(28.02.2022, 09:57)fahri schrieb: Belarus sendet keine eigene Truppen in die Ukraine, oder habe ich da was verpasst ? 

Von Belarus marschieren russische Streitkräfte und Raketen in die Ukraine, das meinst
du sicherlich ? 

Nein.

"Belarus könnte sich nach US-Geheimdienstinformationen noch am Montag der Militärinvasion Russlands in die Ukraine anschließen. Die Entscheidung des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko, Soldaten ins Nachbarland zu schicken, hänge vom Ausgang der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine ab, zitiert die Nachrichtenagentur AP einen hohen US-Geheimdienstbeamten. "


https://www.handelsblatt.com/politik/int...82126.html

Ah ok, das meintest du - das hatte ich auch schon gehört. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das
nur weiteres Säbelrasseln um Druck auf die Ukraine aufzubauen.

(28.02.2022, 10:34)fahri schrieb: Pete, du wirst lachen - ich kann diesen Gedankengang sogar nachvollziehen und du hast auch im Kern nicht unrecht. Die Risiken sind enorm, die wir derzeit in dieser Konfrontation eingehen.

Aber ich sage dir auch mal eins in aller Deutlichkeit, du und viele Andere (wahrscheinlich mich selber auch eingeschlossen obwohl ich versuche da immer gegen an zu arbeiten !) sind,
ob wir es wahrhaben wollen oder nicht "ewig Gestrige". Wir verschwinden bald von diesem Planeten, und das zu Recht. Unsere Generation hat viel Scheiße gebaut und
die, die von uns die Kinder haben, mich eingeschlossen, haben das leider auch erkannt. Wir hinterlassen den nachfolgenden Generationen schon genug Müll - sprichwörtlich und politisch.

Wir hier im Forum sind doch noch einen Tick spezieller, da sterben Menschen in der Ukraine, die nichts verbrochen haben und wir überlegen uns wie wir daraus Kapital schlagen sollen. Mal ganz
abstrakt betrachtet, sind wir diesbezüglich ziemlich verabscheuungswürdig in den Augen der allermeisten Menschen. Ich schließe mich da vollumfänglich mit ein - nicht falsch verstehen !

Schau dich doch mal um - schau dir die Demonstrationen gestern in Berlin an - da gehen mehr als 100.000 Menschen auf die Straße - aus dem Nichts.

In Russland, obwohl man dann wahrscheinlich im Archipel Gulag verschwindet, trauen sich auch schon tausende auf die Straßen.

Jeder will einfach nur sein Leben leben, seinen Weg gehen, wirtschaftlich klar kommen und die Zeit, die er hier hat genießen. Dieses Recht hattest du auch,
wir alle eigentlich und wir haben viel zu lange zugeschaut das das in anderen Teilen der Welt eben nicht möglich ist.

Ich sehe die Risiken genauso wie du, aber ich sehe auch das ein Verhalten, wie das von Putin - wenn man das jetzt noch einmal durchgehen lässt
und Waffen auf diese Art sprechen lässt, nicht mehr tolerierbar ist. Die gesamte Reaktion in der Welt geht in diese Richtung. Da ist einiges in Bewegung.

Wir erleben hier grade tatsächlich etwas, was ich so nicht für möglich gehalten hätte.

Ich weiß, das du mich für einen hoffnungslosen Träumer und für unrealistisch halten wirst, aber ich glaube fest daran, das wir derzeit
dabei sind den Beginn einer elementare Veränderung auf diesem Planeten mit zu erleben. Die Weltordnung mit der wir groß geworden sind wackelt bedenklich.
Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob das etwas gutes bewirken wird oder wirklich ein Atomkrieg nach sich ziehen wird und vor allem in welchem Umfang !

Aber - die Frage ist Ernst gemeint - du sprichst doch ohnehin immer davon das wir zu viel Leute auf diesem Planeten sind, vielleicht schafft Putin jetzt das was
Corona nicht geschafft hat und ich gehe noch einen Schritt weiter, vielleicht sind viele Menschen bereit, auch das in Kauf zu nehmen als sich immer weiter unterdrücken
und bedrohen zu lassen.

