.10 halten bis 31.07

4.
US$ 25 million <= MktCapM <= US$ 250 million (basis year 2000) adjusted yearly
Current P/S ratio is < 1
Take the top 10 stocks with the highest 26 week Relative Price Strength
Kauf am 01.10 halten bis 31.07

__________________
"Wo das Chaos auf die Ordnung trifft, gewinnt meist das Chaos, weil es besser organisiert ist."
(Friedrich Nietzsche)

#49
Notiz 

RE: Andreas Clenow

Tiny Titans kannst Du selber mit Equitys Lab sehr einfach backtesten.
Der Screener wird sogar mitgeliefert. 
Einen entsprechenden Blog Eintrag von Henry findest Du hier: https://www.equitieslab.com/oshaughnessy/
#50
Notiz 

RE: Andreas Clenow

Zitat:Die zweite Frage wäre zum Zeitraum. Du sagst 12 Monate liefert die besten Ergebnisse.

Die Jungs von quant-investing sagen immer das die 6 Monate (mit Einzeltitel + Funda Kriterium) nochmals besser abschneiden als die 12 Monate. Daher sehr interessant dass Du das anders siehst?


Ich sehe das nicht so, ich hab das so  getestet.  Irony 

Ich beziehe mich bei meiner Aussage auf reines Momentum von Einzelaktien (RSL oder ROC) ohne weitere Fundamentale Vorfilter.
Und da habe ich definitiv die besten Ergebnisse mit 12 Monaten.


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