(01.12.2021, 15:13)Omoide schrieb: November war ganz gut. Bin sehr zufrieden.

Symbole habe ich geschwärzt, weil ich zum Teil weniger liquide Aktien handle. Wenn da dann ein paar Profis aus TS mittraden, dann wird es schwieriger 

Gut gemacht!
Jetzt fehlt nur noch der YT-Kanal.

(01.12.2021, 18:23)Bauernlümmel schrieb: Gut gemacht!
Jetzt fehlt nur noch der YT-Kanal.

Auch wenn's ein Scherz war.
Da er offensichtlich was kann, fehlt der eben gerade nicht.

in der heutigen FAZ wird ein Daytrader porträtiert, leider ist der Artikel hinter einer Paywall verborgen. Selbst schuld liebe FAZ, da macht der Link keinen Sinn. Der Artikel heisst "der disziplinierte Rendite-Jäger". Tim Grüger ist aber auch auf YT aktiv, habe mir mal das Präsentationsvideo "Ein Tag mit Daytradern von TradingFreaks" angesehen.

Dies vor dem Hintergrund der Ausgangsfrage des Threaderstellers, aber ich kann keine Antwort auf die Frage nach dem Erfolg geben. Dass die Seminare mit rund 2 Riesen nicht allzu teuer sind, sollte zu denken geben

Im Video sitzt der Daytrader vor einem Rechner mit zwei Monitoren, die Handelsstrategie ist klar: es geht um Newstrading. Links ist die Seite ransquawk zu sehen, was mir sympathisch ist, gehört die Seite via businesswire doch zum Berkshire Hathaway-Konzern. Bei Newstrading ist Schnelligkeit essentiell, aber vermutlich ist selbst die schnellste veröffentlichte Nachricht immer noch zu langsam gegen die absoluten Profis. Der Trader muss trotzdem mittels eingeübter Techniken das beste Ergebnis aus dem zufälligen Ereignissen herausholen.

der rechte Monitor zeigt ein Chartbild mit relativ wenig Analyse. Einige gerade Linien zeigen vermutlich Einstiege und Limits an, der Chart selbst wird in Kerzen angezeigt, Zeitrahmen unbekannt. Nebem dem Chart wird ein rudimentäres Orderbuch angezeigt, also die Bid and Asks. Ich bezweifle dass man so Schwankungen im Order flow traden kann, aber es blinkt so schön.

Das Bild erinnert mich sehr an Charts von CMC markets. Man sieht auch ein kleines blaues Fenster mit dem aktuellen Kurs in bid und ask-Feld. Offenbar arbeitet der Anbieter mit CMC zusammen, denn in einer Szene steht der Trader vor einem grossen Monitor, angezeigt wird die CMC Plattform. Bei denen störte mich immer der fixe Spread, aber na ja, die wollen auch leben...

Ich will den Anbieter nicht schlechtmachen und bin froh über jeden, der sich mit der Materie beschäftigt. Lieber das als irgendein Sozi, meine Meinung. Es gibt aber doch ein paar Gedanken dazu:

Hätte mir gewünscht, dass der Anbieter mit einem der "guten" US Broker arbeitet, aber es werden stattdessen Broker aus Zypern empfohlen. Angesichts der Rechtslage und der Kosten einheimischer Broker ist die Auswahl sinnvoll, aber mMn nicht konsequent.

Zu steuerlichen und rechtlichen Fragen habe ich nichts gefunden, aber das müsste dringend aufgenommen werden.

mir ist auch klar, dass in dem Promo-Video nicht alles gezeigt wird, so auf den ersten Blick is es ganz ok, es hat den richtigen spirit. Mir hilft es nur nicht weiter, habe da andere Ziele.

(05.12.2021, 21:29)J R schrieb: Bei Newstrading ist Schnelligkeit essentiell, aber vermutlich ist selbst die schnellste veröffentlichte Nachricht immer noch zu langsam gegen die absoluten Profis. 

na ja - die absolut überwiegende Mehrheit der seriösen wissenschaftlichen Studien kommt zweifelsfrei zum Ergebnis, dass die Kapitalmärkte effizient bezüglich der zweiten, mittelstarken Form von Informationen sind.

Mit anderen Worten: sobald der gute Day-Trader via Börseninformationsdienste wie Bloomberg, Reuters etc. (oder auch hier im Board via T-Online oder gar Tagesschau.de...   ) die News mitbekommen hat, sind die News schon in den Preisen verarbeitet resp. eskomptiert.