Mal ehrlich, wie wirst du zu diesem Krieg stehen, wenn Putin auch vor deiner Haustür steht - auch sagen

"Hey es ist doch eh klar wie es ausgeht - es ist ok das Putin mir alles weg nimmt und mein Leben zerstört" ?

Genau um diese Fragestellung geht es grade, das ist kein Angriff auf die Ukraine, sondern ein Angriff auf uns Alle.

Es ist etwas, was ich hier schon oft beobachtet habe, vielen fehlt insgesamt einfach die Empathie, du erwartest doch letztendlich
das die Ukrainer aufgeben sollen, damit du/ich unser Leben wieder in Ruhe weiter leben können. Aber was ist, wenn du der Ukrainer bist
und der Westen nur zuschaut ? Ich denke das würde viele Sichtweisen hier und anderswo relativieren.

Ich weiß das ich mit diesen Zeilen nichts verändern werde, aber es wäre gut über solche Dinge viel mehr nachzudenken, denn es sind existenzielle Fragen,
die das schnell aufwirft und es ist diesmal eben nicht "irgendwo weit weg",...es ist hier - direkt vor deiner und meiner Haustür und du solltest nicht davon ausgehen,
das Putin nach der Ukraine "fertig" ist. Er wird sie am Ende einnehmen, da bin ich bei dir. Wenn das aber ohne nennenswerten Widerstand statt findet, dann 
kann es eben sein, das er weiter macht. Ein "weitermachen" würde ich jetzt schon ausschliessen, dafür war die Reaktion viel zu unerwartet und krass für ihn.
Jetzt geht es nur noch darum, das beide Seiten die Gesichert wahren können, das wird auf Kosten der gesamten oder großer Teile der Ukraine statt finden, das
ist mir auch klar. Aber es war und ist wichtig so zu reagieren.

Die Art und Weise wie er derzeit eskalieren (Alarmbereitschaft der atomaren Verteidigungsmechanismen) lässt, zeigt doch das er komplett irritiert ist und mit so viel 
Gegenwehr nicht gerechnet hat und im Moment finde ich das noch gut und bin letztendlich wirklich stolz drauf, das der Westen so entschlossen reagiert hat.

Bei uns sind sogar die Erz Roten Genossen jetzt auch für die Aufrüstung, die sie eh nie verhindern konnten. Fahnen im Wind eben, plötzlich sind die Genossen aus dem Osten nicht mehr populär und somit zum Feind geworden. Kapitalismus überwinden steht immer noch im Parteibuch, Arschkriecherbande!

Wir haben viele Fehler gemacht, aber glaubst Du wirklich dass die neueren Generationen auch nur das geringste besser machen? Ich nicht, jedenfalls sehe ich nichts davon.

Warum darf der Ami ohne Konsequenzen mehrere Angriffskriege führen die mit entlarvten Lügen begründet werden und dann die Klappe so extrem aufreissen wenn Russland das selbe macht? Warum folgt den Amis die ganze Welt? Dessen Präsident bzw. sein Sohn hat doch offensichtliche Beziehungen zur Ukraine die schon im Wahlkampf entlarvt wurden. Man muss halt die Familie oder besser gesagt das Familienvermögen verteidigen, koste es was es wolle. So ein Präsident wäre in fast jedem anderen Land unwählbar gewesen.

Um Deine Frage nach meinem Land zu beantworten: ich hänge nicht daran. Das politische System ist zwar besser als in der EU und bestimmt auch als in Russland und der Ukraine, aber trotzdem weit entfernt von "gut". Ich würde vermutlich meine sieben Sachen packen und abhauen. Es lohnt sich nicht für ein Land zu sterben. Kämpfen würde ich nur für meine eigene persönliche Freiheit, nicht für eine Bande fauler und feiger Politiker die auch weiterhin meine Steuern verprassen wollen und die sich schon längst einen Luxus Tunnel in den Alpen haben bauen lassen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2022....google.de

Flintenuschi gießt fleißig Öl ins Feuer. Korrumpiertes Miststück.

