(20.04.2022, 23:07)Speculatius schrieb: Mal wieder ein kleines Video vom "Spiele-Professor" zum Thema, dieses Mal mit der Historikerin und Osteuropa-Expertin Frau Wendland, die den Krieg entgegen der allgemeinen Meinung seinerzeit schon vorausgesagt hat. Insbesondere ihre Ausführungen zum Thema finde ich sehr interessant, wie auch das ganze Interview.

Ja interessant. Ergänzung zu Minute ~24:00:

Es war tatsächlich so, dass es am 19 - 21.08.1991 den Augustputsch gab wo kommunistische und konservative Hardliner aus dem Parlament versucht haben gegen den Präsidenten und das Gesetz die Macht an sich zu reißen.

Dies hat dann einerseits zur Beschädigung der Demokratie geführt (Jelzin hat darauf die Macht des Präsidenten gegen das Parlament gestärkt). Aber insb. zum Zerfall und Auflösung der Sowjetunion geführt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Augustputsch_in_Moskau
https://de.wikipedia.org/wiki/Zerfall_der_Sowjetunion

Erst danach wurde erneut abgestimmt, die Ukraine und andere haben sich getrennt und selbst Russland hat mehrheitlich gegen den Weiterbetrieb der Sowjetunion gestimmt. Die Russen selbst wollten nicht mehr.

Also den "Bockmist" haben die Russland selbst veranstaltet, nicht die Ukraine und schon gar nicht die Nato.

Unter diesem Aspekt muss man auch angebliche die damalige "Zusage" der Nato sich nicht nach Osten auszudehnen verstehen. Damals ging es nur um Deutschland, dass die Sowjetunion später selbst beschliesst sich aufzulösen konnte noch keiner ahnen.

Das schreibt Gorbatchow auch in einem seiner Bücher.

(20.04.2022, 14:41)saphir schrieb: Ja wäre ein schöner Profit für die deutschen Unternehmen geworden.

Wieso für die Deutschen? Ist nicht die Pipline überwiegend in Gazprom-Besitz? Oder meinst Du die Weiterleitung in andere Länder? Ja ist jetzt nicht unnormal das man für eine Transportleistung Geld erhält. Oder meinst Du die deutschen Firmen würden ein Nebeneinkommen durch Erpressung der anderen Kunden erwirtschaften? Glaub ich jetzt nicht.

(20.04.2022, 15:32)saphir schrieb: +NS1


Man hätte es mal drauf an kommen lassen können. Und einen (Ukraine) bzw. mehrere (Osteuropa) Freunde mehr haben können. Nun versteht man warum Polen nationalistisch wird und meint die EU sei keine Werteunion, sondern rein auf's Geld ausgerichtet.

Ab wieviel Milliarden pro Jahr wird man denn zum Freund?

Ist übrigens witzig wenn die Polen das feststellen denn sie haben ja Recht: Polen ist meines Wissens der größte Nettoempfänger von Geld in der EU, klar das man da denkt bei der EU gehts nur ums Geld 

(21.04.2022, 10:08)saphir schrieb: Ja interessant. Ergänzung zu Minute ~24:00:

Es war tatsächlich so, dass es am 19 - 21.08.1991 den Augustputsch gab wo kommunistische und konservative Hardliner aus dem Parlament versucht haben gegen den Präsidenten und das Gesetz die Macht an sich zu reißen.

Dies hat dann einerseits zur Beschädigung der Demokratie geführt (Jelzin hat darauf die Macht des Präsidenten gegen das Parlament gestärkt). Aber insb. zum Zerfall und Auflösung der Sowjetunion geführt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Augustputsch_in_Moskau
https://de.wikipedia.org/wiki/Zerfall_der_Sowjetunion

Erst danach wurde erneut abgestimmt, die Ukraine und andere haben sich getrennt und selbst Russland hat mehrheitlich gegen den Weiterbetrieb der Sowjetunion gestimmt. Die Russen selbst wollten nicht mehr.

Also den "Bockmist" haben die Russland selbst veranstaltet, nicht die Ukraine und schon gar nicht die Nato.

