IW-Studie
Lieferengpässe kosten Milliarden
Stand: 10.09.2021 14:06 Uhr
Das monatelange Warten auf ein neues Sofa oder ein Ersatzteil fürs Fahrrad ist nicht nur ärgerlich für die betroffenen Verbraucher. Die Engpässe haben auch einen hohen volkswirtschaftlichen Preis.
.........Insgesamt lag das Produktionsniveau der deutschen Industrie im zweiten Quartal 2021 knapp 25 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Sollten die vorherrschenden Lieferengpässe anhalten - wovon die meisten Experten ausgehen - dürfte der konjunkturelle Aufschwung deutlich geringer ausfallen als erwartet.......
Bis zu 40 Milliarden Euro weniger
Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Schätzung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berichtet, könnte die Wertschöpfung in Deutschland im kommenden Jahr 30 bis 40 Milliarden Euro niedriger sein als ursprünglich erwartet. Das IW prognostiziert für 2022 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von vier Prozent. Würden die Angebotsschocks beseitigt, seien 4,75 Prozent möglich.........
Wohl keine Besserung in diesem Jahr
Kräftige Erholung im nächsten Jahr
"Kurzfristig dämpfend wirken vor allem die Engpässe bei der Lieferung von Vorprodukten", erläutert Timo Wollmershäuser, der Leiter der ifo-Prognosen. "Die an sich kräftige Erholung, ausgelöst durch die Öffnungen, verschiebt sich etwas weiter nach hinten, als wir noch im Frühjahr erwartet hatten."
Sollte es wider Erwarten doch zu einer Entspannung der Beschaffungsprobleme bis zum Jahresende kommen, sei 2022 mit einer kräftigen Erholung der Wirtschaft zu rechnen, denn die bestehenden Aufträge müssten ja abgearbeitet werden“, so Wollmershäuser.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kon...r-101.html