(28.02.2022, 11:02)cubanpete schrieb: ......... 1) Wir haben viele Fehler gemacht, aber glaubst Du wirklich dass die neueren Generationen auch nur das geringste besser machen? Ich nicht, jedenfalls sehe ich nichts davon.

......... 2) Warum darf der Ami ohne Konsequenzen mehrere Angriffskriege führen die mit entlarvten Lügen begründet werden und dann die Klappe so extrem aufreissen wenn Russland das selbe macht? Warum folgt den Amis die ganze Welt? Dessen Präsident bzw. sein Sohn hat doch offensichtliche Beziehungen zur Ukraine die schon im Wahlkampf entlarvt wurden. Man muss halt die Familie oder besser gesagt das Familienvermögen verteidigen, koste es was es wolle. So ein Präsident wäre in fast jedem anderen Land unwählbar gewesen.

.......... 3) Um Deine Frage nach meinem Land zu beantworten: ich hänge nicht daran. Das politische System ist zwar besser als in der EU und bestimmt auch als in Russland und der Ukraine, aber trotzdem weit entfernt von "gut". Ich würde vermutlich meine sieben Sachen packen und abhauen. Es lohnt sich nicht für ein Land zu sterben. Kämpfen würde ich nur für meine eigene persönliche Freiheit, nicht für eine Bande fauler und feiger Politiker die auch weiterhin meine Steuern verprassen wollen und die sich schon längst einen Luxus Tunnel in den Alpen haben bauen lassen.

@ 1) 

Ja das glaube ich wirklich und zwar zu 100 %. Wird doch gern von Vielen hier im Forum immer so verächtlich drüber gesprochen. 
Fridays for Future nur mal als Beispiel (wollen eh nur nicht zur Schule) und die gesamte Bewegung dahinter wird doch hier stets belächelt. 

Die für Ihren Teil haben aber bereits verstanden das es so nicht weiter gehen kann. Ob denen der Gang durch die Instanzen vollumfänglich gelingt und ob sie dann
am Ende ob des Systems nicht auch desillousioniert klein bei geben und sich anpassen, weiss ich heute noch nicht. Aber ich sehe das sie 
vieles besser machen WOLLEN - uns ist das defakto weder gelungen noch war der Wunsch übermäßig groß.

Bei denen ist es Stand Heute einfach noch nicht entschieden ob sie etwas bewegen können. Bei uns schon. Du und ich waren wahrscheinlich nicht auf der Straße wenn 
in der Welt Ungerechtigkeiten passiert sind - die Generation jetzt ist aber unterwegs - siehe gestern in Berlin. Die machen schon was im Rahmen Ihrer Möglichkeiten - 
wie gesagt - ob das am Ende zu etwas führt vermag ich nicht zu beurteilen, aber es gibt schon Dinge die sich bereits geändert haben und noch ändern werden. 

Die Reaktion aktuell auf Putin gehört auch bereits dazu - es sind viele junge Menschen gestern in Berlin gewesen, während wir beide mit unseren dicken Ärschen vor dem 
warmen Kamin gesessen haben und den Sonntag bei Kaffee und Kuchen genossen haben. Wir ziehen diese Generation hier verächtlich als "Erdverglüheranhänger" durch 
den Kakao, aber sie haben eine Bewegung gestartet, die anfangs belächelt wurde und mittlerweile immer mehr Gehör findet. Also ja - ich glaube das es besser wird durch
diese Generation, oder eine der folgenden - sie sind zumindest auf dem Weg.

@ 2)

Ich bin kein Anhänger der USA (mehr) - spätestens als ein Mensch wie Trump an die Macht kam, war klar wie das Land im Innern zerrissen ist und es gibt auch keine
Entschuldigungen für das Verhalten der Amis und die agieren seit jeher im Kern exakt so wie Putin. Bis auf eine Sache - bisher waren sie dort wo sie wirtschaftlich am Ende
des Tages natürlich davon profitiert haben, aber das waren alles i.d.R. Diktaturen. Putin greift aktuell ein demokratisch geführtes Land, welches sich zum Westen
gehörig fühlt, an. Die Amis haben noch kein ostorientiertes Land angegriffen, oder ? Hier geht es nicht um geschichtliche Dinge oder historische Hintergründe,
die Bürger der Ukraine möchten dem Westen zugehören. Das ist ein Unterschied - und aus meiner Sicht ein recht elementarer. 

