(25.07.2021, 23:13)Vahana schrieb: Die Pionierarbeit.
Wäre Tesla nicht gewesen, dann hätten andere Hersteller ganz sicher nicht von alleine ihre eigene Existenzgrundlage untergraben.
Musk hat vorgemacht das es funktioniert und alle anderen mussten auf staatlichen Druck hin nachziehen.
Ich weiß nicht. Man muss ja nicht so tun, als wäre ein E-Fahrzeug etwas besonders kompliziertes. Rocket Science. In Regensburg hatten wir schon in den 90er Jahren an E-Antrieben gearbeitet. Dabei ging es um die Aufbau- und Verbindungstechnik der Inverter. Da waren wir der Zeit weit voraus. BMW hatte Ende der 80er, Anfang der 90er Jahren in Neunburg v.W. die erste solarbetriebene Wasserstofftankstelle errichtet. Die waren ihrer Zeit auch weit voraus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Solar-Wass..._vorm_Wald
Musk war mit Tesla lediglich zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der staatliche Druck hat den Rest bewirkt. Man darf nicht vergessen, dass es Tesla schon seit 2003 gibt. Das erste Fahrzeug gab es 2008. VW ist seit den 70er Jahren am Ball, den erste elektrischen Bulli, den T2 gab es 1972.
Knackpunkt waren und sind die Batterien und da kann ich mich noch an Diskussionen erinnern, da gab es Tesla noch gar nicht. Da gab es doch mal den Film, "Warum das Elektroauto sterben musste", ein Film über, nein, nicht Tesla, sondern den EV1 von GM.
https://en.wikipedia.org/wiki/General_Motors_EV1
Dort kam auch Stanford R. Ovshinsky zu Wort, der Erfinder der Ovonic Battery (das Unternehmen wurde später an BASF verkauft).
https://en.wikipedia.org/wiki/Stanford_R._Ovshinsky
Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Das einzige, was Tesla groß macht, ist ein gewisser Kultstatus, der um Musk aufgebaut wird. Kleine Geister schreien nach großen Führern, das kennen wir alle und so werden Dinge erfunden, die gar nicht wahr sind. Die Timeline der praktikablen BEV zeigt anderes, als Pionierarbeit. Lassen wir dabei mal die Vorjahrtausender weg:
Renault Zoe: 2005 (Serie: 2012)
Tesla Roadster (first generation): 2006 (Serie 2008)
Tesla Model S: 2009 (Serie 2012)
BMW i3: 2011 (Serie 2013)
VW lassen wir mal außen vor, denn die sind seit den 70ern dabei (CityStromer).
https://www.volkswagen-newsroom.com/en/s...years-4373
Tesla Model 3: 2006 (Serie 2017)
Eine gewisse Pionierarbeit bei den BEVs seitens Tesla ist hier nicht erkennbar (bis auf das eigene Ladenetz, welches wohl der Schlüssel zum Erfolg war). Eher viel Geschrei und Getöse in sozialen Medien, Lügen und leere Versprechungen, also das, was die Welt wohl heute hören will, sonst verschwindet man in der Wahrnehmung (man denke an Trump, der angehimmelt wurde, weil er eben kein Blatt vor den Mund genommen hat. "Endlich sagt mal einer, was Sache ist", auch wenn es falsch oder nicht zu den Regeln des sozialen Miteinander passt). Das haben die konservativen Hersteller nicht drauf. Da sind alte Herren am Werk, die mit Ruhe und Bedacht agieren. Kennt die überhaupt jemand namentlich?
Tesla hat keine Marken, nur eine Handvoll Modelle. VW ist da mit seinem breiten Konzern auch breiter aufgestellt. Das sieht man auch an den Zulassungszahlen:
https://de.statista.com/statistik/daten/...in-europa/
"Von Januar bis Mai 2021 war der ID.3 von Volkswagen eines der beliebtesten Elektroautos in Europa."
Und den gibt es erst seit Ende 2020 als Serie. Schauen wir einfach heute auf die Earnings und auf die Reaktionen. Wenn Tesla eine Handvoll Fahrzeuge mehr verkauft als letztes Quartal, wird das als großes Event gefeiert. Wenn der VW-Konzern innerhalb kurzer Zeit mehr Zulassungen als Tesla hat, wird das als gegeben hingenommen. Is halt so.
Für mich ist Tesla kein Long-term-Investment aber aufgrund seiner extremen Volatilität hervorragend geeignet, darauf Optionen zu verkaufen. Da ich das Nerd-Aufwärtspotenzial höher bewerte als das das Abwärtspotenzial, werde ich weiterhin Puts verkaufen.