Mit anderen Worten: im Moment der Veröffentlichung einer Information sind diese aus Börsensicht bereits veraltet...

(05.12.2021, 22:07)Kirima schrieb: na ja - die absolut überwiegende Mehrheit der seriösen wissenschaftlichen Studien kommt zweifelsfrei zum Ergebnis, dass die Kapitalmärkte effizient bezüglich der zweiten, mittelstarken Form von Informationen sind.

Mit anderen Worten: sobald der gute Day-Trader via Börseninformationsdienste wie Bloomberg, Reuters etc. (oder auch hier im Board via T-Online oder gar Tagesschau.de...   ) die News mitbekommen hat, sind die News schon in den Preisen verarbeitet resp. eskomptiert.

Mit anderen Worten: im Moment der Veröffentlichung einer Information sind diese aus Börsensicht bereits veraltet...

Newstrading geht schon, wenn alles wirklich reibungslos abläuft. Richtiges Setting, quasi instantanes Handeln, vorher festgelegte Regeln etc. Habe vor Jahren (2015?) mal zum Spass Interactive Brokers und CMC gleichzeitig laufen lassen. Eine richtige Arbitrage war nicht möglich, aber ein gewisser time lag war da. Und der Unterschied zu Seiten wie Godmode oder comdirect war erschreckend.

bin aber raus aus dem Bereich, keine Ahnung wie es jetzt läuft. Stelle mir nur vor, dass man in den Seminaren lernt mit Open Gaps umzugehen und andere Werkzeuge.

Also "tradingfreaks" sind so mit am unteren Rand vom YT-Gesumse angesiedelt, was Seriösität, Durchblick, Ernsthaftigkeit angeht.

Die Jungs sind wohl recht offenkundig selbst an den Märkten ziemlich intensiv und früh gescheitert und versuchen als Broterwerb nun tatsächlich, völlig unbedarften neuen Marktteilnehmern ihre Nonsensdienstleistungen anzudrehen, in dem sie a) Daytrading, b) dann tatsächlich noch Newstrading , c) im Gipfel der Kür das dann auch noch mit einem Bucketshop durchgeführt vermarktend an den Mann bringen wollen.

Handvoll Videos quergeklickt (allerdings länger her) vermittelt einem auch recht durchgehend, dass sie kaum Ahnung von dem haben, worüber sie sprechen; wobei sie schon über sehr wenig wirkich sprechen.
Gibt immer wieder und jeden Morgen eine aufstehende Armee von Deppen, so dass auch sie tatsächlich ihre Quatsch-Seminare etc. auvch noch irgendwie werden umsetzen können.

Insgesamt rangiert das qualitativ fairer Weise aber gar noch unter 'Jens Rabe', 'Tradingcoach Oli' und ähnlichen an sich schon recht peinlichen Knalltüten.

Tradingfreaks - denke das sind eher Schaufelverkäufer. Hatte ich nicht mal was dazu geschrieben das ich vor kurzem
über so einen Anbieter gestolpert bin und mir das Webinar angeschaut habe? Das waren die. Mal ein paar Zahlenspielereien
über die man mal nachdenken kann. Hab das nicht mehr genau im Kopf aber so in die Richtung....

Hatten bis jetzt 500 Kunden - mal 2000 Euro -> 1 Mio Umsatz.
Für die 2000 Euro hat man ein Jahr Zugang zu den Ausbildungsinhalten (meiner Meinung nach in erster Linie Basics). 
Danach kann man für 99 Euro im Monat dabei bleiben. Das sollen um die 400 Kunden sein -> 40.000 Euro Umsatz/Monat. 

Bin in dem Zusammenhang auch über einen Blog gestolpert von einem der verschiedene Tradingausbildungen getestet hat.
Finde ich nicht mehr. Aber soweit ich mich erinnere fand er das ganz OK um ins Thema einzusteigen. Zum Trader macht
einen das nicht - man muss sich weiter ständig mit der Materie befassen, das Wissen vertiefen, usw.

Ich denke das es in erster Linie die Vermittlung von Basics sind. Dazu gibt es dann noch ein paar Vorgehensweisen.
Zum Beispiel es werden Aktien angeschaut bzw. gesucht die charttechnisch interessant aussehen.
Formationen, Durchschnitte, Widerstände, Unterstützungen. Dementsprechend legt man Orders in den Markt - werden
diese ausgelöst wird automatisch eine Take-Profit Verkaufsorder und eine Stop-Loss-Verkaufsorder entsprechend RM/MM
generiert. Mal gewinnt man mal verliert man. In "gutem" Marktumfeld kann das ganz gut funktioneren. In "schwierigem"
Marktumfeld kann das schlechter funktioneren - mit entsprechender Beanspruchung der Psyche. 