Ansonsten bin ich bei deiner Meinung über die USA, Biden und Konsorten.

@ 3)

Deine Antwort beinhaltet exakt das was unsere Generation - bis auf Ausnahmen natürlich -  ausgemacht hat. Stichwort: "Wenn Jeder an sich selbst denkt, ist an Alle gedacht."
So sind wir mit den Ressourcen und diesen Planeten umgegangen. Nach uns die Sintflut.

An was - an welchen moralischen Werten - hängst du persönlich denn dann ? Wenn all deine Sachwerte, Immobilien, Geld usw. eingefroren wäre und wirklich nur noch deine 
Siebensachen hättest, würdest du auch dann gehen ? Mit welchem Ziel ? Irgendwo komplett bei 0 anfangen - würdest du das einfach akzeptieren das dein Lebenswerk zerstört wird ? 

Natürlich würde auch ich nicht für irgend einen Politiker kämpfen, aber wenn es um meine persönliche Existenz geht, um alles wofür ich je gelebt und gearbeitet habe, dann sähe das anders aus - 
ich wäre sicher der erste, der erschossen wird und zwar mit vollen Hosen, weil ich absolut keinen Bezug zu millitärischen Dingen habe. Aber das ist das was worüber wir 
grade sprechen. So ergeht es vielen Ukrainern. Das passiert grade direkt vor unserer Haustür.

Ich frage mich oft, warum wir insgesamt so wenig gelernt haben aus der Vergangenheit. Wir - also unsere Generation - sind einfach viel zu satt, schon so geboren worden
und wir haben uns nie existenziellen Fragestellungen widmen müssen, daher ist all das was wir beide hier grade besprechen ohnehin theoretischer Natur, aber da sind
wir wieder beim Stichwort Empathie, ich kann das sehr wohl nachvollziehen was den Menschen da widerfährt und habe eben irgendwie auch das Gefühl das es in der
Welt so nicht weiter gehen kann. Dieses Gefühl teilen ja viele Menschen, deswegen muss das nicht richtig sein, aber daher glaube ich auch das sich da aktuell 
elementar in der Welt etwas ändert und uns das noch gar nicht bewusst ist.

(28.02.2022, 11:47)Kameldieb schrieb: Flintenuschi gießt fleißig Öl ins Feuer. Korrumpiertes Miststück.

Können wir uns nicht insgesamt mal drauf einigen über die eigene Wortwahl nachzudenken -
das gefällt nicht jedem und ist auch eine Frage des Niveaus ?

Ich finde die Wortwahl auch nicht gut, weil es unnötig polarisiert und die Diskussion der Sachlichkeit beraubt...


... aber ich muss immer wieder über den Namen Flinten-Uschi lachen Auch Annegret Kampf-Knarrenbauer fand ich schon herrlich.

Ich bin etwas verwundert, wenn es heißt, meine Generation habe geschlafen.

Gegen Atomwaffen in der BRD, gegen das Waldsterben, gegen Pershing. Nur war damals das mediale Interesse nicht so groß.

(28.02.2022, 12:00)fahri schrieb: Können wir uns nicht insgesamt mal drauf einigen über die eigene Wortwahl nachzudenken -
das gefällt nicht jedem und ist auch eine Frage des Niveaus ?

Also, extra für dich: Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau Ursula von der Leyen, instigiert auf unintelligente Art und Weise. 

(28.02.2022, 12:11)Kameldieb schrieb: Ich bin etwas verwundert, wenn es heißt, meine Generation habe geschlafen.

Gegen Atomwaffen in der BRD, gegen das Waldsterben, gegen Pershing. Nur war damals das mediale Interesse nicht so groß.

Und Mutti hat Dich nicht mit dem Porsche Cayenne an die Demo gefahren...