Unter diesem Aspekt muss man auch angebliche die damalige "Zusage" der Nato sich nicht nach Osten auszudehnen verstehen. Damals ging es nur um Deutschland, dass die Sowjetunion später selbst beschliesst sich aufzulösen konnte noch keiner ahnen.

Das schreibt Gorbatchow auch in einem seiner Bücher.

Und das Genscher-Zitat kennst Du auch nicht? Der war übrigens Außenminister eines G7-Staates und NATO-Mitglieds zu der Zeit. Will ja jetzt nicht mit dem Wörner kommen, der war nur NATO-Chef.

(21.04.2022, 12:05)jf2 schrieb: Und das Genscher-Zitat kennst Du auch nicht? Der war übrigens Außenminister eines G7-Staates und NATO-Mitglieds zu der Zeit. Will ja jetzt nicht mit dem Wörner kommen, der war nur NATO-Chef.

Weiß ja nicht welches du meinst, also nein, wieso?

(21.04.2022, 12:40)saphir schrieb: Weiß ja nicht welches du meinst, also nein, wieso?

Den Beitrag vom DLF auf den ich mich beziehe kann ich in der Audiothek leider nicht mehr finden, deshalb hier etwas allgemeiner:

https://www.google.com/search?q=genscher...e&ie=UTF-8

(21.04.2022, 10:08)saphir schrieb: Also den "Bockmist" haben die Russland selbst veranstaltet, nicht die Ukraine und schon gar nicht die Nato.

Ich weiß nicht, ob die Russen damals in ihren besten Interesse gehandelt haben oder gar eine höhere Moral zum Durchbruch verhalfen.

Natürlich kann es sein, dass man nachträglich etwas bereuen kann.
Wenn diese Reue aber ausschließlich den gefühlten Bedeutungsverlust und dem Zerfall des Imperiums gilt, finde ich, ist das auch für den Betroffenen selbst nicht gut. Mal abgesehen von allen anderen.

saphir schrieb:Das schreibt Gorbatchow auch in einem seiner Bücher.

Die Ukraine war ja auch Teil der SU.

Dieser Ringtausch macht für mich auch mehr Sinn, als direkt Westtechnik zu liefern. In so kurzer Zeit, wie UKR das Gerät braucht, lässt sich nun nicht eine Nachschublinien inclusive Ausbildung der Instandhaltung aufbauen. Zumal der Gedanke, gegen RUS einen klassischen Krieg gewinnen zu wollen, gegen null tendiert. UKR hat massive Vorteile im asymmetrischen Krieg. Man kennt das Gelände, bietet wenig Angriffsfläche und hat genug Waffen, um RUS deutlich weh zu tun. Westliche Panzer wäre hier Kanonenfutter.

https://www.n-tv.de/politik/Deutschland-...80312.html

Das noch aus der Sowjetzeit stammende Waffensystem T-72 wird vom ukrainischen Heer bereits eingesetzt und erfordert keine umfangreiche Zusatzausbildung. Nach Informationen der Nachrichtenagentur aus Regierungskreisen hat Slowenien als Kompensation auch moderneres Gerät aus Deutschland angefordert, darunter den deutschen Kampfpanzer "Leopard 2", den Radpanzer "Boxer" sowie den Schützenpanzer "Puma", der in der Bundeswehr als Nachfolger des seit 50 Jahren genutzten "Marder" eingeführt wird.

(21.04.2022, 13:07)jf2 schrieb: Den Beitrag vom DLF auf den ich mich beziehe kann ich in der Audiothek leider nicht mehr finden, deshalb hier etwas allgemeiner:

https://www.google.com/search?q=genscher...e&ie=UTF-8

Achso das. Man hatte das Wort auch gehalten. Mit dem Zerfall der Sowjetunion hatte das nichts zu tun.


Erst 1999, lange nachdem die Sowjetunion als Folge des Putschversuchs von sich aus zerfallen war. Und noch viel länger als man das Wort gegeben hatte. Nachdem man in Russland widerrechtlich den Präsidenten (Gorbatchow) arrestiert hatte, man in Russland brutal gegen die Tschetschenen vorging und man in Russland die Demokratie immer weiter zurückbaute war man bereit die ersten in das Schutzbündnis Nato aufzunehmen.