Unterm Strich - etwas was man sich selbst mit entsprechender Bücher-Lektüre selbst beibringen kann. 

Nachdem ich das Webinar angeschaut habe wurde ich permanent mit auf Anfänger zugeschnittenen Emails zugemüllt.
Zugeschnitten in die Richtungen mit denen ein Anfänger am Anfang Probleme hat wenn er planlos ist.

Psyche, Verunsicherung, Verluste,....  Für mich wirklich grausig, weil sich da der Eindruck der Schaufelverkäufer für mich
bestätigt hat. Gab auch ein Video mit einem Kunden der von seinem Erfolg erzählt hat, inkl. Präsentation eines Journals.
Nach ein paar Monaten im sehr kleien 4stelligen Bereich. Denke mal nach Steuern braucht der so ca. 1-2 Jahre bis er die
Seminarkosten wieder drin hat. Es sieht aus als wenn es funktionert - aber nur "im kleinen Bereich" und letzten Endes
nur durch RM/MM. RM/MM gehört natürlich immer dazu - aber je fortgeschrittener man wird desto mehr ist das eine Absicherung
und nicht Teil der Strategie.

In Bezug auf Newstrading war irgendwas ich glaube mit dem YEN zu sehen. Glaube das war ein Youtube-Video in der
Art einer Reportage/Film über die Tradingfreaks. Warten auf Veröffentlichung eines Zinsentscheid der japanischen
Zentralbank und bei Bekanntgabe entsprechendes Trading wie oben beschrieben.

Denke so kann man Newstrading schon machen. Schauen wo es interessante Meldungen geben wird
-> Veröffentllichung von entsprechenden Infos (Zinsentsscheid, Quartalszahlen, Arbeitsmarktdaten, etc. pp.)
-> Anschauen von Charts auf die die Veröffentlichung auswirken haben kann
-> Analysieren der Charts (Formationen, Widerstände, Unterstützungen, etc. pp.)
-> Vorgehensweise/Strategie überlegen
-> Orders wie oben beschrieben in den Markt legen die dann ausgelöst werden oder nicht
ggfs. kann man sich auch in beide Richtungen positionieren
-> wenn der Kurs einen Widerstand durchbricht kaufen (Positionierung einer Order hinter dem Widerstand)
-> wenn der Kurs eine Unterstützung durchbricht verkaufen (Positionierung einer Order unter der Unterstützung)
-> kann gut gehen, kann aber auch sein das der Kurs bis dahin läuft, die Order ausgelöst wird und dann wieder
dreht -> RM/MM verhindert das schlimmste und begrenzt den Verlust -> Ergebnis -> die echten Profis haben
die Orders abgefischt.

Was auch möglich ist das man die Veröffentlichung im Auge hat und die Charts im Vorfeld analysiert.
Wenn die Veröffentlichung rauskommt erstmal schauen was passiert - gibt es eine Bewegung mit Trendlinie,
Trendkanal in Richtung einer Unterstützung/Widerstand oder was auch immer was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit
fortsetzt - dann auf diese Bewegung aufspringen, mit RM/MM absichern und die Bewegung/Welle reiten.
Dito wie oben - kann gut gehen, kann schlecht gehen - schlimmeres verhindert ein entsprechendes RM/MM.


Ich weiß nicht ob es letzten Endes genau so ist  - aber nachdem was ich gesehen habe denke ich das es bestenfalls in
diese Richtung geht.

Unterm Strich denke ich das die Freaks ihr Geld in erster Linie mit den Seminaren und danach mit der Monatspauschale
verdienen. Googled man ein bisschen stolpert man über zig Seiten mit Affililate-Links, positiven Bewertungen etc.
Sind auf jeden Fall Profis wenn es darum geht die Möglichkeiten des Internets für Marketing und Verkauf zu nutzen.

Auch interessant mal darüber nachzudenken - für 99 Euro im Monat ist man in einem Chat-Room in dem Tipps & Co
geteilt werden. Irgendwie bekommt man das Gefühl als ob man da in gewisser Weise betreut wird.

Bei 400 aktiven Kunden die dieses Angebot nutzen und den 3-4 Leuten die hinter den Tradingfreaks stecken ist
schwer vorstellbar das es da viel individuelle Betreuung gibt. Da werden dann vielleicht eher Wirtschaftsdaten oder
was in diese Richtung geteilt -> Infos für Newstrading-Möglichkeiten.

Kann mir nur schwer vorstellen das die da auf der einen Seite sehr aktiv sind und auf der anderen Seite gleichzeitig
selbst viel aktiv traden. Denke das Ziel ist da auch nicht mit Trading das Geld zu verdienen, sondern eher die
Abonnentenzahl zu vergrössern. Bei 1000 mtl. zahlenden Kunden sind das 100.000 Euro Umsatz/Monat.....

Am Ende denke ich sind das Basic-Schaufelverkäufer denen es um genau den letzten Punkt geht.

Für jemanden der sich für diese "Ausbildung" entscheidet muss das aber nicht schlecht sein. Wenn die Basics gut
zusammengestellt sind und es einen "roten Faden" gibt, kann das ganze schon sinnvoll sein um in die Thematik
einzusteigen. Vor allem dann wenn er nicht in der Lage ist sich selbst mithilfe von Büchern & Co einen Ausibldungsplan
zusammen zu stellen oder einem eigenen roten Faden zu folgen. Aber was die eben auch sagen - man muss permanent
mit den Unterlagen arbeiten und sich weiter entwickeln. Von daher nicht anders wie wenn man es alleine macht.
Allein ist da vielleicht auch der Knackpunkt - als Kunde und Abonnent hat man zumindest das Gefühl nicht alleine
zu sein.

Es wird halt schon irgendwie die Katze im Sack verkauft. Man weiß vorher nicht was man bekommt.
Ich denke es wird in die Richtung gehen wie ich es beschrieben habe. Also kein "geheimes Insiderwissen" oder
irgendwas in der Art was man sonst nirgends bekommt. Basics, wahrscheinlich gut zusammengepackt, ein roter
Faden, Regeln, Vorgehensweisen, RM/MM. Standardwissen mit dem man mit kleinem Konto und kleinem Risiko
einen kleinen Zusatzverdienst generieren kann. Je nachdem wie das Marktumfeld aussieht kann das ganz gut
und "relativ einfach" funktionieren, oder auch stressig und eine psychische Herausforderung sein bei der schlimmeres
nur durch RM/MM verhindert wird. Frage ist halt wie lange man Lust hat auf so einem Niveau zu traden,
was am Ende dabei rüberkommt und wieviel Zeit man für "ein bisschen Taschengeld" investieren muss - oder
anders gesagt ob sich das ganze am Ende wirklich rechnet. Will man mehr muss man wohl eigene Wege suchen
und finden die weiter gehen und für die man darüberhinaus nochmal einiges mehr an Zeit und Energie reinstecken
muss.

...man muss zwischen den Zeilen Schreiben können...

(05.12.2021, 22:07)Kirima schrieb: na ja - die absolut überwiegende Mehrheit der seriösen wissenschaftlichen Studien kommt zweifelsfrei zum Ergebnis, dass die Kapitalmärkte effizient bezüglich der zweiten, mittelstarken Form von Informationen sind.

Mit anderen Worten: sobald der gute Day-Trader via Börseninformationsdienste wie Bloomberg, Reuters etc. (oder auch hier im Board via T-Online oder gar Tagesschau.de...   ) die News mitbekommen hat, sind die News schon in den Preisen verarbeitet resp. eskomptiert.

Mit anderen Worten: im Moment der Veröffentlichung einer Information sind diese aus Börsensicht bereits veraltet...

Das glaube ich nicht, sonst gäbe es nicht noch Minuten später sehr starke Kursbewegungen. Diese Kursbewegungen sind die Verarbeitung der News.

(07.12.2021, 13:56)jf2 schrieb: Das glaube ich nicht, sonst gäbe es nicht noch Minuten später sehr starke Kursbewegungen. Diese Kursbewegungen sind die Verarbeitung der News.

Die News koennen evt registriert worden sein. Verarbeitet wuerde auch bedeuten dass alle betroffenen Marktteilnehmer die Information nicht nur zur gleichen Zeit erhielten, sondern auch alle sofortig bewerten und sofort und gleichzeitig reagieren. Also der HFT, der Investmentfonds, der Newstrader, etc alle die Informationen gleichzeitig verarbeiten.  
Ist ja nicht wirklich moeglich, die Einpreisung kann im Extremfall sogar Monate dauern : siehe “Post-Earnings-Announcement Drift”